Gabriel Faure: "Penelope"

Die Oper "Pénélope" von Gabriel Fauré, die 1913 in Monte Carlo erstmalig aufgeführt wurde, fristet ein eher verborgenes Dasein. In diesem Werk verbindet der Komponist gekonnt rezitative sowie melodische Elemente und schafft so eine sanft fließende Lied-Oper. Der Begriff "Poème lyrique" deutet auf die sanften musikalischen Züge von Faurés Kompositionen hin. 

Das Textbuch von "Pénélope" lehnt sich an Homers "Odyssee" an, ähnlich wie bei einem der frühesten Opernwerke des 17. Jahrhunderts: Claudio Monteverdis "Il ritorno d'Ulisse in patria". In der Hauptfigur spiegelt sich die melancholische Einsamkeit wider, die durch die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung mit dem Geliebten geprägt ist. Die vielschichtigen Emotionen der Protagonistin werden mit feinem psychologischem Gespür dargestellt. 

Eine neue Inszenierung dieses Werks wird nun im Rahmen der Münchner Opernfestspiele im Prinzregententheater aufgeführt: Die Regisseurin Andrea Breth debütiert an der Bayerischen Staatsoper, angeleitet von der finnischen Dirigentin Susanna Mälkki.