Vor dem Röhrenradio lernte Marianne Racine in ihrer Kindheit in Nordschweden autodidaktisch Jazzgesang. Später kam sie liebeshalber nach Zürich. Seit Jahrzehnten bereichert sie die Schweizer Jazzszene mit ihrem breiten musikalischen Spektrum, ihrem Bühnen-Charisma und ihrem warmen Humor.
Als Marianne Racine in einem kleinen Ort an der Grenze zu Finnland aufwuchs, gab es weit und breit keine Möglichkeit, Gesangsstunden zu nehmen. Also lernte sie klassisches Klavier und sang an langen Winterabenden ausgiebig mit ihren Geschwistern. Nach ihrem Studium genoss sie das Grossstadtleben in Stockholm, bevor sie 1984 nach Zürich zog. - Ein Glück für eine ganze Generation von Jazzsängerinnen, die sie an der Hochschule der Künste als Lehrerin erleben durften.
In einer Live-Ausgabe von «Musik für einen Gast» beim Suisse Podcast Festival erzählt Marianne Racine davon, wie überrascht sie war, dass von Müttern in der Schweiz lange erwartet wurde, zu Hause zu bleiben. Und von den Kassetten mit starken Frauenstimmen, die sie für ihre Tochter, die Musikerin Evelinn Trouble aufnahm. Und natürlich stellt sie ihre Playlist vor, in der sich ihr weit gefasster musikalischer Geschmack spiegelt.
Die Musiktitel
- Mose Allison: Modest Proposal (Racine Rhythm & Horns)
- Dizzy Gillespie : One Bass Hit (Les Doubles Six)
- Jan Johansson: Polska efter Höök-Olle
- Grace Jones : Nightclubbing
- Georgia on My Mind (Shirley Horn)
- Jon Balke: Butano

Talk
Musik für einen Gast Folgen
«Musik für einen Gast» – die besondere Talkshow auf SRF 2 Kultur: Ein Mensch und seine Musik. Persönlichkeiten – ob aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik oder Wirtschaft – erzählen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Träume und Visionen und vor allem über die Musik, die sie geprägt hat und ihnen wichtig ist.
Folgen von Musik für einen Gast
50 Folgen
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Folge vom 01.12.2024Marianne Racine, Jazzsängerin
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Folge vom 30.11.2024Historische Reprise: Stephan Braun – Student der VeterinärmedizinGerade mal 23 Jahre alt ist der Student Stephan Braun, als ihn Heidi Abel interviewt. Doch was der junge Mann erzählt, hätte für mehrere Sendungen gereicht. Das vielleicht ausserordentlichste Gespräch, das Heidi Abel für Musik für einen Gast geführt hat, beendet die Reprisen-Serie dieses Herbstes. Ja, diese Sendung ist wirklich speziell. Die bekannte und beliebte Fernseh- und Radiomoderatorin Heidi Abel, die 1982 und 1983 zwei Jahre lang auch die Sendung «Musik für einen Gast» moderiert hat, besucht den Studenten Stephan Braun in einer Wohnung in Schwamendingen, die dieser nur temporär und nur als Gast bewohnt. Gleich zu Beginn erzählt der Student der Veterinärmedizin, welchen intensiven Bezug er zu Anton Bruckner hat und wie wenig ihn Musik interessiert, die nicht diese Komplexität hat. Danach entwickelt sich ein Gespräch über ein damals noch recht junges Leben, in dem aber schon so sehr viel passiert ist: Der frühe Unfalltod des Vaters, eine ausgewachsene Krise in der Spätpubertät, das Nachholen der Matura und der Beginn des Studiums und schliesslich die grosse Sehnsucht nach der Freundin, die zum Zeitpunkt der Ausstrahlung am 17.März 1983 noch ganze sechs Monate in New York sein wird, und das, obwohl «jeder Tag zu viel» sei, wie Stephan Braun zum Schluss des Gespräches sagt. Dazwischen exquisite Musiktitel aus Klassik und Pop, kaum jemandem bekannt, die weder an- noch abgesagt werden und auf diese Weise das Gespräch nicht unterbrechen, sondern ergänzen. Ein unerwartetes Radiohighlight aus dem Archiv. Sendung vom 17. April 1983 Die Musiktitel: 1. Anton Bruckner – 4. Finale aus der Sinfonie Nr. 8 in c-Moll Berliner Philharmoniker / Herbert von Karajan, Leitung 2. Al Jarreau – Love Is Real 3. Blue rondo a la Turk – Change 4. J.S. Bach – 6. Gigue aus der Suite Nr. 2 in d-Moll, BWV 1008 János Starker 5. Santana – Searchin’ 6. David Bowie – Heroes 7. Captain Sensible – Wot 8. Material – (feat. Whitney Housten)
