18. bis 25.1.1991 | Im August 1990 überfällt Irak sein Nachbarland Kuwait. Der UN-Sicherheitsrat verurteilt den Angriff und verlangt den Rückzug Iraks. Iraks Diktator Saddam Hussein, denkt nicht daran. Deshalb formiert sich unter der Führung der USA eine Koalition gegen den Irak. Am 17. Januar greift die Koalition den Irak mit massiven Luftangriffen an. Auch dieser Angriff ist von einer UN-Resolution gedeckt. Damit beginnt der erste Irakkrieg, auch zweiter Golfkrieg genannt. Der Irak hatte schon vorher angedroht, in einem solchen Fall als erstes Israel anzugreifen – obwohl Israel gar nicht Teil der Koalition ist. Schon am 18. Januar macht er seine Drohung war und greift Israel mit Scud-Raketen an.
Israel hält sich mit einer Reaktion zurück. Es verteilt Gasmasken in der Bevölkerung – aus Angst, der Irak könnte auch mit Giftgas angreifen. Und bekommt sehr rasch von USA das Raketenabwehrsystem Patriot geliefert und installiert. Es ist der 20. Januar, zwei Tage nach dem ersten Angriff aus dem Irak.
Einen weiteren Tag später schildert Korrespondent Herbert Mair den Ausnahmezustand in Israels Alltag. Irak setzt seine Angriffe fort. Am 23. Januar berät die israelische Regierung erneut über eine Reaktion. Und entscheidet sich auch diesmal, „mit dem Verstand, und nicht mit dem Herzen zu reagieren“, so schildert es Korrespondent Martin Wagner.
Daran ändert sich auch nichts nach dem fünften Bombardement am 25. Januar. Der Bericht von jenem Tag macht auch deutlich: Die israelische Bevölkerung steht hinter der Politik der Zurückhaltung. Der Armee gelingt es, diese Zurückhaltung als Ausdruck der Stärke zu vermitteln.
Israels Gegenschlag bleibt aus. Durch diesen Verzicht auf Vergeltung gelingt es auch, die Koalition gegen den Irak zusammenzuhalten. Denn ihr gehören damals viele arabische Staaten an.

Kultur & Gesellschaft
Archivradio – Geschichte im Original Folgen
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Folgen von Archivradio – Geschichte im Original
965 Folgen
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Folge vom 14.04.2024Irak bombardiert Israel – Israel verzichtet auf Gegenschlag | 18. bis 25.1.1991
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Folge vom 12.04.2024Prof. Hans Bender über "Spuk als wissenschaftliches Phänomen" | 29.12.1953Der Psychologe Hans Bender (1907 - 1991) war der bisher einzige in Deutschland, der, in Freiburg, einen Lehrstuhl für "Grenzgebiete der Psychologie“ innehatte und sich dort auch mit Fragen der Parapsychologie beschäftigte. Telepathie, Spuk, Hellsehen, Wünschelruten, Psychokinese – all das hat er untersucht mit dem Ziel, den Ursachen solcher Phänomene auf den Grund zu gehen. Der SWR Podcast "Geisterjäger" erzählt von den spektakulärsten dieser Fälle und dem schillernden Leben Hans Benders. In den 1950ern hielt Bender auch zahlreiche Radiovorträge im Südwestfunk – darunter den folgenden mit dem Titel "Spuk als wissenschaftliches Problem".
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Folge vom 10.04.2024Bundespräsident Heinemann schreibt Ulrike Meinhof einen Brief | 16.12.1974Bundespräsident Gustav Heinemann, der Meinhof von früher kennt, appelliert an die inhaftierte RAF-Terroristin, ihren Hungerstreik zu beenden. Die Öffentlichkeit erfährt von diesem Brief erst fünf Tage später – im folgenden Bericht vom 16. Dezember 1974 wird der Brief vorgelesen, vorher ist noch der Schriftsteller Heinrich Böll zu hören, der von einem Wahnsinn spricht, der in Deutschland vor sich gehe und den politischen Umgang mit der RAF kritisiert. Der Brief des Bundespräsidenten an Ulrike Meinhof, die er kennt, seit er sie einmal als Anwalt in einem Beleidigungsverfahren verteidigt hat, wird von einem Rundfunksprecher verlesen. Er beginnt mit "Sehr geehrte Frau Meinhof" und geht dann auf den Hungerstreik ein. "Sie kommen an die Grenzen Ihres Lebens." Selbstopferung hält Heinemann für einen Irrtum. Ulrike Meinhof erschwere damit die Arbeit anderer, die sich um Besserung der Verhältnisse bemühen. Heinemann meint, er habe ihren Weg mit Aufmerksamkeit verfolgt und schließt mit den Worten: "Bitte nehmen Sie sich die Freiheit und beenden den Hungerstreik."
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Folge vom 08.04.2024Franzosen geben Kehl frei | 8.4.1953Die badische Stadt Kehl, an der französischen Grenze gegenüber Straßburg gelegen, wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs evakuiert. Die Bevölkerung musste Kehl verlassen, das französische Militär hat die Stadt besetzt. Im Washingtoner Abkommen von 1949 verpflichtet sich Frankreich, Kehl bis 1953 wieder freizugeben. Dies geschieht in mehreren Schritten. Am 8. April 1953 erfolgt schließlich die vollständige Freigabe. Es ist ein für die Region bedeutendes Ereignis. Die letzten Sperrzäune werden entfernt, doch aufgrund der Kriegsschäden können viele Kehler noch nicht in ihre alten Wohnungen zurück.