
LiteraturLesung
Fluchtnovelle von Thomas Strässle | Teil 1 von 7
Teil 1/7 | Im Jahr 1965 in Erfurt begegnen sich in einem Gebäude namens "Haus der Roten Armee" eine junge Frau aus der DDR und ein junger Mann aus der Schweiz. Beide sind in ihren frühen Zwanzigern - sie ist 21 Jahre alt und er 23 - verlieben sich innig ineinander und träumen von einem gemeinsamen Leben. Doch die politischen Barrieren jener Zeit stehen ihnen im Weg.
Da es für beide undenkbar ist, dass er in den Osten übersiedelt, suchen sie verzweifelt nach einer Möglichkeit, sie in den Westen zu bringen. Als ihnen bewusst wird, dass eine legale Ausreise unmöglich ist, entwickeln sie einen ausgeklügelten Plan, um das unnachgiebige System aus weniger beachteter Richtung zu umgehen: Während die DDR alles unternimmt, um den Ausreisedrang zu unterbinden, wollen sie die Einreisewege auskundschaften. Ihre geplante Route führt über Prag, und sie bereiten alles bis ins Detail vor. Doch im entscheidenden Augenblick verläuft nichts wie erwartet.
Thomas Strässle berichtet von der Kraft der Liebe im Widerstand gegen mächtige Systeme und erzählt eine Geschichte, die authentisch ist und von zwei jungen Menschen handelt, die alles riskieren. Es ist die Erzählung seiner Eltern.
Zum Autor
Thomas Strässle, geboren 1972 im Schweizer Baden, hat in Zürich, Cambridge und Paris Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft studiert. Gleichzeitig wurde er zum Flötisten ausgebildet. Derzeit leitet er das transdisziplinäre Y Institut an der Hochschule der Künste Bern. Außerdem ist er Professor für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und ist Vorsitzender der Max Frisch-Stiftung an der ETH Zürich.
"Fluchtnovelle von Thomas Strässle" im Überblick
Fluchtnovelle von Thomas Strässle
von Thomas Strässle
Mit Stefan Merki, Simone von Zglinicki, Walter Hess, Marin Blülle
Produktion: 2025
Sendezeit | Mo, 29.09.2025 | 09:00 - 09:40 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Lesezeit" |