
RatgeberTalkLeben & Liebe
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Folgen
Ein Ex-Gefängnisinsasse, ein Ex-Drogenabhängiger und eine Domina sitzen gemeinsam am Tisch... Das könnte eine Filmszene sein. Bei uns ist es der Anfang vieler spannender Gespräche! Zwischen Maximilian Pollux, Roman Lemke und – seit der 3. Podcast-Staffel – Nina Workhard. Die drei haben Erfahrungen gemacht, die andere nur aus dem Fernsehen oder dem Internet kennen. Oft jenseits der Legalität. Gemeinsam mit Gästen aus unterschiedlichen Bereichen sprechen sie offen und authentisch miteinander und stellen Fragen, die man selbst nicht wagen würde, zu fragen. In der ersten Staffel erzählen Maximilian, Roman und Ex-Prostituierte Tara das entlang der sieben Todsünden: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Denn genau dazwischen hat sich ihr Leben abgespielt. In der zweiten Staffel geht es um das „Tier in uns“: Was ist ein „Hai“ unter Gangstern? Wann musste Roman den „Hasen machen“? Und warum fühlte sich Tara manchmal wie ein Waschbär? In der dritten Staffel sprechen Maximilian, Roman und Neuzugang Nina zusammen mit spannenden Gäste über ihre „Leichen im Keller“. Welche Geheimnisse belasten das Gewissen schon lange und sollen endlich begraben werden? Die nun vierte Staffel widmet sich vermeintlich guten Ideen. Pläne, die im Kopf völlig genial erscheinen, können in der Realität mitunter völlig daneben gehen. Der Gangster, der Junkie, die Herrin und ihre Gäste berichten, was dann passiert und ob man vielleicht etwas daraus lernen kann. Über den Themen aller Staffeln steht das Motto: „Ihr seid nicht allein!“ Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge auf SWR3.de, in der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt!
Folgen von Der Gangster, der Junkie und die Herrin
-
Folge vom 26.01.2023Sekundenschlaf oder Drogen am Steuer? – Romans NachtfalterNachtfalter sind nachtaktive Schmetterlinge, meistens unscheinbar gefärbt. Romans Nachtfalter heißt Rado und kommt aus Rumänien. Rado lebt mit seinem kleinen Bruder, der alleinerziehenden Mutter und dem pflegebedürftigen Opa in einfachsten Verhältnissen. Mit 17 hängen Roman und sein Kumpel Locke viel in Rados kleinem Zimmer ab, hören zusammen Techno, schmeißen Ecstasy und rauchen Bong. Rado muss sich oft um Bruder und Opa kümmern, ist der Verantwortungsvollste von den drei Jungs. Schon mit 18 macht er den Führerschein. Eines Morgens macht eine erschreckende Nachricht die Runde – Rado ist tot! Ist nach dem Feiern mit dem Auto gegen einen Baum geknallt. Offizielle Todesursache: Sekundenschlaf. Eine Diagnose, die Roman heute bezweifelt. Damals ballern er und Locke die unangenehmen Gefühle sofort mit Cannabis weg. Zu Rados Beerdigung schleppen sich die beiden mit Mühe. Als beste Freunde lädt sie Rados Mutter zum rumänischen Leichenschmaus ein, der überraschend fröhlich gefeiert wird. Maximilian und Tara sind betroffen, sprechen über verantwortungsloses Verhalten im Straßenverkehr und den schwierigen Umgang, den die meisten Menschen mit dem Sterben haben. Müssten wir in der Schule mehr über den Tod lernen? Wann ist es sinnvoll, eine tote Person noch einmal zu sehen? Warum ist es so wichtig, ein Testament und eine Patientenverfügung zu machen? Roman, Maximilian und Tara erzählen, wie sie sich ihre Beerdigung vorstellen und hoffen, dass die Leute gute Geschichten über sie zu erzählen haben. So wie Roman über Rado, denn: Nachtfalter leben nicht lange. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
-