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Folge vom 24.11.2024Historische Reprise: Hans Schneider - Reformierter PfarrerGast von Heidi Abel in dieser historischen Aufnahme der Musik-für-einen-Gast-Sendung vom 19. September 1982 ist Pfarrer Hans Schneider. In seiner offenen, reflektiven und selbstkritischen Art zeigt er sich als Geistlicher, der seine Aufgabe weniger im Belehren als im Selberlernen sieht. Hans Schneider, zum Zeitpunkt der Aufnahme reformierter Pfarrer in Regensdorf, hätte auch Künstler oder Lehrer werden können. Dass er sich nach der Matura für ein Theologiestudium entscheidet, hat mit zwei einschneidenden Erlebnissen als der Kindheit und Pubertät zu tun. Der Tod seines Vaters, der starb, als Hans Schneider elf Jahre alt war und dringende Fragen nach dem Sinn des Lebens auslöste. Und die Begegnung mit einem jungen Pfarrer im Religionsunterricht, der ihm vorlebte, wie man den Beruf auch ausüben kann: Nicht als eine Art erhabener Übermensch, der alles im Griff hat, sondern als jemand, der das weitergibt, das er selbst ausprobiert hat. Nach dem Gespräch mit Heidi Abel, das sechs Jahre nach dem Dienstantritt in Regensdorf stattgefunden hat, bleibt Hans Schneide noch weitere acht Jahre Pfarrer der Gemeinde treu und zieht nach seiner Pensionierung im Jahr 1990 zusammen mit seiner Frau Anita Schneider-Müller in seine Heimatgemeinde Holderbank zurück. Die Musiktitel: 1. Franz Schubert – Das Fischermädchen Ernst Häfliger Tenor / Erik Werba, Klavier 2. W.A. Mozart- 2. Romance aus dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll Svjatoslav Richter, Klavier / Warsaw Philharmonic Orchestra / Stanislaw Wislocki 3. Radio Operette – Komm Kleine, süsse Liftmamsell: Hörspiel-Klassiker - «Susi erobert Zürich» - Radio SRF Musikwelle - SRF Arthur Welti, Gesang / Radio-Orchester Beromünster / Hans Steingruber, Leitung 4. J.S. Bach – «7. Fecit potentiam» aus Magnificat für Soli, Chor und Orchester D-Dur (BWV 243) Münchner Bachchor /Münchner Bachorchester / Karl Richter, Leitung 5. Jacques Loussier Trio - Gavotte en si mineur von Johann Sebastain Bach. Transcription pour piano, contrebasse et batterie 6. Ben Zimet – Youss Yiddish vert no 7. Ariel Ramírez & Los Fronterizos – La Anunciación ( Chamamé)
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Folge vom 23.11.2024Historische Reprise: Elsa Benz - pensionierte GeschäftsfrauIn den historischen Reprisen der Musik-für-einen-Gast-Sendungen mit Heidi Abel begegnen wir heute Elsa Benz. Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist die «Geschäftsfrau», als das sie vorgestellt wird, 82 Jahre alt. Und rundum glücklich. Denn Elsa Benz schaut zwar auf ein hartes, aber erfülltes Leben zurück. Viel ist nicht mehr zu erfahren, wenn man sich heute auf die Suche nach Elsa Benz macht. Im Gespräch, das die Radio- und Fernsehmoderatorin Heidi Abel im März 1983 mit ihr geführt hat, erzählt sie von einer harten Kindheit in Zürich während des ersten Weltkriegs. Die Familie litt Hunger. Die Kinder wurden aufs Land geschickt. Die ältesten Söhne mussten einrücken und konnten nichts zum Unterhalt der Familie beitragen. Die Behörden drohten Elsas Mutter, ihre Kinder zu verdingen, wenn sich die Ernährungslage nicht änderte. Später wird Elsa Benz «Geschäftsfrau». Das heisst: Sie führt mit ihrem Mann ein Geschäft für Tapeten und Vorhänge. Allmählich kommt die Familie zu etwas Wohlstand. Im Alter reicht es für eine kleine Pension und eine Wohnung an der Zürcher Osttangente. Noch ganz ohne Verkehrsberuhigung und Dreifachverglasung, was man der Sendung, die in dieser Wohnung aufgenommen wurde, auch deutlich anhört. Doch unbeirrt vom Verkehrslärm unterstreicht Elsa Benz die schönen Seiten des Lebens. Ganz besonders ihre Begegnung mit dem Yoga, das ihre an sich schon äusserst lebensbejahende Grundhaltung nochmals deutlich verstärkte. Die Musiktitel: 1. Robert Schumann – An den Sonnenschein (o Sonnenschein!) Dietrich Fischer-Dieskau 2. Peter Tschaikowsky – Wojewoda = Voyevoda (orig.) Sinfonische Ballade für Orchester, op.78 3. Giovanni Battista Pergolesi - Tre giorni son che Nina. Air pour ténor et piano Carlo Bergonuim tenor / Felix Lavilla, Klavier 4. Hubert Giraud – Sous le ciel de Paris Freddy Balta, Akkordeon 5. Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 4 G-Dur – Bedächtig. Nicht eilen 6. Georg Friedrich Händel – Messiah – Er weidet seine Herde Sylvia Meinardus, Sopran Sendung vom 27.3.1983