Der Garten - Bitterböse Farce über kreative Bohemiens

Antonia, eine erfolgreiche Frau in ihren Dreißigern und Musikkritikerin, erlebt eine existenzielle Krise: Als sie auf den heruntergekommenen Rockstar Sam Embers trifft, kehrt sie ihrem bisherigen Leben den Rücken und beschließt, als Gartenarbeiterin in seinem Garten tätig zu sein - um dort ihr Ende zu finden.

Die Blumensprache - könnten wir sie nur verstehen - würde uns jegliche Illusionen nehmen. So zumindest beschreibt Anja Hilling in "Der Garten" die Stimmen der Blumen. Ohne jegliches Mitgefühl kommentieren sie das Tun der Menschheit: "Im Gehirn daheim, daran gewöhnt, alles schlecht zu finden". Eine Betrachtung über die scheinbar kreative Bohème: clevere, modische und bis zur Lebenssättigung abgebrühte Leute in ihren Dreißigern, die sich genüsslich gegenseitig zerstören. Wie Antonia oder Martin, ihr langjähriger Begleiter und ewiger Student, der beinahe unabsichtlich mit Antonias sarkastischer Vorgesetzten eine Affäre hat. Oder Antonias engste Freundin, die sich von einer Lyrikerin zur Friseurin umorientiert hat. Ebenso der faszinierende, aber in die Jahre gekommene Popstar Sam Embers, dem Antonia mit verhängnisvoller Hingabe verfällt - selbstverständlich in jenem Garten: einem Schauplatz, an dem Träume nicht nur sprießen, sondern ebenso rasch verwesen. Ein Ort, an dem man Antonia in einer innigen Umarmung des Todes mit dem Popstar auffindet. Zwei Ermittler versuchen herauszufinden, was hinter diesem rätselhaften Liebestod steckt.