Das Hörspiel «Klemens» entstand 2009 nach Passagen aus Markus Werners zweitem Roman «Froschnacht», erschienen 1985. Darin kontrastiert der Autor die Geschichte eines Sohnes mit dem Monolog seines alten Vaters.
Wer das Hörspiel am Radio hören will:
Montag, 06.01.2025, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Klemens Thalmann ist Bauer. Er geht im Stall von Kuh zu Kuh, melkt sie und lässt dabei sein Leben Revue passieren. Er hadert, schimpft, flucht – ein alter «Muderi», wie seine Haushälterin Kläri meint. Doch hinter Thalmanns Übellaunigkeit, Grimm und Bitterkeit kommt immer mehr der verletzte und verletzliche Kern eines geprüften Menschen zum Vorschein: der Tod seiner Frau, die früh verstorbene Tochter, seine Schwermut.
Hörspielregisseur Geri Dillier hat den scharfkantig-authentischen Text des Schaffhausers Werner in Obwaldner Mundart übertragen und mit dem Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart fürs Radio inszeniert. Entstanden ist das eindrückliche Portrait eines Menschen, der sich den Zumutungen des Lebens wortgewaltig entgegenstemmt.
Diese SRF-Produktion wurde 2010 als bestes regionales Hörspiel im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet.
Mit: Hanspeter Müller-Drossaart als Klemens Thalmann
Tontechnik: Franz Baumann - Musik: Roland von Flüe - Mundartfassung und Regie: Geri Dillier - Produktion: SRF 2009 - Dauer: 47’

Hörspiel
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Folge vom 19.12.2024«Klemens» von Markus Werner
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Folge vom 19.12.20243/3 «Die kalte Schulter» von Markus WernerIn ihrer Hörspielfassung des 1989 erschienenen Romans hat die Dramaturgin Uta-Maria Heim absichtlich Mundart-Passagen eingebaut, denn Markus Werner definierte sich explizit auch als alemannischer Autor. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 04.01.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Der Maler Moritz Wank, dem weder in der Kunst noch im Leben etwas Taugliches gelingt, hat eine für Markus Werner positive Eigenschaft: Weltfremdheit. Seine Position ist die am Rand, so wie sie der Autor den Alemannen zuschreibt, von denen er abstammt: «Das Randständertum als Voraussetzung für klare Sicht. (…) Abstand macht scharf, Unzugehörigkeit sehend, und Scharfsicht fast verrückt – es sei denn, man habe dann und wann wie wir Alemannen, die Möglichkeit, das Auge vom Getümmel abzuwenden und hinterm Wald ein wenig Blinde Kuh zu spielen. (…) Im Zentrum wanken wir und fühlen uns noch mehr am Rand als dort, wo wir es wirklich sind.» (Dankrede zum Alemannischen Literaturpreis, Waldshut-Tiengen 1990) Mit: Barbara Horvath (Erzählerin), Helmut Berger (Erzähler), Urs Jucker (Wank), Elisa Plüss (Judith) Gottfried Breitfuss (Mensch), Julie Bräuning (Silvia), Urs Peter Halter (Kurt), Sebastian Krähenbühl (Eugen Schnorf), Bigna Körner (Pia Schnorf), Gabriel Vetter (Hubert Müller), Laura Lienhard (Gertrud Müller), Robin Gilly (Sämi), Kaija Ledergerber (Lotti/Kinobesucherin), Lotti Happle (Maya), Norina Peier (Frl. Würmli/Wirtin), Jeanne Devos (Drogistin, Schwester im Spital), Thomas Douglas (Arzt), Peter Hottinger (Stefan), Martin Hug (Rötzel/Pförtner vom Waldfriedhof), Kamil Krejci (Dürsteler/ Egloff), Ariane Andereggen (Frau Egloff), Mario Fuchs (Krebs/Assistenzarzt), Graziella Rossi (Mutter), Joachim Rittmeyer (Verkäufer/Vater), Max Helfer (Nachrichtensprecher/Pfarrer), Felix Münger (Kinobesucher), Michael Luisier (Wirtschaftsexperte), Elisabeth Stäheli (Frau Bänteli), Julian Schütt (Sitzriese), Niel und Marlon Ott (2 Buben), Musik: Malte Preuss - Perkussion: Louisa Marxen - Hörspielfassung: Uta-Maria Heim - Tontechnik: Basil Kneubühler - Dramaturgie & Regie: Reto Ott - Produktion: SRF/SWR 2019 - Dauer: 53’
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Folge vom 19.12.20241/3: «Die zwei Gesichter des Januars» von Patricia HighsmithPsychokrimi der feinsten Sorte. Zwei Amerikaner werden im winterlichen Griechenland durch ein Verbrechen zusammengeschweisst. Sie sind aufeinander angewiesen, doch bald hat jeder einen Grund, den anderen loswerden zu wollen. Ein Katz-und-Maus-Spiel voller Wendungen und falscher Fährten beginnt. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 03.01.