Die Vegetarierin - Eine passive Rebellion

Eine Frau hört auf, Fleisch zu konsumieren und hat den Wunsch, wie eine Pflanze zu leben. Damit widersetzt sich Yeong-Hye sowohl ihrem Gatten als auch ihrem Dasein an sich. Dies ist die poetische Erzählung eines stillen Aufbegehrens.

Yeong-Hye und ihr Partner sind ganz gewöhnliche Menschen. Er geht täglich seinem Bürojob nach und strebt nicht nach Aufstieg. Sie führt ein wenig leidenschaftliches Leben als Hausfrau. Pflichtbewusst gestalten sie ihre ruhige, friedliche Gemeinschaft. Doch plötzlich entscheidet sich Yeong-Hye für eine vegetarische Ernährungsweise und entfernt nahezu alle tierischen Lebensmittel aus dem Haushalt, ein stummer Protestakt in einer Gesellschaft wie Südkorea mit ihren festen sozialen Regeln. Die Eltern greifen ein und versuchen, ihren Widerstand mit Gewalt zu brechen. Ohne Erfolg. Schließlich verweigert sie jegliche Nahrung. "Ich hatte einen Traum", erklärt sie. Weitere Auskünfte gibt sie nicht preis. Entschlossen verfolgt sie ihren Weg bis zum Schluss.

Zum Autor

Geboren im Jahr 1970 in Gwangju, ist Han Kang eine herausragende Stimme der koreanischen Literatur. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1993 als Dichterin, und ihr Debütroman wurde 1994 veröffentlicht. Für "Die Vegetarierin" gewann sie zusammen mit ihrer Übersetzerin 2016 den renommierten Man Booker International Prize. Im Aufbau Verlag sind zudem ihre Romane "Menschenwerk", "Deine kalten Hände", "Weiß" und "Griechischstunden" erhältlich. Han Kang lebt in der Hauptstadt Seoul. Der Radiosender hr2-kultur präsentiert eine gekürzte Variante des Hörbuchs, bei Finch & Zebra erschienen, gesprochen von Rike Schmid.