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Der Zweite Gedanke Folgen
Hier wird nicht nur debattiert, hier wird auch zusammen nachgedacht. Über alles, was unser Miteinander betrifft. Bildung, Digitalisierung, Demokratie, Einsamkeit, Freiheit, Klima, Kultur, Städtebau, Visionen - die Themen liegen in der Luft, nicht erst, aber besonders deutlich seit der Corona-Pandemie. Jede Folge widmet sich einer Frage unserer Zeit. radio3-Redakteurin Natascha Freundel spricht jeweils mit zwei Gästen, die wissen, wovon sie reden. Philosophisch, aber nie abgehoben. Persönlich, aber nicht privat. Kritisch und konstruktiv. Hier soll es nicht knallen, sondern knistern. Immer auf der Suche nach dem zweiten, neuen Gedanken.
Folgen von Der Zweite Gedanke
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Folge vom 06.06.2024Die Kunst, viele zu bleibenDie Debatte mit Natascha Freundel, Carsten Brosda und Joe Chialo --- In Kooperation mit dem Fonds Darstellende Künste --- „Es geht um unsere Demokratie.“ (Carsten Brosda) --- Wie geht es weiter mit der „Antidiskriminierungsklausel“ des Berliner Senats? Kann und sollte die Kulturpolitik die Verwerfungen im Kulturbetrieb nach dem 7. Oktober steuern? Welche Rolle spielen der öffentliche Raum und die Freiheit der Kunst, mögliche Welten zu zeigen? - Um diese Fragen ging es am 24. Mai 2024 mit dem Berliner Kultursenator Joe Chialo und dem Hamburger Senator für Kultur und Medien Carsten Brosda. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Die Kunst, viele zu bleiben. Bundesweite Foren für Kunst, Freiheit und Demokratie“ hatte der Fonds Darstellende Künste (https://www.fonds-daku.de) gemeinsam mit vielen Kulturinstitutionen ins Berliner HAU Hebbel am Ufer geladen. Natascha Freundel hat für die Kooperation mit „Der zweite Gedanke“ von radio3 moderiert. - Joe Chialo verteidigt die Berliner „Antidiskriminierungsklausel“ bei der Vergabe öffentlicher Gelder an Kulturschaffende. Dagegen plädiert Carsten Brosda für mehr öffentlichen Streit, auch über die Grundlagen des Streits. Er warnt vehement vor politischen Regulierungen, die Antidemokraten als Ansporn betrachten könnten. --- Carsten Brosda (SPD) ist seit 2017 Senator der Behörde für Kultur und Medien in Hamburg. --- Joe Chialo (CDU) ist seit 2023 Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin. --- Mehr Infos s. www.radiodrei.de/derzweitegedanke. --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de
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Folge vom 30.05.2024Die Europawahlen zwischen Rechtsruck und UkrainekriegDie Debatte mit Ann Kristin Schenten, Miriam Hartlapp und Vassili Golod --- "Frieden darf nicht als populistisches Schlagwort missbraucht werden." - Vassili Golod --- Vom 6. bis 9. Juni sind rund 350 Millionen EU-Bürger zur Europawahl aufgerufen. Sie wählen ein Parlament, das die komplexe Aufgabe hat, Nationalstaats- und Parteiinteressen zusammenzudenken, sagt die Politikwissenschaftlerin Miriam Hartlapp. Doch im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine fehle eine gemeinsame Linie, meint der Ukraine-Korrespondent der ARD, Vassili Golod. Nach der Wahl könnte das Europaparlament weiter nach rechts rücken, was das für die Europäische Union und die Ukraine bedeutet, diskutieren beide in dieser Ausgabe des "Zweiten Gedanken." --- Miriam Hartlapp ist Professorin für vergleichende Politikwissenschaft: Schwerpunkt Deutschland & Frankreich an der Freien Universität Berlin. Dort leitet sie drei deutsch-französische Doppeldiplom Studiengänge mit Sciences Po Paris und HEC Paris. Sie forscht und lehrt zu Europäischer Integration und vergleichender Politikwissenschaft. --- Vassili Golod, geboren 1993 in Charkiw, ist seit 2022 Ukraine-Korrespondent der ARD und leitet seit 2023 das crossmediale Studio in Kyjiw. Zuvor war er Reporter, Redakteur und Chef vom Dienst im WDR-Newsroom und ARD-Korrespondent in London. Gemeinsam mit Jan Kawelke moderiert er den Podcast „Machiavelli – Rap & Politik“. --- Mehr Infos s. www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Wir freuen uns wie immer über Kritik und Anregungen an derzweitegedanke@radiodrei.de.
