
Feature
Wir waren wie Brüder - Jugend in Ostdeutschland
Als die Berliner Mauer fiel, befand sich der Autor in jener Altersgruppe, die zwar die vergangenen Ereignisse miterlebt hat, jedoch noch zu jung war, um über die Gestaltung der Zukunft mitentscheiden zu können.
Daniel Schulz beschäftigt sich mit der Erfahrung des Großwerdens in den 1990er-Jahren, einer Dekade, in der auch jene heranwuchsen, die heute offen nationalsozialistische Symbole zeigen und lautstark auftreten.
Er erzählte, dass er sowohl Kontakt zu rechten Gruppen hatte als auch von Neonazis fliehen musste. Diese parallelen Erlebnisse waren damals in Ostdeutschland keine Seltenheit. Er unterhält sich mit Personen, die Ähnliches erfuhren: "Ich assoziiere die 90er-Jahre mit persönlichen Erinnerungen, die aktuell wieder aufleben", bemerkt Manja Präkels, Verfasserin des Buches ‚Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß‘, "und wenn ich heutzutage durchs Land reise, begegne ich oft denselben Leuten bei der AfD, die sich als Gewinner der damaligen Auseinandersetzungen sehen."
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel, der erstmals im Oktober 2018 in der taz veröffentlicht und im selben Jahr mit dem deutschen Reportagepreis gewürdigt wurde.
Zum Autor
In Potsdam kam Daniel Schulz 1979 zur Welt und verbrachte seine Kindheit und Jugend auf einem Dorf in Brandenburg. In Leipzig absolvierte er ein Studium in Journalistik und Politikwissenschaft. Er arbeitet für Zitty, die Märkische Allgemeine und Freies Wort, bis er bei der taz landete und dort heute für das Ressort Reportage zuständig ist. Schulz wurde 2018 mit dem Reporterpreis ausgezeichnet und erhielt 2019 den Theodor-Wolff-Preis.
"Wir waren wie Brüder - Jugend in Ostdeutschland" im Überblick
Wir waren wie Brüder - Jugend in Ostdeutschland
von Daniel Schulz
Produktion: 2019
Sendezeit | Fr, 03.10.2025 | 20:05 - 21:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |