jeden verdammten tag dasselbe
ich hock auf diesem scheiß felsen
und picke seine leber raus
weil zeus es so will
der große boss im himmel
hat seinen spaß daran
prometheus liegt da
gefesselt wie ein stück vieh
und ich, ich mach meinen job
was bleibt mir auch übrig?
aber einmal im jahr
da dreh ich den spieß um
ich sammle die fetzen
der göttlichen leber
und mach ne leberwurst draus
in meiner versifften küche
zwischen leeren schnapsflaschen
und zerquetschten zigaretten
die götter kotzen
wenn sie das sehen würden:
ihre heilige strafe
zwischen zwiebeln und knoblauch
zu ner billigen leberwurst verarbeitet
für die pennergötter der straße
prometheus grinst
wenn ich ihm davon erzähle
zwischen zwei pickern
"mach was draus, alter vogel"
murmelt er
und ich mach was draus
die würste verkauf ich
für 'n paar cent das stück
an die rebellen und säufer
die nachts vorm tempel lungern
zeus kann mich mal
das ist meine art von rache
manchmal
wenn ich besoffen bin
schmeiß ich die reste
direkt vor seinen tempel
zusammen mit den leeren flaschen
das ist meine art zu beten
Folgen von Esel und Teddy
741 Folgen
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Folge vom 29.12.2024Outtakes 2024 (Alles muss raus!)
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Folge vom 22.12.2024Die eseligen Spiel-NachspieleDie eseligen Spiel-Nachspiele
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Folge vom 15.12.2024Der adventskalendrige Jahresrückblick-RückblickIn einer audio-nostalgischen Zeitreise präsentiert Esel heute seinem Freund Teddy einen Adventskalender, der seinesgleichen sucht: 24 Geräusche, 24 Jahre – eine akustische Herausforderung, die es in sich hat! Von Fußball-WM-Momenten bis zu politischen Sternstunden lässt dieser Kalender die Geschichte von 2001 bis 2024 lebendig werden. Vuvuzelas, Merkel-Ernennungen und königliche Hochzeitsmomente. Hier wartet eine Rätsel-Expedition durch zwei Jahrzehnte: Kann Teddy die Geräusche ihren richtigen Jahreszeiten zuordnen? Spannung, Überraschung, pure Zeitgeschichte – dieser Adventskalender ist mehr als nur ein Spiel. Er ist eine Zeitmaschine, die mit jedem Türchen Erinnerungen weckt und Geschichten zum Leben erweckt. Auflösung: 1. Weltmeisterschaft in Katar (2022) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=ZUPfm4zsVNQ) 2. Brexit-Referendum (2016) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=4tKkrgusZUI) 3. COVID-19 Pandemie (2020) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=c1CPCgfXL9U) 4. Vuvuzela-Sound bei der Fußball-WM (2010) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=AcP41-TAFCg) 5. Angela Merkel wird Kanzlerin (2005) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=1ICmv8ru3EA) 6. Sommermärchen in Deutschland (2006) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=FFx0moz5P4k) 7. Live-Show von Esel und Teddy beim Podstock (2024) 8. Hochzeit von William und Kate (2011) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=-RFL4iyoi4s) 9. Volkswagen Abgasskandal (2015) 10. Plutos Herabstufung zum Zwergplaneten (2009) – „Ohh der Fans“ 11. Räumung des Hambacher Forsts (2018) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=dm3TiZqp3nw) 12. Emmanuel Macron wird französischer Präsident (2017) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=mTRfaEaxtpY) 13. Obama: „Yes We Can“ Rede (2008) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=uWRmBjFxttc) 14. Deutschland wird Fußball-Weltmeister (2014) – „Tor“ (Link: https://www.youtube.com/watch?v=Cw-bIUpJaUA) 15. Frozen Kinostart (2013) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=TSvBrYIPK5s) 16. Steve Jobs präsentiert das iPhone (2007) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=MnrJzXM7a6o) 17. Irakkrieg und Massenvernichtungswaffen (2003) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=nyyhvgZpleo) 