"Ich wusste nicht, was ein Sauerteig überhaupt ist", sagt Ava Celik über
ihre Anfänge als Bäckerin. Die 30-Jährige hat ein glutenfreies
Sauerteigbrot entwickelt, das sie heute in ihrer eigenen Bäckerei in
Berlin verkauft. Damit war sie in den letzten Jahren Tag und Nacht
beschäftigt. Dabei hatte Celik eigentlich etwas anderes mit ihrem Leben
vor. Schon vor dem Abitur arbeitete sie als Schauspielerin. Später
studierte sie Philosophie- und Filmwissenschaften und nahm privaten
Schauspielunterricht. Unter anderem spielte sie im Tatort mit. Doch sie
stellte ihren Beruf infrage: "Ich war auf einer Preisverleihung und
dachte: Was mache ich hier?" Zu diesem Zeitpunkt war bei Celik bereits
eine Glutenunverträglichkeit festgestellt worden. Herkömmliches Brot
konnte sie nicht mehr essen, alle Alternativen schmeckten ihr nicht. Da
habe sie gedacht: "Entweder mache ich das selbst besser oder ich esse
gar kein Brot mehr." Mit viel Aufwand, täglichen Versuchen und langen
Tabellen erarbeitet sie, mit welchem Mehl aus Hirse, Buchweizen oder
Reis und bei welcher Temperatur glutenfreies Brot so gut wird wie
traditionelles Vollkornbrot. "Ich habe zwei Jahre am Rezept gearbeitet –
ich habe nichts anderes gemacht, nur gelesen und gebacken." Mit einem
Bankkredit eröffnete sie eine Bäckerei und beliefert heute Restaurants
und Cafés, schickt Brote an Kunden in ganz Europa. Ihr Rezept will sie
nicht verkaufen: "Man muss lernen, nein zu sagen", sagt Celik. "Das ist
der Grund, warum ich heute glücklich bin."
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Talk
Frisch an die Arbeit Folgen
Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
Folgen von Frisch an die Arbeit
200 Folgen
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Folge vom 03.03.2020Wie erfindet man glutenfreies Brot, Ava Celik?
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Folge vom 18.02.2020Wie gut sind Ministeramt und Familie zu vereinbaren, Hubertus Heil?"In Sitzungswochen des Bundestages geht es morgens zwischen sieben und acht Uhr los", sagt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit". Es sei nicht leicht, den Ministerberuf mit der Familie zu vereinbaren – "ich will meine Kinder ja nicht erst bei der Abiturfeier wiedersehen". Hilfreich sei dabei, sich über die Endlichkeit politischer Karrieren im Klaren zu sein. "Ich bin nicht süchtig nach Politik. Ich habe einen Plan B", sagt er. Hubertus Heil wurde in Hildesheim geboren. Als Schülersprecher hielt er auf Schülerdemonstrationen in seiner niedersächsischen Heimat Reden. Mit 26 Jahren wurde Heil das erste Mal Bundestagsabgeordneter. "Als junger Abgeordneter hätte ich nicht gedacht, dass ich innerhalb weniger Monate über den Kampfeinsatz der Bundeswehr im Kosovo abstimmen müsste. Das hat mir viele schlaflose Nächte bereitet. Als Arbeitsminister leitet Heil heute das Ministerium mit dem größten Etat und ist für viele der großen gesellschaftlichen Themen zuständig: Rente, Arbeitslosenversicherung, soziale Grundsicherung, die Arbeitsagenturen. Die schönsten Arbeitstage seien die, "wenn ich mit Menschen spreche, deren Lebensalltag durch Politik positiv beeinflusst wurde", sagt Heil. Für das Gespräch mit Menschen, erzählt er, brauche er keine spezielle Vorbereitung, "bei aller Rhetorik, ich bin ja kein Schauspieler". Vor einem Fernsehduell mit politischen Gegnern aber müsse er sich nicht nur inhaltlich, sondern auch mental vorbereiten, sagt Heil. Er habe im Auto auch schon mal "Eye of the Tiger" gehört, um sich in die richtige Stimmung zu versetzen. Wir möchten mehr darüber erfahren, wie Sie die Podcasts von ZEIT und ZEIT ONLINE nutzen. Hier geht es zur Podcast-Studie. Vielen Dank für Ihre Teilnahme. