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Der Zweite Gedanke Folgen
Hier wird nicht nur debattiert, hier wird auch zusammen nachgedacht. Über alles, was unser Miteinander betrifft. Bildung, Digitalisierung, Demokratie, Einsamkeit, Freiheit, Klima, Kultur, Städtebau, Visionen - die Themen liegen in der Luft, nicht erst, aber besonders deutlich seit der Corona-Pandemie. Jede Folge widmet sich einer Frage unserer Zeit. radio3-Redakteurin Natascha Freundel spricht jeweils mit zwei Gästen, die wissen, wovon sie reden. Philosophisch, aber nie abgehoben. Persönlich, aber nicht privat. Kritisch und konstruktiv. Hier soll es nicht knallen, sondern knistern. Immer auf der Suche nach dem zweiten, neuen Gedanken.
Folgen von Der Zweite Gedanke
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Folge vom 08.02.2024Die Ukraine, Russland und wir - wie weiter?Die Debatte mit Natascha Freundel, Sabine Adler und Viktor Jerofejew --- Wiederholung vom 12.1.2023 --- Bald haben wir den zweiten Jahrestag der russischen Großinvasion in die Ukraine, ein Ende des Kriegs ist nicht absehbar. Aus diesem Anlass wiederholen wir die Debatte mit dem russischen Schriftsteller Viktor Jerofejew und der Osteuropa-Expertin Sabine Adler. Eine Debatte, die vor einem Jahr viele, auch empörte Hörerreaktionen auslöste: Anti-Russische Propaganda war dabei der härteste Vorwurf. Aber Viktor Jerofejews fatalistische Perspektiven auf Russland sind ebenso bedenkenswert wie Sabine Adlers scharfe Reaktionen. Viktor Jerofejew wurde von Irina Bondas ins Deutsche übersetzt. --- Sabine Adler ist Leiterin des Reporterpools für Osteuropa für die drei Programme des Deutschlandradios. Im Februar 2024 erscheint ihr neues Buch „Was wird aus Russland“ bei Ch. Links. --- Viktor Jerofejew , Autor von u.a. "Die Moskauer Schönheit" oder "Enzyklopädie der russischen Seele", floh nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Frühjahr 2022 mit seiner Familie aus Moskau nach Deutschland. 2023 erschien sein Roman „Der große Gopnik“ (Matthes & Seitz). --- Mehr Infos s. www.rbbkultur.der/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de
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Folge vom 01.02.2024AfD-Verbot - Mit Recht gegen Rechtsextreme?Die Debatte mit Natascha Freundel, Ronen Steinke und Christian Waldhoff --- "Es ist dringend geboten." (Ronen Steinke) --- Unser 75jähriges Grundgesetz wird gerade wieder genauer gelesen, auch Art. 21 Abs. 2: „Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.“ Was bedeutet dieser Satz für die politische Praxis, vor allem im Umgang mit der AfD? In den Umfragen vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg liegt die Partei weit vorn. Die sogenannte „Remigration“ ist eines ihrer Kernthemen. Wie konkret solche Pläne zur Ausweisung auch „nicht-assimilierter deutscher Staatsbürger“ werden können, hat kürzlich das Recherchezentrum Correctiv aufgedeckt. Seither sind Tausende gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen, und viele fragen sich: Muss die AfD verboten werden? - „Ein Verbot ist dringend geboten", sagt der Jurist und SZ-Journalist Ronen Steinke. Der Staatsrechtler Christian Waldhoff bleibt skeptisch: „Das Parteiprogramm der AfD liest sich über Strecken wie ein Bekenntnis zum Grundgesetz." --- Ronen Steinke , geboren 1983 in Erlangen, ist rechtspolitischer Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Berlin, Dozent an der deutschen Richterakademie und Sachbuchautor. Sein Buch „Verfassungsschutz. Wie der Geheimdienst Politik macht“ (2023) basiert auf Recherchen u.a. zu Hans-Georg Maaßen. Im April 2024 erscheint von ihm und Nora Markard: „Jura not alone. 