Je grösser die Einigkeit zum Klimawandel in der Wissenschaft, desto aggressiver die Gegenkampagne der Klimaspektiker. Mit viel Geld säten Erdölkonzerne wie Exxon ab den 1990er Jahren Zweifel daran, dass der Klimawandel menschgemacht sei. Zweifel, die bis heute – auch in der Schweiz - weiterleben.
Die Harvard-Wissenschaftshistorikerin Naomi Oreskes ist eine der profundesten Kennerinnen der Geschichte der Klimaleugnung. Sie erklärt in der «Zeitblende», wie Kampagnen der Klimaleugner funktionieren und wie sie die Wissenschaft verändert haben.
Einer von vielen Klimawissenschaftlern, die direkt angegriffen wurden von der Erdölindustrie, war Ben Santer. Der Klimamodellierer arbeitete an dem Bericht des Weltklimarats der UNO mit, der 1995 erstmals festhielt, dass der Klimawandel menschgemacht sei. In der «Zeitblende» erläutert er, wie diese Feststellung sein Leben veränderte.
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Hier lernt ihr die Schweizer Geschichte so richtig kennen – mit all ihren Eigenarten, Erfolgen, Fails, Persönlichkeiten und Dramen. Im Podcast «Geschichte» (ehemals «Zeitblende») von SRF Wissen tauchen wir in die Schweizer Vergangenheit ein – und möchten verstehen, wie sie unsere Gegenwart prägt. Habt ihr Themenvorschläge oder Feedback? Meldet euch bei geschichte@srf.ch.
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Folge vom 15.07.2023Zweifel säen - die Geschichte der Klimaleugner
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Folge vom 01.07.2023Frauenfussball in der Schweiz: Der lange Kampf um AnerkennungFrauen, die auf dem Rasen kicken: 1923 sind sie in der Schweiz ein erstes Mal aufgefallen. 100 Jahre später steht die Nati vor ihrer zweiten WM. Dazwischen liegt ein über weite Strecken steiniger Weg. Die Frauen stossen auf Widerstand und Gespötte. «Ich hätte in der Schule sicher nicht herumerzählt, dass ich Fussball spiele», sagt Trudy Streit. Die heute 70-Jährige hat 1968 den ersten offiziellen Damenfussballclub der Schweiz mitgegründet, ihre Leidenschaft aber nie an die grosse Glocke gehängt. Weil es immer wieder abschätzige Sprüche gab: «Einer hat regelmässig unsere Matches besucht. Nicht wegen des Fussballs, sondern wegen der Brüste, die so schön hüpften». Im Fussball hatten es die Frauen besonders schwer, sich durchzusetzen. «Weil er eine traditionelle Männerdomäne war», so Historikerin und Sportpädagogin Marianne Meier. «Da wurde mit aller Kraft versucht, die zu verteidigen». Ähnlich hätten es auch die ersten Frauen im Militär oder in der Politik erlebt. Wie die Frauen um Anerkennung kämpfen mussten und warum sich die Männer so schwer taten mit Frauenfussball. Eine Fussball-Pionierin erinnert sich, eine Historikerin und Sportpädagogin ordnet ein – in der Zeitblende.
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Folge vom 17.06.2023Der Waadtländer Freiheitskämpfer Major Davel: Volk sucht HeldEr soll der erste gewesen sein, der das Waadtland aus der Berner Herrschaft befreien wollte: Major Davel. Vor 300 Jahren las er in Lausanne sein Manifest. Das kostete ihn den Kopf. Abgeschlagen von den eigenen Leuten. Major Davel ist der Wilhelm Tell der Waadt. Aber er eignet sich nur bedingt zum Volkshelden. Vor allem, weil er von den eigenen Leuten an die Berner verraten, verurteilt und geköpft wurde. Major Davel wurde im Laufe der Zeit vom Verräter zum Volkshelden. Diese Zeitblende zeichnet diesen Weg nach. Sie erzählt seine Geschichte und erklärt, warum Major Davel die Waadtländerinnen und Waadtländer bis heute vor Probleme stellt. Die Zeitblende geht auf einen Stadtspaziergang mit den Historikern Béatrice Lovis und Guillaume Poisson von der Universtität Lausanne. Sie trennen den Mythos von den Fakten.
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Folge vom 03.06.2023Aufstieg und Fall der Welschenrohrer UhrenindustrieWelschenrohr ist heute ein eher verschlafenes Pendlerdorf im Kanton Solothurn. Doch einst war es der Sitz von mehreren Uhrenbetrieben. Ein Grossteil der Männer in Welschenrohr arbeitete für eine Firma, für einen Mann. Josef Gunzinger hiess er und er hatte Welschenrohr fest im Griff. Was 1900 mit einem Uhrenatelier begann, wurde im Laufe der Jahrezehnte zur Uhrenfabrik Technos. Das Unternehmen verkaufte seine Taschen- und Armbanduhren weltweit, besonders erfolreich war man in Brasilien und Japan. Auf dem Höhepunkt beschäftigte Technos 600 Arbeiter. Gründer und Chef von Technos war Josef Gunzinger (1892-1970). Der FDPler hatte die schönsten Autos im Dorf, ein Ferienhaus am Thunersee und er liess auch mal kontrollieren, ob seine Arbeiter «korrekt» abstimmten. Nach dem Tod des Patriarchen kollabierte die Welschenrohrer Uhrenindustrie in den 1970er-Jahren und die Fabriken mussten schliessen. Der Theologe und Historiker Urban Fink spricht in dieser Zeitblende von einem Trauma, das Welschenrohr bis heute nicht überwunden habe. Lange Zeit war man in Welschenrohr nicht wirklich stolz auf diese goldenen Zeiten der Uhrenmacherei, als die Bewohner quasi noch in den Finken zur Arbeit konnten. Das bekam René Allemann zu spüren, als er in Welschenrohr ein Uhrenmuseum gründen wollte. Der Enthusiasmus hielt sich bei den Einheimischen in Grenzen. Warum platzte der Welschenrohrer Traum vom Industriedorf? Und weshalb schienen die Wenigsten dem einstigen Dorfkönig Gunzinger eine Träne nachzuweinen. Antworten gibt es in dieser Zeitblende.