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Folge vom 04.02.2020Oliver Kienle, wie schreibt man eine Serie wie Bad Banks?"Keiner wusste, dass Bad Banks ein Erfolg wird", sagt der Drehbuchautor und Regisseur Oliver Kienle, der die preisgekrönte Serie um die junge Bankerin Jana Liekam, gespielt von Paula Beer, geschrieben hat. "Viele, mich eingeschlossen, dachten sogar, dass die Quote der Serie eher schlecht wird." Die wichtigste Folge beim Drehbuchschreiben, erzählt der 38-Jährige, sei immer die allererste Folge – weil diese die Produktionsfirmen, die beteiligten Sender und auch die Schauspieler und Schauspielerinnen überzeugen müsse. Entsprechend viel Zeit sei in die erste Folge von Bad Banks geflossen: "Von der ersten Folge der ersten Staffel habe ich fünfzehn Fassungen geschrieben", sagt Kienle. Schon als Teenager habe er wie manisch begonnen, Geschichten zu schreiben: "Bis ich neunzehn war, hatte ich neun Romane geschrieben, die bestimmt alle scheiße waren." Mit Anfang zwanzig schrieb er auf eigene Faust und ohne jegliche finanzielle Unterstützung die ersten Filme. Bei seiner Arbeit muss Kienle heute auch immer viel Kritik einstecken. "Ich fordere sehr viel Feedback ein, auch wenn es nervt und einen anstrengt", sagt er. Sich einschränken lassen will Kienle sich bei seiner Arbeit am liebsten von niemandem. "Unter Karrieregesichtspunkten habe ich auch heikle Entscheidungen getroffen", erzählt er. So habe er etwa nach seinem Debütfilm einen Tatort abgesagt. "Ich will meine Geschichten erzählen, ich muss keine Karriere machen", sagt Kienle. Wir möchten mehr darüber erfahren, wie Sie die Podcasts von ZEIT und ZEIT ONLINE nutzen. Hier geht es zur Podcast-Studie. Vielen Dank für Ihre Teilnahme. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Folge vom 21.01.2020Warum ist es nicht schlimm, im Büro zu weinen, Magdalena Rogl?Ganz lange habe ich versucht, zu verheimlichen, dass ich kein Abi und nicht studiert habe", sagt Magdalena Rogl im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Die 34-Jährige, die heute als Head of Digital Channels bei Microsoft arbeitet, war keine gute Schülerin. Mit 16 Jahren entschied sie sich dazu, die Schule abzubrechen. Sie wollte Kindererzieherin werden und begann eine Ausbildung. Mit 24 Jahren war sie zweifache Mutter, alleinerziehend und arbeitete Vollzeit in einer Krippe. Doch das ging nicht lange gut: Das Geld habe nicht gereicht, sie sei nur noch traurig gewesen. "Wenn man den ganzen Tag mit kleinen Kindern arbeitet und abends sind da schon wieder Kinder, da verliert man irgendwann die Liebe", erinnert Rogl sich im Podcast. Rogl begann sich auf andere Stellen zu bewerben, schrieb über 50 Bewerbungen – und kassierte nur Absagen. "Da hatte ich richtig Angst. Ich hatte das Gefühl, das wird nichts mehr." Schließlich klappte es doch, im Jahr 2016 bekam sie eine Zusage von Microsoft Deutschland. Heute sitzt sie auf vielen Podien, tritt bei Konferenzen auf und spricht über Digitalisierung, Diversität und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Podcast spricht Rogl auch über Gefühlsausbrüche im Büro. Sie sagt: "Ich finde es nicht schlimm, wenn man auf der Arbeit heult. Wir möchten mehr darüber erfahren, wie Sie die Podcasts von ZEIT und ZEIT ONLINE nutzen. Hier geht es zur Podcast-Studie. Vielen Dank für Ihre Teilnahme. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.