
Klassik-Konzerte & Oper
Kammermusikfest Spannungen 2025
Wie lassen sich persönliche Schicksale und historische Epochen in der Musik wiederfinden? Diese Frage stellte sich das Festival unter dem Leitgedanken "Das Echo der Zeit".
1945 drückte Richard Strauss seine Trauer über die Zerstörung von Opernhäusern in seinem Werk Metamorphosen aus. Der Bratschist Jan Larsen beschreibt das Stück als faszinierendes klangliches Erlebnis. Der jüdische Musiker Pavel Haas fiel dem Holocaust in den Gaskammern von Auschwitz zum Opfer. Seine 1939 entstandene Suite für Oboe und Klavier ist von innerer Unruhe geprägt. Hier kontrastierte er mit dem tief berührenden Hymnus des Heiligen Wenzel, den die Oboe mit einer fast menschlichen Ausdruckskraft intoniert. In Tenneys Komposition für ein einzelnes Tamtam werden die Grenzen des Hörbaren mit nur einem Ton erforscht. Béla Bartóks Sonate von 1937 für zwei Klaviere und Schlaginstrumente beginnt ebenfalls sehr sanft und fast unheimlich. Das rhythmisch anspruchsvolle Werk regt den Pianisten Mario Häring dazu an, über die Stabilität und Verlässlichkeit der Welt nachzudenken.
"Kammermusikfest Spannungen 2025" im Überblick
Kammermusikfest Spannungen 2025
von Strauss, Haas, Tenney, Bartók
Mit Zoltán Fejérvári, Klavier; Mario Häring, Klavier
Kraftwerk in Heimbach
18.6.2025
| Sendezeit | So, 09.11.2025 | 21:05 - 23:00 Uhr |
| Sendung | Deutschlandfunk "Konzertdokument der Woche" |