18. Ende des Maya-Kalenders (2012) 19. Kinostart „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ (2001) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=iCbr0Mkp_lo) 20. KI-ChatGPT Launch-Sound (2023) (Link: https://www.youtube.com/shorts/0kIhwa1e_5M) 21. Sturm auf das US-Kapitol (2021) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=jbxng-nIMu0) 22. Greta Thunbergs UN-Klimarede (2019) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=8h3oWyCFPwg) 23. Gerhard Schröder wird wiedergewählt (2002) (Link: https://www.youtube.com/watch?v=w-iVMyGXZMg&t=24s) 24. Wir starten bei Galileo (2004)
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Folge vom 08.12.2024Nocturne in Schätz and RelaxDie Schritte von Esel und Teddy hallten gedämpft durch Raum 2700 des Harvard Art Museums. Fünfzig Jahre Freundschaft hatten sich in ihren leicht gebeugten Körpern eingegraben, in den Falten um ihre Augen, in der Art, wie sie sich bewegten - synchron und doch unterschiedlich. Ihre Podcast-Jahre hatten ihnen mehr als nur eine Rente eingebracht: Sie hatten sich ein Ritual geschaffen – das Bereisen der bedeutendsten Museen der Welt, ein stummes Bekenntnis ihrer noch immer wachen Intelligenz. Vom Logan Airport aus, diesem architektonischen Ungetüm, das Boston wie eine industrielle Lunge durchatmet – grau, präzise, unbarmherzig – waren sie am Morgen gelandet. Sie spürten noch den kalten Dezembertag, als sie vor Whistlers Nocturne standen. Der bläulich-silberne Nachthimmel schien nicht nur das Gemälde zu durchdringen, sondern auch ihre Erinnerungen – vage, geheimnisvoll, mit verborgenen Nuancen. Esel räusperte sich. Ein Geräusch, das wie ein angefangener Satz klang. "Weißt du noch", begann er, und Teddy wusste sofort, worauf er anspielte, "wie wir damals dieses Quiz gegen Johannes und Stefan verloren haben?" Teddy nickte. Sein berühmtes Lachen – einst so präsent wie sein Atmen, dass es beinahe Teil seiner Physiologie gewesen war – es existierte nicht mehr. Es war an jenem Tag gestorben, an dem mehr als nur ein Spiel verloren ging. Ein Lachen, das früher jede Bemerkung, jeden Gedanken durchdrang, war nun eine Leerstelle, ein stummes Trauma. Der Podcast ihrer Gegner – seinen Namen hatten sie längst vergessen. "Vermutlich etwas total Sinnloses oder irgendwas mit Piraten", murmelte Esel und versuchte, die Schwere des Moments zu brechen. Aber Teddy blieb stumm, sein Blick fest auf die changierenden Blau- und Silbertöne geheftet. Die Niederlage war mehr als ein intellektueller Moment gewesen. Es war eine Häutung, ein Prozess, bei dem etwas Wesentliches von ihnen abfiel. Eine Demütigung, die sich wie ein chronischer Schmerz eingenistet hatte – mal pochend, mal unterschwellig, aber immer präsent. "Wir haben nicht nur ein Spiel verloren", flüsterte Teddy, und seine Stimme war so leise, dass sie fast im Rauschen der Museumsstille unterging, "sondern unsere Selbstachtung." Esel nickte. Die Erinnerung war wie dieses Bild – scheinbar klar, aber voller verborgener Schichten, Nuancen, die sich dem ersten Blick entzogen. Johannes und Stefan – Namen, die nun wie Geister durch ihre gemeinsame Geschichte schwebten. Seit diesem Tag hatten sie nie wieder Kontakt aufgenommen. "Glaubst du, sie denken noch an uns?" fragte Esel. Teddy zuckte kaum merklich mit den Schultern – eine Bewegung, die mehr Resignation als Gleichgültigkeit ausdrückte. "Ich schätze, nicht mehr als wir an sie." Das Bild pulsierte plötzlich, schien zu atmen – ein stummer Zeuge ihrer jahrzehntelangen, unausgesprochenen Trauer. Ein Dokument des intellektuellen Versagens, festgehalten in Blau und Silber. Draußen begann die Dämmerung, blau und silbern – genau wie Whistlers Nocturne. https://www.nytimes.com/interactive/2024/07/20/upshot/attention-experiment.html