
Hörspiel
Entweder bin ich irr oder die Welt
Das riesige Plakat flammt am Schachtgerüst auf, bevor es hinabfällt. Eilig mache ich mich nach Hause auf, während gepanzerte Fahrzeuge vor dem Haus Stellung beziehen. Der Tag ist der 17. Juni 1953 in der DDR.
Der damals erst neunjährige Einar Schleef berichtet: "Zu Mittag. Keiner sagt ein Wort. Mein Vater beugt sich vor, während meine Mutter mit dem Löffel isst. Wir schauen uns kurz an, dann wendet er den Blick ab."
Dass das letzte bedeutende Werk von Einar Schleef heute noch existiert, haben wir seiner Mutter zu verdanken. Sie bewahrte die Tagebuchnotizen ihres Sohnes im Kohlenkeller auf, nachdem er 1976 die DDR verlassen hatte. Dadurch blieben die Aufzeichnungen erhalten, die Schleef bis zu seinem Lebensende ständig weiterführte, überarbeitete und ergänzte.
"Entweder bin ich irr oder die Welt" im Überblick
Entweder bin ich irr oder die Welt
von Einar Schleef
Mit Sylvester Groth, Angelica Domröse
Produktion: 2006
Sendezeit | So, 20.07.2025 | 18:20 - 20:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Hörspiel" |