Der Knochen von Elisabeth R. Hager

Während eines Schulausflugs stiehlt die Grufti Elisabeth heimlich ein Knochenfragment, bringt es in ihr Tiroler Jugendzimmer und vergisst es dort. Erst viele Jahre später erinnert sie sich an den Fund und wird von Schuldgefühlen geplagt. Doch wie soll sie handeln?

Diese autobiografische Episode wird in eigenwilliger und kunstvoller Weise erzählt: Auf einer Exkursion nach Wien besuchen die Schüler auch die Gruft unter der Michaelerkirche. Dort schmuggelt Elisabeth unbemerkt einen menschlichen Femur in ihren Rucksack. Warum sie dies tat, kann sie heute kaum nachvollziehen. Der Knochen bleibt über Jahre hinweg unbemerkt. Erst im Erwachsenenalter nimmt sie sich wieder seiner an, und für beide beginnt eine zweite spannende Reise. Fast anderthalb Jahrzehnte vergehen, bis das Knochenstück in die Michaelergruft zurückkehren und dort an seinen ursprünglichen Ort gelangen kann.

Zum Autor

Elisabeth R. Hager, Jahrgang 1981 und in Tirol aufgewachsen, ist Autorin und Klangkünstlerin. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Hilde-Zach-Literaturstipendium der Stadt Innsbruck 2018. Mit dem Kollektiv "Writing with CARE / RAGE" setzt sie sich für die bessere Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Schreiben ein. Sie wohnt mit ihrer Familie sowohl in Berlin, Tirol als auch Neuseeland. Ihr dritter Roman, "Der tanzende Berg", wurde 2022 veröffentlicht. Im Jahr 2024 brachte sie zusammen mit der Gruppe "Liquid Center" den Kollektivroman "Wir kommen", der sich mit weiblichem Verlangen, Sexualität und dem Älterwerden befasst, heraus.