
LiteraturLesung
Hab und Gier von Ingrid Noll | Teil 14 von 15
Teil 14/15 | Der Gedanke ans Rentnerleben begleitete die Bibliothekarin Karla schon lange: einmal die Füße hochlegen und in aller Ruhe unbehelligt Bücher schmökern. So beschließt sie mit 60 Jahren, ihre Stellung in der Stadtbibliothek zu kündigen. Mit einigen ihrer Kollegen bleibt sie noch in lockerer Verbindung, bis eine bedeutende Einladung alles ändert.
Bei einem "Gabelfrühstück" unterbreitet ihr der kinderlose Witwer Wolfram, der schwer krank ist, ein verlockendes Angebot: Wenn Karla seine Beerdigung organisiert und die Beschriftung seines Grabsteins bestimmt, vermacht er ihr ein Viertel seines Erbes. Sollte sie ihn bis zu seinem Ableben pflegen, würde sie die Hälfte erhalten. Und wenn sie seinen Wunsch erfüllt, ihn zu töten, erhält sie sogar das gesamte Vermögen, einschließlich einer Villa in Weinheim. Karlas erträumte Ruhe als Ruheständlerin ist damit dahin.
Zum Autor
Ingrid Noll, die am 29. September 1935 in Shanghai das Licht der Welt erblickte, studierte in Bonn die Fächer Germanistik und Kunstgeschichte. Sie ist Mutter dreier Sprösslinge und hat bereits vier Enkel. Nachdem ihre Kinder das heimische Nest verlassen hatten, begann sie, Kriminalromane zu verfassen, die allesamt große Erfolge hatten. 2005 wurde sie für ihr literarisches Lebenswerk mit dem Friedrich-Glauser-Ehrenpreis ausgezeichnet. Im Februar 2025 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande.
"Hab und Gier von Ingrid Noll" im Überblick
Hab und Gier von Ingrid Noll
von Ingrid Noll
Mit Uta Hallant
Produktion: 2014
Sendezeit | Do, 25.09.2025 | 09:00 - 09:40 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Lesezeit" |