"Johnny" von Susanne Ayoub

In ihrem neuesten Hörspiel schildert die talentierte Autorin, Reporterin und Filmemacherin Susanne Ayoub, die österreichische und irakische Wurzeln hat, die Geschichte zweier ehemaliger Arbeitskolleginnen namens Eva und Karla.

Die beiden Damen leben im gleichen Gebäude und haben eine enge Beziehung zueinander, dennoch würden sie sich nicht als Freundinnen bezeichnen. Die Verbindung zwischen ihnen ist Evas Sohn, Johnny.

"Johnny ist erkrankt, er leidet unter Autismus", erklärt Karla. Der Junge braucht fachkundige Betreuung, aber seine Mutter Eva scheint entweder die Krankheit nicht wirklich zu erkennen oder einfach zu leugnen. Eva akzeptiert Karlas Unterstützung nur ungern, da sie allein mit Johnnys Pflege überfordert ist. Johnny wuchs inmitten der Spannungen zwischen diesen beiden konkurrierenden Frauen auf – bis es schließlich zur Tragödie kam.

Das Hörspiel "Johnny" wird aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der beiden Hauptfiguren erzählt. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine gerichtliche Befragung. Ihre Erzählungen, die sich teils ergänzen und teils widersprechen, werden festgehalten. Ein Mann namens Dr. Berg stellt die Fragen, fügt Kommentare hinzu, zieht Schlüsse und äußert Zweifel. Dr. Berg scheint die Untersuchung zu leiten, möglicherweise ist er der Untersuchungsrichter. Er wird beauftragt, herauszufinden, welches Delikt vorliegt. Ist es ein Unfall gewesen? Oder gar ein Mord? Man hört, dass Johnny verstorben ist – doch wie geschah das?

Zum Autor

Susanne Ayoub kam 1956 in Bagdad zur Welt. In Wien ist sie zu Hause. Sie arbeitet als Schriftstellerin und Regisseurin für Radio, Film und Theater. In ihren Werken behandelt sie oft historische Frauenschicksale. Ihr Kriminalroman "Engelsgift" aus dem Jahr 2004 war international erfolgreich. Zuletzt wurde sie 2022 mit dem Münchner Filmpreis geehrt.