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Folge vom 23.05.202475 Jahre Grundgesetz - Asylrecht ad acta?Die Debatte mit Natascha Freundel, Patrice Poutrus und Pauline Endres de Oliveira --- Das Grundgesetz ist ein großes Versprechen, und besonders ein Satz sorgte und sorgt immer wieder für heftige Debatten: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Im Streit über das Grundrecht auf Asyl zeige sich die politische Kultur unseres Landes, meint der Historiker Patrice Poutrus. Kaum eine Verfassungsänderung hatte je so viel Konfliktpotential wie der sogenannte „Asylkompromiss“ von 1993, durch den das Asylrecht massiv eingeschränkt wurde. Asylrecht und Asylpraxis klaffen von jeher weit auseinander, das zeigt nun auch die lang umkämpfte und kürzlich beschlossene EU-Asylreform. Eine menschenwürdige Asylpolitik ist aber möglich, erklärt die Migrationsforscherin Pauline Endres de Oliveira. --- Pauline Endres de Oliveira ist Professorin für Recht und Migration an der Juristischen Fakultät der HU Berlin. Sie koordiniert auch die Jura-Ausbildung der Refugee Law Clinic Berlin e.V. und vertritt die Humboldt-Universität im Beirat für Migration des Berliner Senats. --- Patrice G. Poutrus ist promovierter Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück. Sein Buch „Umkämpftes Asyl. Vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart“ (Ch. Links Verlag 2019) zeichnet die deutsch-deutsche Asylpraxis nach. --- Mehr Infos s. www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Wir freuen uns wie immer über Kritik und Anregungen an derzweitegedanke@radiodrei.de.
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Folge vom 16.05.2024Schwangerschaftsabbruch - Besser selbstbestimmt?Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Valentina Chiofalo und Rita Waschbüsch --- "Die Natur hat die Grenzen der Selbstbestimmung gezogen." - Rita Waschbüsch --- Seit Jahrzehnten wird über eine mögliche Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen diskutiert. Vor wenigen Wochen hat eine Expertenkommission der Bundesregierung empfohlen, Abbrüche in der Frühschwangerschaft zu entkriminalisieren. Bisher ist der Schwangerschaftsabbruch der einzige medizinische Eingriff, der im Strafgesetzbuch geregelt ist. Eine Tatsache, die bei Schwangeren zu Scham und Schuldgefühlen führt, sagt die Juristin Valentina Chiofalo. Sie empfiehlt, Abbrüche außerhalb des Strafrechts zu regeln. Die CDU-Politikerin Rita Waschbüsch hingegen hat in den 1990ern mit anderen Katholiken die Schwangerenkonfliktberatung "Donum Vitae" gegründet. Die Beratung sei essentiell. Eine Liberalisierung des §218 hält sie für gefährlich. --- Valentina Chiofalo, geboren 1991, ist Rechtsreferendarin am Kammergericht Berlin und Doktorandin an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Verfassungsrecht, Europarecht und feministische Rechtswissenschaft. Ihre Publikationen umfassen unterschiedliche Verfassungsblog-Beiträge, die sich im Schwerpunkt mit dem Schwangerschaftsabbruch befassen. Im Zuge dessen war sie auch als Sachverständige im Rechtsausschuss zur Streichung des § 219a StGB geladen. --- Rita Waschbüsch, geboren 1940 in Landsweiler, ist CDU-Politikerin, Katholikin und Gründerin der Schwangerenkonfliktberatung "Donum Vitae". Sie war dort von 1999 bis 2019 Bundesvorsitzende. Seit 2019 ist sie Ehrenvorsitzende. Außerdem war Rita Waschbüsch von 1974 bis 1977 Sozialministerin in der Saarländischen Landesregierung und von 1978 bis 1994 Vizepräsidentin des saarländischen Landtags. --- Mehr Infos: www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de