Bei Urban Pop wollen Peter Urban und Ocke Bandixen die verwickelte Geschichte der britischen Band in einzelnen Folgen erzählen, beginnend mit der Bandgeschichte von der Gründung Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre (Folge 1). Gegründet wurde die Band von Schulfreunden 1967. Erste Aufnahmen werden veröffentlicht: „From Genesis to revelation“, allerdings floppte das Album und die Band drohte auseinanderzubrechen, noch bevor sie überhaupt richtig gestartet war. „Trespass“, ihr zweites Album deutete die Richtung an, in die Genesis in den kommenden Jahren gehen würde: komplexere Melodien, Anklänge an Klassik und elektronische Musik. Die Mitglieder der Band, inzwischen gewachsen und ergänzt durch den Gitarristen Steve Hackett und den Schlagzeuger Phil Collins, wirkten alle aktiv mit beim Komponieren und Gestalten der zum Teil langen Songs – füllten in Europa, aber auch in den USA große Hallen und genossen den Ruf einer exzellenten Live-Band. Den Schlusspunkt dieser Phase der Band markierte 1974 ihr Werk „The Lamb lies down on Broadway“, eine durchgehend erzählte, schräge Geschichte voller abgründiger Gestalten und Visionen, live dargeboten vor einer dreiwandigen, damals neuen Videoinstallation. Peter Gabriel – privat durch die dramatische Geburt seiner ersten Tochter mitgenommen und ermüdet von Auftritten und Bandleben – verließ 1975 Genesis. In den kommenden Jahren wandelte sich die Band mit ihrem neuen Sänger, dem bisherigen Schlagzeuger Phil Collins von einer verspielten Prog-Rock-Band zu einer weltweit erfolgreichen Popgruppe. Im zweiten von insgesamt vier Teilen geht es erstmal um Peter Gabriel als Solo-Künstler. Ihr findet den Podcast hier am 02. März. Peters Playlist Genesis: From Genesis to Revelation (1969): The serpent, Am I very wrong, Silent sun Trespass (1970): White mountain, Dusk Nursery Cryme (1971): The Musical Box, For absent friends, Seven stones, Harliquin Foxtrot (1972): Watcher of the skies, Time table, Supper’s ready Selling England by the Pound (1973): I know what I like (in your wardrobe), Firth of Fifth, The Cinema Show The Lamb Lies Down On Broadway (1974): The lamb lies down on Broadway, Cuckoo Cocoon, The Carpet Crawlers, The light dies down on Broadway, A Trick oft he Tail (1976): Entangled, Ripples, A trick of the tail Wind & Wuthering (1976): One for the vine, Your own special way, Blood on the rooftops, Afterglow Seconds Out (1977) – Live Album Buchliste: Da kommt noch was – Not Dead yet. Die Autobiographie, Phil Collins, Heyne Verlag, 2020 Rhythmen des Lebens – the Living years, Die erste Genesis - Autobiographie, Mike Rutherford, Hannibal Verlag, 2014 Das Leben und die Musik von Peter Gabriel, die exklusive Biografie, Daryl Easlea, Hannibal Verlag, 2014 Genesis und ich, Richard MacPhail, Mendoza Verlag, 2021

Kultur & Gesellschaft
Urban Pop - Musiktalk mit Peter Urban Folgen
Wer Musik liebt, kennt seine Stimme: Peter Urban ist ein absoluter Musik-Insider, der mit seiner unvergleichlichen Art Geschichten erzählen kann. Er war schon auf über 5.000 Konzerten, trifft bis heute die Großen des Musikgeschäfts und ist selbst Musiker. Im Podcast Urban Pop trifft er auf den NDR-Musikjournalisten Ocke Bandixen. Sie reden über Weltstars von Bowie bis Springsteen, von Johny Cash bis Taylor Swift, über Bands von den Beatles bis U2, über Insider-Stories und Musik-Historie. Ein Muss für alle Fans von guten Gesprächen über gute Musik.
