Galicien ist grün, es gibt Berge, einsame Täler und Flüsse, die sich bis zum Atlantik schlängeln. Die „autonome Gemeinschaft“, wie es offiziell heißt, liegt ganz im Nordwesten der iberischen Halbinsel. Markante Steilküsten und weiße Sandstrände prägen die Region, die aus vier Provinzen besteht. Insgesamt gibt es rund 1700 Kilometer Küste, und das, obwohl Galicien sogar noch etwas kleiner ist als Baden-Württemberg. Und es gibt den Dudelsack, dessen Klänge häufig zu hören sind. Er ist das Nationalinstrument einer typisch atlantischen, keltischen Kultur.
Am bekanntesten ist Galicien aber mit Sicherheit durch den Jakobsweg. Rund 400.000 Männer und Frauen pilgerten allein 2023 auf den unterschiedlichen Routen durch grüne Landschaften, dichte Wälder vorbei an Flüssen und Wasserfällen bis ans Ziel nach Santiago de Compostela. Und ein Ende des Pilger-Booms scheint noch nicht erreicht. Mit wasserdichten Wanderschuhen und atmungsaktiver Kleidung geht es oft 20 oder sogar 30 Kilometer täglich auf dem französischen, dem portugiesischen oder dem Winterweg, um ganz besondere, zum Teil spirituelle Erfahrungen zu machen.
Und dann – am Ziel einer möglichen Pilgerreise – wartet ein weiteres Highlight: Die Hauptstadt Galiciens, Santiago de Compostela. Sie ist UNESCO- Weltkulturerbe seit 1985. Mit monumentalen Bauten, historischen Häusern und Gassen, aber auch mit gemütlichen Cafés und Bodegas. Und natürlich, sehr sehenswert, die imposante Kathedrale, die Grabesstätte des Apostel Jakobus - zugleich Endpunkt des Jakobsweges.
Reportagen von Carsten Vick

Reisen
Zwischen Hamburg und Haiti Folgen
Mit dem Mikrofon rund um die Welt. Das ist die spannende Aufgabe, die sich unseren Autor*innen stellt. Um dann in unserem Podcast "Zwischen Hamburg und Haiti" zu erzählen, wie nahe und ferne Länder klingen, was die Menschen dort berichten, wie sie leben, was sie wünschen. Wir fragen unsere Reporter*innen aber auch, wie sie selber sich gefühlt haben beim Reisen, wie es ist, fremd in fernen Welten zu sein. Lassen Sie sich von unserem Podcast "Zwischen Hamburg und Haiti" einladen, mitzureisen und vielleicht auch eigene Reisepläne zu schmieden.
Folgen von Zwischen Hamburg und Haiti
60 Folgen
-
Folge vom 01.12.2024Galicien - Entschleunigt auf dem Jakobsweg
-
Folge vom 24.11.2024Die Donau - ein Fluss, zehn Länder Teil 2Napoleon nannte die Donau die „Königin der Flüsse Europas“. Auf dem Weg ans Schwarze Meer folgen wir der Königin durch Serbien, Rumänien, Bulgarien, bis die Donau in einem großen Delta zwischen Moldawien, Rumänien und der Ukraine ins Schwarze Meer mündet. Wir fahren im 2. Teil auf einem Kreuzfahrtschiff, auf Fähren und auf Schiffen der Grenzpolizei, die das Kriegsgebiet am Schwarzen Meer überwachen. Wir treffen auf dem zweitlängsten Fluss Europas Nachfahren von Ulmer Donauschwaben, russische Flüchtlinge, eine kirgisische Kellnerin, bulgarische Schüler, rumänische Nonnen, moldauische Reisende, einen deutschen Hafenchef in der Republik Moldau, ukrainische LKW-Fahrer und Grenzschützer im umkämpften Kriegsgebiet am Schwarzen Meer. Die Donau fließt auf ihrem 2800 Kilometer langen Weg durch völlig unterschiedliche Landschaften: zerklüftete Schluchten, flache Ebenen, grüne Wälder und im Donaudelta durch ein Biosphärenreservat mit Reihern, Kranichen, Kormoranen und majestätischen dahingleitenden Pelikanen. An den Ufern der Donau wurde Geschichte geschrieben, von denen die vielen Ruinen, Burgen, Kirchen und Wehrklöster Zeugnis ablegen. Die „Türkenkriege“ und der 2. Weltkrieg haben ihre Spuren hinterlassen, ebenso die Kämpfe im ehemaligen Jugoslawien und jetzt in der Ukraine. Ein spannender Blick in einen uralten Kulturraum und in eine Art fließendes Geschichtsbuch. Rita Knobel-Ulrich hat die Reise auf dem königlichen Fluss unternommen, auf dem internationalsten Fluss der Welt, der durch zehn Länder fließt, durch vier Hauptstädte, und sie findet: es war ein Knüller.
