
Hörspiel
Und ich erinnere mich an das Meer
Einige Menschen sind plötzlich unauffindbar oder erstarren zu Skulpturen: Die Stadt wird zu einem Irrgarten, kontrolliert von furchteinflößenden Minotauren, die sich mit Flammenwerfern ausrüsten, sowie von bedrohlichen Mumien, deren Mienen eingefroren sind. Doch Rettungshoffnung strahlt sowohl von den Frauen als auch vom Ozean aus.
In einer nordafrikanischen Stadt im Chaoszustand treten Menschen unvermittelt auf, und niemand kann erklären, woher sie kommen. Bei Nacht versammelt sich die Bevölkerung vor den eigenen Türen, geweckt durch seltsame Geräusche, von denen angenommen wird, dass sie aus der Tiefe der Erde stammen. Spiroviren, Minotauren und Iriaceen überziehen die Stadt mit Angst, während unvorhersehbare Mauern den Weg blockieren und Vermisste als versteinerte Figuren zurückkehren, unfähig, das Erlebte zu beschreiben. Ein Einzelner durchstreift täglich die verwinkelten Straßen der Altstadt auf der verzweifelten Suche nach Antworten.
Zum Autor
Mohammed Dib, ein bedeutender Wegbereiter der algerischen Literatur (1920?2003), stammte aus Tlemcen. In seinem beruflichen Werdegang war er unter anderem Weber, Rechnungsführer, Lehrer an einer Grundschule, Übersetzer sowie Journalist. Zu seinem vielfältigen Werk zählen Gedichte, Theaterstücke, Erzählungen und Romane.
"Und ich erinnere mich an das Meer" im Überblick
Und ich erinnere mich an das Meer
von Mohammed Dib
Mit Ingo Hülsmann
Produktion: 2004
Sendezeit | So, 13.07.2025 | 18:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel" |