Folgen von Urban Pop - Musiktalk mit Peter Urban
103 Folgen
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Folge vom 16.02.2023Genesis (1)
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Folge vom 02.02.2023Inga RumpfWenn Inga Rumpf ihre Stimme erhebt, erkennt man sie sofort. Das erlebte auch Peter Urban so, der als 18-Jähriger zum ersten Mal ein Konzert von ihr besuchte und sie bis heute als unverwechselbare Sängerin schätzt. Ihre kehlige, leicht raue Stimme steigt in die Höhe und klingt leidenschaftlich und stark. In den späten 60er Jahren schrieb sie mit den Hamburger „City Preachers“ deutsche Musikgeschichte in einer Band, deren Folkrockmusik kaum Grenzen kannte. Hier kreuzten sich musikalisch gesehen auch ihrer und Udo Lindenbergs Weg, der damals noch als Schlagzeuger arbeitete. Dem Geist der Zeit folgend wechselten Besetzungen und Konzepte, Inga Rumpf und ihr Gesang blieben eine Konstante, so auch bei „Frumpy“ ab 1969. Ausschweifender Bluesrock voller Spielfreude und Improvisationen begeisterte nicht nur ein norddeutsches Publikum. Als „Atlantis“ traten Ingsie und ihre Mitstreiter auch in den USA auf, als Vorgruppe von Lynyrd Skynyrd und Aerosmith eroberten sie das Publikum in großen Hallen. Fehlendes Engagement der Plattenfirma ist einer der Gründe, weswegen Atlantis keine feste internationale Größe wurde. Inga Rumpf konnte in den folgenden Jahren in unterschiedlichen Genres überzeugen. Soul, Blues, Gospel oder Jazzaufnahmen mit der NDR Bigband: ihr Feeling für die Musik und die Bandbreite ihrer Stimme sind unverkennbar. Auch mit Mitte 70 ist sie nicht müde geworden, auf vielen Bühnen aufzutreten, als Gastsängerin bei Kollegen und als Sängerin mit eigener Band. In ihrem Buch „Darf ich was vorsingen“ zeichnet sie sehr persönlich und voller Witz und Wärme ihren nicht immer nur geraden Lebensweg nach. Peters Playlist: Album: The Best of All My Years…so far 1966-1996 City Preachers: Pure Religion (1966) Frumpy: How the gypsy was born (1971), Singin‘ Songs (1972) Jean Jacques Kravetz: I’d like tob e a child again (vom Album „Kravetz“, 1972) Atlantis: Rock’n’Roll Preacher (1973), Drifting Winds (1973), Get on board (1975) Atlantis Live (1975, wiederveröffentlicht 1995) Inga Rumpf: Amerika (Second Hand Mädchen,1975) Vince Weber: My life is a boogie (vom Album „Blues’n’Boogie“, 1977) Inga Rumpf: London-New York-Berlin (mit drei Alben von 1978, 1979, 1981): My life is a boogie, Hide away, Lett he children live, It’s only love, I wrote a letter Hungry Girl (auf dem Udo Lindenberg-Album „Intensivstationen“, 1982) Lieben, Leiden, Leben (1984): Wilde Ehe, Aus lauter Liebe I I= I, 1986: Imi, Uru Frumpy: When I fall in love („Now“, 1990), When the night comes, Love is gold (“News“, 1991) Mit der NDR Big Band: It’s a man’s world (1993), Foxy Lady (1993) Open Up Your Door (1994): You make my day In the 25th Hour (1996): In the 25th hour Easy in my Soul (2006): No cross – no crown Universe of Dreams (2021): Universe of dreams, I wrote a letter, Back to the roots, Never too late, All in good time Hidden Tracks (2021): Can’t stop myself, I am I, Two in one, Falling in love, Right on – let your body move
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Folge vom 01.12.2022INXS und Michael HutchenceDie Band INXS schaffte in den 80er Jahren das Ungewöhnliche: Aus Australien stammend eroberte die Band erst den US-Musikmarkt und dann weltweit die Musikwelt. Unbestritten im Mittelpunkt der Band stand der Sänger Michael Hutchence. Im Gespräch mit Ocke Bandixen beschreibt Peter Urban Michael Hutchence als nahezu idealen Frontmann der Band: attraktiv, charismatisch und mit einer variablen und kraftvollen Stimme ausgestattet. Er zog die Aufmerksamkeit auf sich, die Lieder über Beziehungen, Begehren und Einsamkeit bekamen durch ihn Klasse, Tiefe und Ausdruck. Die außergewöhnliche Ausstrahlung des Sängers erlebte Peter Urban bei einem persönlichen Treffen in Hamburg, von dem er im Podcast erzählt. Die Band war bereits Ende der 70er von Michael Hutchence, den drei Fariss-Brüdern und einigen Freunden gegründet worden. 1987 schlug sie ein - zwischen Plastikpop und alten Rockern - mit dem Album „Kick“ und den Hits „Need you tonight“, „Devil inside“, „New Sensation“ oder “Mystify”. Fast zeitgleich mit der weltweiten Bekanntheit der Band wurde Michael Hutchence ein Thema für die Klatschpresse: Seine Affären und Freundschaften mit Kylie Minogue oder dem damaligen Supermodel Helena Christensen waren stets Futter für lange Bilderstrecken und Stories, für die der abenteuerlustige Michael oft genug selbst Anlass gab. Tourneen durch große Hallen gipfelten in einem Auftritt im Wembley Stadion vor 72 000 Menschen. 