-
Folge vom 17.11.2024Die Donau - ein Fluss, zehn Länder Teil 1Napoleon nannte die Donau die „Königin der Flüsse Europas“. Aber ihre Quelle im Schwarzwald ist unscheinbar. Dort ist die Donau ein gemächlich dahinplätscherndes Flüsschen. Das ändert sich auf ihrem Lauf durch Deutschland, durch die Wachau in Österreich bis nach Wien, durch die Slowakei und weiter bis nach Budapest und Vukovar in Kroatien. Bis dahin liegen drei Hauptstädte auf ihrem Weg: Wien, Bratislava und Budapest. An ihren Ufern erstrecken sich unberührte Auen und Kulturlandschaften, wurde Geschichte geschrieben. Davon zeugen die vielen Ruinen, Burgen, Kirchen und Klöster. Wir folgen dem Fluss auf einem Kreuzfahrtschiff, auf einem Frachter der Donau Dampfschifffahrtsgesellschaft, auf dem ukrainische Seeleute arbeiten und auf einem Boot mit slowakischen Naturschützern. Wir besuchen Menschen, die am Fluss oder vom Fluss leben: österreichische Burgherren und Bootsbauer, ukrainische Seeleute, türkische Kellner, eine slowakische Bildhauerin. Wir treffen Schachspieler, die im warmen Wasser eines weltberühmten Budapester Thermalbads über den nächsten Zug ihrer Dame grübeln und kroatische Freiheitskämpfer. Rita Knobel-Ulrich hat die Reise auf dem königlichen Fluss unternommen, auf dem internationalsten Fluss der Welt, der durch zehn Länder fließt, durch vier Hauptstädte, und sie findet: es war ein Knüller.
-
Folge vom 10.11.2024Georgien - Schmelztiegel der KulturenSeit Jahrhunderten ist das kleine Land Georgien am Schwarzen Meer ein Zufluchtsort für Menschen unterschiedlichster Herkunft. Juden, Aserbaidschaner, Armenier, Polen, Esten, Assyrer, Jesiden und auch Deutsche fanden hier eine neue Heimat. In einem Land, kaum größer als Bayern, lebten diese verschiedenen Völker friedlich zusammen. Ein besonders spannendes Kapitel dieser Geschichte ist die der deutschen Siedler. Vor über 200 Jahren flohen sie vor Hunger und Verfolgung aus ihrer Heimat, um im Südkaukasus blühende Dörfer zu gründen. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im heutigen Georgien ganze 25 deutsche Siedlungen. Auch die Hauptstadt Tiflis wurde von den deutschen Einwanderern stark geprägt. Noch heute erzählen viele Orte in Georgien von dieser faszinierenden Geschichte. Georgien - ein Land voller Gegensätze. Bekannt für seine atemberaubende Natur, seine jahrtausendealte Kultur und seinen köstlichen Wein, ist Georgien zugleich die Geburtsstätte eines der größten Despoten des 20. Jahrhunderts: Joseph Stalin. Tatjana Montik hat in Stalins Geburtsstadt Gori und in der Hauptstadt Tiflis recherchiert und dabei spannende Einblicke gewonnen. Hören Sie mit uns zusammen, wie die Georgier ihre Geschichte aufarbeiten und welche Lehren sie daraus ziehen.