
Hörspiel
Phantomarbeit von Till Müller-Klug
Jeden Morgen verlässt er sein Zuhause, um einer Beschäftigung nachzugehen, die längst der Vergangenheit angehört. Sie hingegen arbeitet an einem Buch, das niemals das Licht der Welt erblicken wird. Beide gestalten ihre Lebenswirklichkeit voller Scheinaktivität, da eine Existenz ohne Bestimmung noch beunruhigender erscheint.
Er ist ein Meister der Illusion von Arbeit und setzt all seine Kraft ein, um mindestens so zu wirken, als sei er beschäftigt. Er verbringt seine Tage in Cafés, wo er entdeckt, dass er nicht alleine darin ist, diese Fassade aufrechtzuerhalten. Sie, eine Autorin mit festgefahrener Fantasie, arbeitet an einem fiktiven Werk: ihrem nie zu Ende gebrachten Buch. Während sie sich nach einer Eingebung sehnt, die ihr die passenden Worte liefert, bleibt der Roman im Stillstand des Bildschirmschoners gefangen. Ein Paar, in dem zwei Menschen sich mit Argwohn beobachten, als würden ihre Lebenswege sich auflösen, entfernen sie sich emotional, um am Ende doch näher als zuvor zusammenzufinden.
Zum Autor
Till Müller-Klug, Jahrgang 1967, ist Autor mit einer Geschichte in der internationalen Spoken-Word-Szene, der seine Doktorarbeit über die Theaterperspektiven von Nietzsche schrieb. Seit 2002 kreiert und produziert er Audioproduktionen wie "Europa, eine Plagiate-Saga" (WDR 2012, Hörspiel des Monats Februar), "Sprachlabor Babylon" (WDR 2012, Kurd-Laßwitz-Preis) und "Ich als Großprojekt" (WDR 2015, Hörspiel des Monats März). Zudem verfasst er Bühnenstücke und -projekte, beispielsweise für die Berliner Sophiensaele oder das Schauspiel Leipzig. Er gehört zu den Gründern der Performancegruppe Interrobang.
"Phantomarbeit von Till Müller-Klug" im Überblick
Phantomarbeit von Till Müller-Klug
von Till Müller-Klug
Mit Bettina Engelhardt, Boris Aljinovi?
Produktion: 2003
Sendezeit | Do, 21.08.2025 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Freispiel" |