1997 kam Michael Hutchence in einem Hotel in Sydney unter nie ganz geklärten Umständen zu Tode. Kurz zuvor hatte er Pläne für eine Solokarriere sowie für die Arbeit als Schauspieler gehabt. Die Band INXS war mit neuen Sängern wenig erfolgreich. Und so bleibt die Geschichte der Band untrennbar mit dem Können und Schicksal ihres charismatischen Frontmanns Michael Hutchence verbunden. Peters Playlist: INXS INXS (1980): Just keep walking, Roller skating Underneath The Colours (1981): Stay young, Underneath the colours Shabooh Shoobah (1982): The one thing, To look at you, Golden Playpen, Don’t change The Swing (1984): Original sin, I send a message, Dancing on the jetty Listen Like Thieves (1985): What you need, Listen like thieves, Kiss the dirt, Shine like it does Kick (1987): New sensation, Devil inside, Need you tonight, Never tear us apart, Mystify X (1990): Suicide Blonde, Disappear, The stairs, By my side, Bitter tears Welcome To Wherever You Are (1992): Heaven sent, Taste it, Not enough time, Baby don’t cry, Beautiful girl, Wishing well Full Moon, Dirty Hearts (1993): The gift, Full moon dirty hearts, Kill the pain The Greatest Hits (1994): The strangest party Elegantly Wasted (1997): Elegantly wasted, Everything, Building bridges MICHAEL HUTCHENCE Michael Hutchence (1999): Possibilities, All I’m saying, Baby it’s alright, Don’t save me from myself, Slide away (feat. Bono) Single: Spill the wine (1996)
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Folge vom 17.11.2022Ray Davies und die Kinks (2)Peter Urban analysiert im Gespräch mit Ocke Bandixen, dass die Lieder der Kinks oft raffinierter waren als die der anderen Bands. Ray Davies prägte insbesondere den Stil der Band. Ray Davies wurde und wird verehrt als einer der großen britischen Songschreiber. Er wurde zum „Sir“ ernannt und lieferte bis in die letzten Jahre hinein weiter Musik, getragen von Nostalgie, aber auch von immer wieder durchblitzendem britischen Humor. Peters Playlist für The Kinks und Ray Davies: THE KINKS: Viele der besten frühen Kinks-Songs waren Singles, die nicht auf Alben erschienen, daher empfehlen sich diese Best-of-Compilations: The Ultimate Collection (2002) Picture Book (2008) The Essential Kinks (2014) 1964: You really got me, All day and all oft he night, Stop your sobbing 1965: Tired of waiting for you, Set me free, See my friends, A well respected man, Till the end oft he day, I go to sleep (demo) 1966: Dedicated follower of fashion, Sunny afternoon, Dandy, Dead end street 1967: Mister Pleasant, Waterloo sunset, Death of a clown (Dave Davies), Autumn almanac 1968: Days ALBEN: Face To Face (1966): Party line, Rosie won’t you please come home, Session Man, Holiday in Waikiki, Most exclusive residence for sale Something Else (1967): Davis Watts, Two sisters, No return, End of the season The Kinks Are The Village Green Preservation Society (1968) – das gesamte Album Arthur (Ort he Decline and Fall oft he British Empire) (1969): Victoria, Yes Sir, no Sir, Shangri-La, Young and innocent days, Arthur Lola Versus Powerman and the Moneygoround, Part One (1970) – das gesamte Album Percy (Soundtrack, 1971): God’s children, The way love used tob e, Moments Muswell Hillbillies (1971) – das gesamte Album Everybody‘ in Show-Biz (1972): Sitting in my hotel, Supersonic Rocket Ship, Look al little on the sunny side, Celluloid heroes Preservation Act 1 (1973): Sweet Lady Genevieve A Soap Opera (1975): Holiday romance, Face in the crowd Sleepwalker (1977): Life on the road, Sleepwalker, Full moon Misfits (1978): Misfits, Rock’n’Roll fantasy Low Budget (1979): Low budget Give The People What They Want (1981): Destroyer, Better things State of Confusion (1983). Come dancing, Young Conservatives Word of Mouth (1984): Do it again, Good day, Living on a thin line Did Ya (EP, 1991): Did Ya Phobia (1993): Only a dream, Hatred (A Duet), Close to the wire RAY DAVIES: The Storyteller (1998) Other People‘s Life (2006): All she wrote, Is there life after breakfast?, Over my head Working Man’s Café (2007): Vietnam cowboys, Working man’s café See My Friends (2010): Better things (feat. B.Springsteen), Waterloo Sunset (feat. J.Browne), Tired of waiting for you (feat. Gary Lightbody) Americana (2017): Americana, Rock’n‘Roll cowboys, The great highway Our Country: Americana Act 2 (2018): Oklahoma U.S.A. (Original auf Muswell Hillbillies)