Eine Wendezeit-Story: Dirk Kurbjuweits "Nachbeben" | Teil 8 von 8

Teil 8/8 | Dirk Kurbjuweit, der Chefredakteur des "Spiegel", verfasste eine spannende Erzählung über die Verflechtungen von Emotionen und Ökonomie. Die Handlung startet zu Zeiten des politischen Umbruchs mit dem Versprechen einer gemeinsamen Währung und endet mit dem Aufkommen des Euro. Helge Heynold leiht seine Stimme einem Seismologen, der vom Observatorium des Taunus aus die Erschütterungen der Finanzwelt in Frankfurt beobachtet.

Auf dem kleinen Feldberg befindet sich ein alter Seismograf, der die Bewegungen der Erde registriert. Hier arbeitet auch Lorenz, der seinen eigentlichen Job bei der Bundesbank in Frankfurt hat. Als im Juni 1989 ein Erdbeben die Region erschütterte, erreichte ihn ein besorgter Anruf aus Köln. Ohne zu zögern, macht er sich auf den Weg und trifft Selma, seine zukünftige Ehefrau. Die Berliner Mauer fällt im November, und ihre Hochzeit folgt kurz darauf. Mit der bevorstehenden Währungsunion erwarten sie ein Kind. Lorenz kann sich bald ein luxuriöses Leben ermöglichen und kauft eine Villa im Taunus. Doch die globalen Handelsbeziehungen führen ihn zu Wirtschaftskonferenzen in Osteuropa. In Albanien geschieht ein tragisches Unglück, als ein Kind vor sein Auto läuft und im Krankenhaus stirbt. Der Arzt schlägt vor, der Familie finanziell zu helfen, und Lorenz übergibt all sein Bargeld. Schließlich treffen jedoch regelmäßig Zahlungsforderungen aus Tirana ein.

Zum Autor

Der 1962 in Wiesbdaden geborene Kurbjuweit wuchs teilweise im Vordertaunus am Kleinen Feldberg auf. Als Chefredakteur hat er auch als Schriftsteller Anerkennung gefunden. Nach seinem ersten Buch "Die Einsamkeit der Krokodile" folgten weitere Werke wie die Novelle "Zweier ohne", die Romane "Angst" und "Haarmann" sowie die Erzählung "Der Ausflug". Das Lesefestival "Frankfurt liest ein Buch" rückt nun seinen Roman "Nachbeben", der im März 2025 im Penguin Verlag neu aufgelegt wird, in den Fokus.