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Der junge Amerikaner Rydal Keener reist, seitdem er vor zwei Jahren das Jurastudium abgeschlossen hat, durch Europa. Als er sich in den frühen Januartagen des Jahres 1960 in Athen aufhält, begegnet er dem vor polizeilichen Ermittlungen aus den Staaten geflüchteten Hochstapler Chester MacFarland und dessen Ehefrau Colette. Rydal fühlt sich magisch zu dem Paar hingezogen, das ihn unwillkürlich mit verdrängten Konflikten aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Als ein griechischer Polizist die MacFarlands in deren Hotel aufspürt und vernehmen will, tötet Chester den Griechen. Rydal überrascht Chester, als dieser gerade die Leiche über den Hotelflur ziehen will, und hilft ihm nicht nur beim Verstecken des Toten, sondern auch bei der Flucht nach Kreta. Doch schnell wird klar: Diese Ménage-à-trois kann nur tragisch enden. Auf Eifersucht folgen Lügen, Verrat und schliesslich ein Mord im labyrinthischen Palast von Knossos. Patricia Highsmiths Psychodrama spielt im Januar, der nach Janus, dem römischen Gott des Anfangs und des Endes, benannt ist. Wie Janus meist mit zwei in entgegengesetzte Richtungen blickende Köpfe dargestellt wird, so verschmelzen auch Rydal und Chester so ineinander, dass sie fast wie eine Figur mit zwei Gesichtern wirken. Zugleich sind «Die zwei Gesichter des Januars» eine fast märchenhafte nostalgische Zeitreise in das «alte Europa» der 1960er-Jahre, in der Tourismus noch kein Massenvergnügen war und Identitäten mittels gefälschter Pässe gewechselt werden konnten wie ein Paar Schuhe. Doch Mord bleibt Mord. Mit: Hansi Jochmann (Erzählerin), Robin Meisner (Rydal Keener), Matthias Leja (Chester MacFarland), Marleen Lohse (Colette MacFarland) sowie Adam Bousdoukos, Jasin Challah, Yorck Dippe, Marios Gavrilis, Pascal Houdus, Maja Schöne und Gustav Peter Wöhler. In weiteren Rollen: Nikolaos Goudanakis, Iraklis Kamperidis, Niko Kapsalis, Sofia Chatzigianni und Stavros Mouratidis Aus dem Amerikanischen von Werner Richter - Komposition: Rainer Quade - Tontechnik: Corinna Gathmann, Jan Merget, Angelika Körber und Nicole Graul - Bearbeitung und Regie: Claudia Leist - Dramaturgie: Michael Becker - Produktion: NDR/SRF 2024 - Dauer: 49’ (Teil 1), 50’ (Teil 2 - Ausstrahlung am 10.01.2025), 47’ (Teil 3 - Ausstrahlung am 17.01.2025) Unten geht es zur Online-Version der beiden anderen Teile: https://www.srf.ch/audio/hoerspiel/2-3-die-zwei-gesichter-des-januars-von-patricia-highsmith?id=AUDI20250110_NR_0040 https://www.srf.ch/audio/hoerspiel/3-3-die-zwei-gesichter-des-januars-von-patricia-highsmith?id=AUDI20250117_NR_0040
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Folge vom 19.12.20242/3 «Die kalte Schulter» von Markus Werner«Die kalte Schulter» erschien 1989, als dritter Roman des damals 45jährigen Markus Werner. Mit seinem Protagonisten Wank, einem Kunstmaler, etabliert der Autor einen Charakter, der als verschrobener Aussenseiter ganz typisch ist für die Schweizer Literatur. Und doch wiederum ganz anders und eigen. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 28.12.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Markus Werner, so bemerkte einmal jemand, hätte – quasi in der Spätnachfolge von Albert Camus’ Roman von 1942 – einen schweizerischen «Étranger» geschaffen. Einen «Fremden» also, der sich fundamental in die Abgründe der Existenz verstrickt. Im Gegensatz zu Camus jedoch passiert bei Werner kein vorsätzlicher Mord. Vielmehr überrascht er mit einer fast schon herzzerreissenden Liebesgeschichte. Gleichzeitig spart er nicht mit traurig-bösem Humor. Womit er endgültig sich jeder Schubladisierung entzieht … Mit: Barbara Horvath (Erzählerin), Helmut Berger (Erzähler), Urs Jucker (Wank), Elisa Plüss (Judith) Gottfried Breitfuss (Mensch), Julie Bräuning (Silvia), Urs Peter Halter (Kurt), Sebastian Krähenbühl (Eugen Schnorf), Bigna Körner (Pia Schnorf), Gabriel Vetter (Hubert Müller), Laura Lienhard (Gertrud Müller), Robin Gilly (Sämi), Kaija Ledergerber (Lotti/Kinobesucherin), Lotti Happle (Maya), Norina Peier (Frl. Würmli/Wirtin), Jeanne Devos (Drogistin, Schwester im Spital), Thomas Douglas (Arzt), Peter Hottinger (Stefan), Martin Hug (Rötzel/Pförtner vom Waldfriedhof), Kamil Krejci (Dürsteler/ Egloff), Ariane Andereggen (Frau Egloff), Mario Fuchs (Krebs/Assistenzarzt), Graziella Rossi (Mutter), Joachim Rittmeyer (Verkäufer/Vater), Max Helfer (Nachrichtensprecher/Pfarrer), Felix Münger (Kinobesucher), Michael Luisier (Wirtschaftsexperte), Elisabeth Stäheli (Frau Bänteli), Julian Schütt (Sitzriese), Niel und Marlon Ott (2 Buben), Musik: Malte Preuss - Perkussion: Louisa Marxen - Hörspielfassung: Uta-Maria Heim - Tontechnik: Basil Kneubühler - Dramaturgie & Regie: Reto Ott - Produktion: SRF/SWR 2019 - Dauer: 53’