Gegen den Strom - Mami Wata & Mary Kingsley | Teil 1 von 2

Teil 1/2 | Im Jahr 1895 begibt sich die englische Abenteurerin Mary Kingsley auf eine Soloexpedition nach West- und Zentralafrika. Während ihrer Reise begegnet sie nicht nur lokalen Bewohnern und europäischen Kolonialherren, sondern auch einer bedeutenden Widersacherin: der Göttin Mami Wata.

Diese britische Forscherin, Mary Kingsley, existierte tatsächlich. Eigenständig erkundete sie den Fluss Ogooué im heutigen Gabun, einer Region, die damals von Europäern ohne Rücksicht kolonisiert wurde. Sie lernte autarke Gemeinschaften kennen und sah sich der rassistischen Unterdrückung gegenüber. Neben der Sammlung von Tier- und Pflanzenarten studierte sie die Kulturen und Traditionen der Menschen. Als Frau war sie ein außergewöhnliches Mitglied ihrer Gesellschaft - sie spiegelte jedoch die Denkmuster jener Zeit wider, in der weder Geschlechter noch Ethnien als gleichgestellt betrachtet wurden.

Ist es Mary Kingsley je widerfahren, Mami Wata zu treffen? Die Wassergöttin nimmt weiterhin einen hohen Stellenwert in den Glaubensvorstellungen und Kulturen Westafrikas und seiner Diaspora ein. Diese Erzählung beleuchtet, wie die beiden unterschiedlichen Welten auf dem Wasser zusammenfinden. Mami Wata zieht Mary Kingsley in ihre Domäne, wo die Barrieren von Zeit und Ort verschwinden. Für Kingsley wird die Reise aufregender: Ein Ausblick in die globale Welt des 21. Jahrhunderts öffnet sich ihr.

Die Begegnung dieser einzigartigen Frauenfiguren bietet eine neue Perspektive auf die Vergangenheit und Gegenwart und beleuchtet die kolonialen und postkolonialen Realitäten in Westafrika und Europa.