"Die Morgenröte" - Eine Komödie aus dem Jahre 1848 von Josef Ruederer

Im Jahr der Revolution, 1848, kam es auch in München zu bedeutenden Aufständen, bei denen die Bürger die Straßen eroberten. Besonders erregte das skandalöse Verhältnis zwischen ihrem Monarchen Ludwig I. und der Tänzerin Lola Montez die Gemüter – sie wurde sogar in den Adelsstand erhoben und erhielt den Titel "Gräfin Landsberg".

In ihrer neuen Rolle begann die Gräfin zunehmend Einfluss auf die Politik zu nehmen, indem sie Hochschulprofessoren entließ und nach Belieben Ministerämter besetzte.

Die Bewohner der Stadt waren sich einig: "In München wird es keine Ruhe mehr geben, solange diese Frau hier verweilt." Die Unzufriedenheit nahm stetig zu und gipfelte schließlich in einem offenen Aufstand, der in Lolas Verbannung mündete.

Das Bühnenwerk beleuchtet die Akteure dieser Ereignisse, insbesondere das Münchner Bürgertum, mit beißendem Spott und scharfer Ironie. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war Ruederer als der wichtigste Rivale Ludwig Thomas bekannt.

Zum Autor

Josef Anton Heinrich Ruederer erblickte 1861 in München das Licht der Welt und verstarb dort auch 1915. Er war nicht nur als Bierbrauer tätig, sondern auch als Schriftsteller bekannt für Dramen, Erzählungen und Heimatromane, darunter "Wolkenkuckucksheim" (1909), "Der Schmied von Kochel" (1911) sowie "Das Erwachen" (1916). Weitere Adaptionen seiner Werke für das bayerische Radio waren unter anderem "Ein Verrückter" (1977) und "Die Fahnenweihe" (1979).