Wolf Hinze wird 1950 in Aken bei Dessau von der Staatssicherheit verhaftet und wegen "antisowjetischer Propaganda" und "illegaler Gruppenbildung" zu lebenslanger Haft im Arbeitslager Workuta verurteilt. Damals ist er SPD-Mitglied, Gegner der DDR, verteilt Flugblätter und setzt sich offen gegen die Gründung des sozialistischen Staats ein. Erst 1955 kann er mit den letzten zehntausend politischen und Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion nach Berlin zurückkehren.
So wie Hinze, werden 241 Menschen aus Berlin und Brandenburg willkürlich vom Sowjetischen Militärtribunal zu Zwangsarbeit oder zum Tode verurteilt. Der Verein "Die Letzte Adresse" versucht heute auch in Berlin und Brandenburg durch die Anbringung von Plaketten an Wohnhäusern, an das Schicksal der Betroffenen zu erinnern. Doch nicht immer ist dies von den Hausbewohner:innen erwünscht.
Autor und Regie: Mario Bandi
Produktion: rbb 2022
FeatureKultur & Gesellschaft
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Deep Doku erzählt persönliche Geschichten und taucht alle zwei Wochen in eine andere Lebensrealität ein. Egal ob im Technoclub, der Notrufzentrale der Feuerwehr, auf einer Demo oder im Wohnzimmer – wir sind in unseren Audio-Dokus und Reportagen ganz nah dran. Unsere Autor:innen nehmen euch jedes Mal in Empfang und schicken euch auf eine akustische Reise.
Folgen von Deep Doku
109 Folgen
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Folge vom 12.10.2022Verschleppt, getötet, vergessen – Das Tabu um Stalins deutsche Opfer
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Folge vom 05.10.2022Herz gesucht – Michael wartet auf eine lebensnotwendige TransplantationMichael ist 45 und sportlich, offen für Abenteuer und sucht das passende Herz. Eins, das schlägt und nicht ständig surrt. In seinem Herzzipfel steckt eine Pumpe, die ihn am Leben hält. Damit sie funktionieren kann, trägt er eine Tasche mit Akkus mit sich herum – eher lästig, aber ohne sie wäre er längst tot. Seit Monaten liegt er im Krankenhausbett und wartet auf ein Spenderorgan. Selbst wenn das passende Spenderherz kommt, ist nicht klar, ob Michael die Transplantation überlebt. Aber er will es schaffen und nochmal die Frau seines Lebens treffen. Autorin und Regie: Astrid Alexander Produktion: rbb/NDR 2016
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Folge vom 28.09.2022Kopftuchlos in Teheran – Dena widersetzt sich den Kleidervorschriften der MullahsJanuar 2018. Dena lebt in Teheran, ist 38 Jahre alt und von Beruf Lehrerin. Jeden Tag geht sie ohne Kopftuch zur Arbeit. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, denn die Sittenpolizei achtet streng auf die Durchsetzung der religiösen Kleidervorschriften. Die Festnahmen und Verhaftungen zahlreicher protestierender Frauen schrecken Dena nicht davon ab, ihr Kopftuch abzulegen – auch wenn ihr die Angst vor Schlägen, Folter und den Schikanen gegenüber der Familie immer im Nacken sitzt.Seit den jüngsten Massenprotesten gegen das islamische Regime in zahlreichen iranischen Städten, ist Denas Geschichte wieder erschreckend aktuell.Von Weronika BohuszRegie: Friederike Wigger Produktion: rbb 2018
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Folge vom 21.09.2022Geld & Sex – OnlyFans und der Traum vom ReichtumOnly Fans ist das Instagram für Pornos: Durch die Digitalisierung ändert sich auch die Sexarbeit und das nutzen Lucy und Basti aus Berlin. Sie sind zwei von Zehntausenden, die auf der Bezahlplattform Nacktbilder und Videos verkaufen. Ihre Produktionen haben Do-it-Yourself-Charme und Nutzer:innen können Kanäle wie ihren für acht, zehn oder 20 Dollar im Monat abonnieren. Damit machen sie sich beruflich unabhängig und gründen ihr eigenes Business. Aber ist das Selbstermächtigung oder eine Form der Ausbeutung? Und wie reich werden Menschen durch Sexarbeit auf der Plattform wirklich? Von Marc Bädorf Regie: Oliver Martin