12 Ermutigungen, die Welt mit den Mitteln des Rechts zu verändern“. --- Christian Waldhoff, geboren 1965 in Paderborn, ist Professor für Öffentliches Recht und Finanzrecht an der Humboldt-Universität Berlin. Er war Bevollmächtigter des Bundesrats im NPD-Verbotsverfahren sowie im Ausschlussverfahren der Partei „Die Heimat“, ehemals NPD, von der staatlichen Parteienfinanzierung. --- Mehr Infos s. www.rbbkultur.de/derzweitegedanke. --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de
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Folge vom 25.01.2024Leben in FreundschaftDie Debatte mit Ann Kristin Schenten, Sasha Marianna Salzmann und Paula Fürstenberg --- "Freundschaft hat ein revolutionäres Potenzial." (Sasha Marianna Salzmann) --- Freundschaft kann ein Lebensmodell sein. Doch der französische Philosoph und Soziologe Geoffroy de Lagasnerie meint, ein Leben in Freundschaft sei auch immer ein Leben im Außerhalb. Ein Leben abseits der gesellschaftlichen Ordnung, abseits der Familie. Ist das wirklich so? Sasha Marianna Salzmann und Paula Fürstenberg haben ein Leben in Freundschaft gewählt und widmen sich diesem immer wieder in ihren Texten. Freundschaft bedeutet für sie durchaus Familie und ein immerwährendes politisches Gespräch. Sasha Marianna Salzmann sagt: „Man bespricht die Welt miteinander.“ Besonders in angespannten Zeiten. --- Paula Fürstenberg, geboren 1987, wuchs in Potsdam auf. Seit 2011 lebt und schreibt sie in Berlin. Ihr Debütroman "Familie der geflügelten Tiger" erschien 2016 bei Kiepenheuer & Witsch. 2024 erscheint dort ihr zweiter Roman "Weltalltage". --- Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Ihr Debütroman "Außer sich" (Suhrkamp) stand 2017 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Für ihren zweiten Roman "Im Menschen muss alles herrlich sein" (Suhrkamp, 2021), war sie ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert. --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke. Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de.
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Folge vom 18.01.2024Eine Klausel und die KunstfreiheitDie Debatte mit Natascha Freundel, Elke Buhr und Leon Kahane --- "Antisemitismus ist keine Meinung." (Leon Kahane) --- „Kunst ist frei! Aber nicht regellos.“ So erklärte Berlins Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, zu Jahresbeginn die Einführung einer „Antidiskriminierungsklausel“ für Zuwendungen seines Hauses. – Berliner Kulturschaffende reagierten prompt und heftig: Ein Offener Brief mit inzwischen fast 6.000 Unterschriften verlangt die umgehende Zurücknahme der Klausel, in der Antisemitismus und Israelkritik eine besondere Rolle spielen. Ein Appell von Kulturvereinigungen – Rat für die Künste, Koalition der Freien Szene, bbk berlin, LAFT Berlin, inm berlin, Netzwerk Berliner Filmfestivals – fordert, „diese Antidiskriminierungsstrategie im gemeinsamen Dialog zu überarbeiten“. Sie berufen sich auf Beurteilungen namhafter Juristen im Verfassungsblog: Diese Klausel gefährde unsere Meinungs- und Kunstfreiheit. Ein Streitgespräch. --- Elke Buhr, 1971 in Bochum geboren, ist Chefredakteurin von Monopol, dem Magazin für Kunst und Leben. --- Leon Kahane, 1985 in Berlin geboren, ist Installations- und Videokünstler. 2023 zeigte er “gedenken unserer durch die Tat!” im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk Cottbus, sowie “vom wir zum ich” im Jüdisches Museum Berlin. --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke. Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de.