Folge vom 19.01.2023Ängste und Panikattacken – Susannes Vogel im KäfigZu Gast in dieser Folge ist die 28-jährige Susanne, eine erfolgreiche Bankerin und Fitnesstrainerin. Als Tier hat sie einen Vogel im Käfig mitgebracht. Der verrückte, abenteuerlustige Vogel steht für sie selbst und der Käfig für eine Angststörung, die sich vor ein paar Jahren unbemerkt in ihr Leben schleicht und ihr irgendwann jegliche Freude raubt. Schon mit 20 macht sie sich immer viele Gedanken, ist auf einmal weniger spontan als ihre Freunde. An eine psychische Störung denkt da niemand. Susanne glaubt, Vorsicht und Sorgen gehören einfach zu ihrem Charakter. Doch sie wacht nachts immer öfter auf, kann denn Stresslevel nicht mehr runterpegeln, funktioniert im Job aber zuverlässig weiter. Dann bekommt sie Bauchschmerzen und Kreislaufprobleme, ist zunehmend erschöpft, vermeidet Aktivitäten, die anderen Spaß machen. Und entwickelt eine unheimliche Angst, geliebte Menschen zu verlieren, fürchtet permanent, dass etwas Schlimmes passiert. Nach einer Panik-Attacke schickt sie ihr Freund zum Arzt. Mit Tara, Maximilian und Roman spricht sie über Overthinking, Belastungsgrenzen und Verlustängste. Warum Angststörungen oft mit Depressionen verbunden sind und dass Menschen, um Ängste zu vermeiden, oft Zwänge entwickeln. Susanne berichtet, warum es so lange dauerte, bis sie erkannte, dass sie eine psychische Erkrankung hat, wie unerwartet gut ihr Psychotherapie und ein Medikament geholfen haben und wie wichtig ihr Umfeld dafür war. Mittlerweile wagt ihr Vogel wieder frei zu fliegen, die Gitterstäbe des Käfigs gehen immer weiter auseinander. Susanne kann wieder Pläne machen und ihr Leben genießen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
-
Folge vom 12.01.2023Wenn Oma in der Sadomaso-Session anruft – Ninas ChamäleonNina Workhard ist 28 und Domina. Als special guest dieser Podcast-Folge nimmt sie uns mit in ihr Doppelleben. Ihr Tier ist das Chamäleon, das sein Aussehen je nach Hintergrund und Stimmung wechseln kann. Mit 19 macht Nina eine Ausbildung in einem Luxusautohaus und trainiert als Bodybuilderin in der Bikini-Klasse. Mit ihrem Azubigehalt kann sie die Miete in Hamburg nicht bezahlen, sucht und findet einen lukrativen Nebenjob bei einem Fetisch-Portal. Mit dem Einstieg in diese „verbotene Welt“ entdeckt sie den Spaß daran, andere zu unterwerfen und wird Domina. Mitten während einer harmlosen Sadomaso-Session erlebt sie eines Tages den absoluten Chamäleon-Moment: Gleichzeitig knallharte Herrin und liebe Enkelin. Denn versehentlich ruft Ninas Oma per Videocall an und sie geht tatsächlich ans Telefon. Weil ihre Oma nicht weiß, was Nina beruflich macht, wird es ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten. Mit Tara, Maximilian und Roman spricht Nina über Sexarbeit und Grenzsetzung. Welche Kunden-Typen gibt es im Fetisch-Bereich? Wieviel viel Psychologie steckt dahinter? Aber auch Persönliches, zum Beispiel: Wie hat sich Ninas Selbstwertgefühl entwickelt? Kann man die berufliche Rolle ganz von der privaten Person trennen? Wie muss der Partner einer Domina sein? Ninas Chamäleon möchte solche schnellen Wechsel in Zukunft nicht mehr erleben. Die Domina hat vor, ihr Doppelleben aufzugeben und sich im Familien- und Freundeskreis zu outen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
-
Folge vom 05.01.2023Mutterliebe bis in die Hölle – Maximilians OrcaDiese Podcast-Folge ist ein Lob auf alle Mütter, die bedingungslos zu ihren Kindern stehen, auch wenn es richtig schlecht läuft. Maximilian Pollux erzählt, was seine Mutter mit ihm, dem jugendlichen Intensivtäter durchmachen musste, wieviel Schmerz und Trauer sie verkraftet hat. Die beste Entsprechung für so viel Loyalität im Tierreich findet Max bei den Orcas, hochintelligenten Meerestieren, die fälschlicherweise auch als Killerwale bezeichnet werden. Maximilian ist erst 14, als die Polizei sein Elternhaus durchsucht und seine Mum das erste Mal die Verzweiflung spürt, ihren Sohn nicht mehr schützen zu können. Auch mit 19, sogar mit 27 ist ihm das noch völlig egal, eher lässt er seinen Frust an ihr aus. Trotzdem ist sie der einzige Mensch, der ihn jahrelang jeden Monat im Hochsicherheitsgefängnis besucht. Was er ihr emotional angetan hat, kann er erst begreifen, als er seinen besten Freund im Knast besucht und die umgekehrte Perspektive erlebt. Tara fühlt mit. Auch sie war lange Zeit eklig zu ihrer Mutter, obwohl die immer treu und unterstützend war. Sie und Roman fragen: Gibt es Grenzen der Liebe? Etwas, was man seinen Kindern nicht verzeihen sollte? Maximilians Orca-Mutter war immer stolz auf ihr Kind. Heute versteht er, was das alles beinhaltet und versucht etwas davon zurückzugeben.