Geschlafen, aufgewacht, geschrieben, geschlafen, aufgewacht, geschrieben, elende Shownotes. Letzte Woche wieder mit Teddy beisammengewesen und verzweifelt aufgezeichnet, mich verbittert gezwungen, lustig zu klingen, mich neben ihm heraus zeitweilig gehört, wie das Schreien eines jungen Esels beiläufig, aber immerhin. Wieviel Tage sind wieder stumm vorüber; heute ist es wieder eine lange Woche gewesen. Habe ich nicht einmal die Entschlossenheit, diesen Laptop, dieses Stück Metall, Prozessoren und Schnittstellen, überhaupt in die Hand zu nehmen. Ich glaube schon, dass ich sie nicht habe. Ich laufe, fahre Fahrrad, liege in der Sonne. Daher sind die Waden gut, die Schenkel nicht schlecht, der Bauch wölbt sich hervor, aber schon die Brust ist sehr schäbig und wenn mir der Kopf im Genick sitzt, kurz vorm Einschlafen. Dann wieder Magenschmerzen und der Gedanke an Teddy. Von seinem Lehnstuhl regiert er die Welt. So voller Stärke, Gesundheit, Appetit, Stimmkraft, Redebegabung, Selbstzufriedenheit, Weltüberlegenheit, Ausdauer, Geistesgegenwart, Menschenkenntnis, einer gewissen Großzügigkeit, natürlich auch mit allen zu diesen Vorzügen gehörigen Fehlern und Schwächen, in welche ihn sein Temperament und manchmal auch sein Jähzorn hineinhetzen. Wie mir Texte vorzusetzen, deren Lücken ich zu füllen habe.
Folgen von Esel und Teddy
735 Folgen
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Folge vom 12.03.2023Esel gegen Kafka
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Folge vom 05.03.2023JDass der Abend so enden würde, hätten weder Playmate Patrizia noch Gott erwartet. Eigentlich wollte sie aufs Oktoberfest gehen, aber irgendwie verging ihr die Lust und sie entscheid sich, den Abend in ihrer Stammkneipe in Giesing zu verbringen. Sie bestellte sich ein Bier und schaute sich um. Neben ihr saß Gott höchstpersönlich und bestellte einen Herrengedeck. Patrizia konnte es kaum glauben und beschloss, ihn anzusprechen. Gott war sehr freundlich, seine wundervolle Stimme schwang in einem leichten rheinischen Sing-Sang auf und ab. Sie begannen zu plaudern und Witze zu erzählen. Sie lachten und hatten eine großartige Zeit zusammen. Als die Kneipe schloss, fragte Gott Patrizia, ob sie mit zu ihm kommen wolle. Patrizia dachte, er mache nur einen Scherz, aber Gott meinte es ernst. Er hob seine Hand und schwupps! flogen sie gemeinsam zum Himmelstor. Das Himmelstor öffnete sich und sie traten ein. Patrizia konnte nicht glauben, was sie sah: Engel, die Harfe spielten, flauschige Wolken und ein unendlicher Horizont. Gott erklärte ihr, dass sie hier oben alles tun könne, was ihr Herz begehrt. Also beschlossen sie, gemeinsam eine Party zu schmeißen und luden alle Engel ein, die sie trafen. Sie tanzten, lachten und tranken und hatten eine großartige Zeit. Die Zeit verging wie im Flug und bevor Patrizia es bemerkte, wurde es langsam wieder hell. Gott flog Patrizia zurück in die Kneipe und verabschiedete sich von ihr. Patrizia wusste, dass dies eine Nacht war, die sie niemals vergessen würde. Sie lächelte, als sie nach Hause ging und sich ins Bett legte.
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Folge vom 26.02.2023Ich schwanke zwischen Oregano und PyjamaEsel und Teddy sind nicht nur witzig, sie treten auch gerne in Contests gegeneinander an. Dabei dürfte den meisten Hörern ein interessanter Fakt nicht bekannt sein: Teddy erscheint immer solide und cool, ist aber nicht immer ein guter Verlierer. Nachdem er im April 2019 beim Filmeraten den Kürzeren gezogen hatte, schleuderte er seinen Laptop durch sein Aufnahmestudio. Die Episode musste neu aufgenommen werden. In 83,5 % aller Fälle erreichen die beiden im direkten Vergleich ein Unentschieden. Fans mutmaßen Schiebung. Esel hat nachweislich bei 73,4 % seiner Spiele geschummelt und erhält deswegen seit 2004 keinen Eintritt mehr bei der Messe SPIEL. Eigentlich würden die beiden lieber miteinander als gegeneinander spielen. Im Fernsehen. Sie haben sich bisher schon 18-mal bei verschiedenen Quizformaten beworben, bisher erfolglos. Die Fragen aus dieser Episode stammen aus dem Spiel True Stories vom moses. Verlag.
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Folge vom 19.02.2023Picknick um MitternachtAlso langsam dreht sich alles ein bisschen im Kopf. Ich hatte vermutlich einen oder zwei zu viel, aber die schenken mir hier immer nach und ich will ja nicht unhöflich sein. Sind auch alle so nett. Kannte keinen Einzigen als ich hier rein bin. Dass ich überhaupt hier rein bin ist auch eher ein Zufall gewesen, ich wollte ja eigentlich nach Hause. Aber seitdem ich nicht mehr im Zentrum wohne, verlaufe ich mich manchmal. Kann sich aber ja kein Mensch mehr leisten im Zentrum, da muss man wohl oder übel in die Vorstadt ziehen. Ich hatte Zeit und mir war auch ein bisschen kalt. Hier drinnen ist es warm, die Leute haben mich sofort freundlich aufgenommen und erzählen die ganze Nacht schon. Ich glaube von ihrem letzten Urlaub, Meer und grüne Hügel und Wind. Super schön, klingt aber auch ein bisschen wehmütig. Die haben auch ne Jukebox hier, hab ich schon ewig nicht mehr gesehen sowas. Die Lieder kenne ich auch nicht. Aber da bin ich der Einzige. Den anderen sind die alle total vertraut. Und jetzt schenkt mir schon wieder einer ein. Oh Mann, das wird ein harter Tag morgen. Aber was solls, ist halt so schön. Schmeckt nur ein bisschen nach Erde der Wein.