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Der IGeL-Podcast ist der informative Gesundheits-Podcast des IGeL-Monitors. Um Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) wird es gehen, der stetig wachsende IGeL-Markt steht im Mittelpunkt, die Relevanz dieses Marktes für Versicherte, aber auch seine Bedeutung im deutschen Gesundheitssystem. Wir suchen den Dialog mit gesundheitspolitischen Akteuren, holen sie an den Tisch, diskutieren über Geld, Medizin, Rechte von Patientinnen und Patienten. Der IGeL-Podcast, das sind Hintergrundinformationen zu Gesundheitsleistungen, Gesundheitswissenschaft, Gesundheitsökonomie - für die Ohren: Die von gesundheitspolitisch Interessierten und die von allen Menschen, die im weiten Feld des Gesundheitswesens beruflich beheimatet sind. Jetzt reinhören: Einmal im Monat mit dem Redakteur des IGeL-Monitors Andreas Lange. Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: sein Stück Beat Stick ist der Jingle des IGeL-Podcasts. IGeL-Monitor und IGeL-Podcast sind Initiativen des Medizinischen Dienstes Bund.
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Folge vom 23.05.2024Ein Blick zurück nach vornIGeL-Bilanz im IGeL-Podcast. Über 50 Selbstzahlerleistungen hat der IGeL-Monitor mittlerweile bewertet. Viele Patientinnen und Patienten besuchen den IGeL-Monitor, um sich in der ärztlichen Praxis informiert entscheiden zu können. Die meisten Bewertungen des IGeL-Monitors sind unklar oder tendenziell negativ. Sei es, weil es zu wenig aussagekräftige Studien zu einzelnen Leistungen gibt, oder aber das Risiko eines Schadens größer ist als der Nutzen der jeweiligen Leistung. Dr. Michaela Eikermann leitet den Berich evidenzbasierte Medizin beim Medizinischen Dienst Bund seit fast zehn Jahren und ist in dieser Funktion auch Leiterin des IGeL-Monitors. Jetzt steht sie vor einem beruflichen Wechsel - Zeit für eine Bilanz: Diese Episode ist ihr persönlicher Blick zurück, aber auch nach vorn, wenn es darum geht, wie sich der IGeL-Markt künftig entwickeln wird. Sie erzäht, was vor zehn Jahren anders war, wie sich der IGeL-Markt in dieser Zeit verändert hat, auf was sie positiv zurückblickt und worüber sie sich besonders geärgert hat, wenn es um Individuelle Gesundheitsleistungen ging. ---------------------------------------------------------------------- Faktenbox: Unter IGeL versteht man medizinische Leistungen, die nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, sei es, dass manche Leistungen nicht zu den Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung gehören, wie z. B. Atteste und Reiseimpfungen, oder dass bisher keine ausreichenden Belege für ihren Nutzen vorliegen. Oft bekommen Patientinnen und Patienten IGeL in der Arztpraxis angeboten und sind unsicher, ob sie das Angebot wahrnehmen möchten oder nicht. Der IGeL-Monitor bewertet einzelne IGeL wissenschaftlich fundiert und fasst die Informationen allgemeinverständlich zusammen, um Versicherte in die Lage zu versetzen, sich gut informiert für oder gegen eine IGeL zu entscheiden. Für die Bewertung analysiert das Team des IGeL-Monitors das aktuelle Wissen über Nutzen und Schaden und bereitet es allgemeinverständlich auf. Außerdem beobachtet der IGeL-Monitor den IGeL-Markt und gibt allgemeine Tipps im Umgang mit IGeL. Seit 2012 hat der IGeL-Monitor mehr als 50 individuelle Gesundheitsleistungen bewertet und eingeordnet. Initiator und Auftraggeber ist der Medizinische Dienst Bund. ---------------------------------------------------------------------
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Folge vom 13.05.2024Gehören manche IGeL verboten?Anfang April machte ein Interview seine Runde in der Presse und schlug hohe Wellen: Das Redaktionsnetzwerk Deutschland sprach mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Stefan Schwartze. Es ging um die gesundheitliche Versorgung in Deutschland, Patientensicherheit, Patientenrechte, Patientenberatung und: Es ging um IGeL, um Selbstzahlerleistungen in ärztlichen Praxen. Schwartze sagte dazu: "Leistungen, die von den medizinischen Fachgesellschaften als schädlich bezeichnet werden, haben in Arztpraxen nichts zu suchen und gehören verboten, auch im Rahmen von IGeL." Und das wurde von der Presse entsprechend aufgegriffen: • Angst und Schrecken bei jungen Frauen: Patientenbeauftragter fordert Verbot bestimmter Selbstzahler-Untersuchungen (Tagesspiegel) • Patientenbeauftragter befürwortet Verbot bestimmter IGeL-Leistungen (MDR) • Patientenbeauftragter der Bundesregierung will gegen Abzocke vorgehen (RTL) Aus der Ärzteschaft kamen eher empörte Reaktionen, so sehen manche in solch einem Verbot einen "Eingriff in die ärztliche Beratungskompetenz und in die freiheitliche Selbstbestimmung der Patientinnen", so eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall-Medizin (DeGUM). Diese Episode des IGeL-Podcasts geht der Frage nach, ob das Verbot mancher IGeL ein adäquates Mittel ist, Patient*innen vor möglicherweise schädlichen Behandlungen zu schützen. Und ob sich ein solches Verbot überhaupt politisch und rechtlich umsetzen lässt. Es diskutieren: Stefan Schwartze, Patientenbeauftragter der Bundesregierung und Dr. Michaela Eikermann, Leiterin des Bereichs evidenzbasierte Medizin beim Medizinischen Dienst Bund. ________________________________________________________________ Die Faktenbox: Wortlaut der entsprechenden Interview-Passage: Redaktionsnetzwerk Deutschland: Traditionell sorgen die Selbstzahlerleistungen – abgekürzt IGeL – oft für Ärger bei den Patientinnen und Patienten, weil sie sich von den Ärzten dazu gedrängt fühlen. Was sollte hier geschehen? Stefan Schwartze: Die regelmäßigen Untersuchungen des Medizinischen Dienstes zeigen, dass die große Mehrheit des IGeL-Angebots keinen erkennbaren Nutzen hat. Einige schaden sogar, weil sie häufig falsch positive Befunde liefern und dadurch unnötige weitere Untersuchungen und Eingriffe nach sich ziehen. Das gilt zum Beispiel für die Ultraschalluntersuchung zur Krebsfrüherkennung der Eierstöcke und der Gebärmutter – eine der am meisten verkauften Leistungen. Hier werden junge Frauen ohne Not in Angst und Schrecken versetzt. Diese Untersuchung wird deshalb auch von den gynäkologischen Fachgesellschaften abgelehnt. Ich fordere ganz klar: Leistungen, die von den medizinischen Fachgesellschaften als schädlich bezeichnet werden, haben in Arztpraxen nichts zu suchen und gehören verboten, auch im Rahmen von IGeL. Quelle: Interview bei Redaktionsnetzwerk Deutschland am 4.4.2024 ___________________________________________________________________________ Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.
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Folge vom 25.04.2024Keine Angst vor InstagramDie besten Gesundheitsinformationen nützen nicht viel, wenn sie nicht die Menschen erreichen, die sie benötigen. Bei dieser Verbreitung helfen in der Regel Broschüren und Flyer, Websites und Hotlines. Und natürlich gibt es das breite Feld der sozialen Medien. Allerdings sind gute Gesundheitsinformationen oft komplex und sperrig. Wie kann es gelingen, sie so aufzuarbeiten, so auf das Wesentliche zu reduzieren, dass sie in die kurzen Formate der sozialen Medien überhaupt "hineinpassen"? Gute Erfahrungen damit hat Cochrane Deutschland Stiftung in Freiburg gemacht. Sie unterhält einen eigenen Instagram-Kanal und postet regelmäßig relevante Gesundheitsinformationen für ein breites und vor allem junges Publikum. Wie das funktioniert, um welche Informationen es sich handelt, wie sie aufbereitet werden und was die Macher*innen tun, um ihren eigenen Qualitätsansprüchen an Gesundheitsinformationen gerecht zu werden, darüber haben sie auf der diesjährigen Jahrestagung des Netzwerks evidenzbasierte Medizin referiert - und erzählen in dieser Episode des IGeL-Podcasts davon. Ein Podcast mit Dr. Birgit Schindler, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Cochrane Deutschland und Georg Rüschemeyer, zuständig bei Cochrane Deutschland für die Wissenschaftskommunikation. ______________________________________________________________ Den Instagram-Kanal der Cochrane Deutschland Stiftung finden Sie hier: https://www.instagram.com/cochrane_deutschland/ ________________________________________________________________ Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.
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Folge vom 28.03.2024Evidenzbasierte GesundheitspolitikWenn viel geforscht wird in Deutschland, ist das gut, um wissensbasierte, gesundheitspolitische Entscheidungen treffen zu können. Wenn aber Universitäten einerseits und Institutionen des Gesundheitssystems andererseits dieselbe Forschungsfrage parallel untersuchen - mit gleichen Quellen und demselben Ergebnis - können wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Diese Episode des IGeL-Podcasts zeigt Beispiele solcher Mehrfach-Forschungen und diskutiert, wie man die Forschung besser kommunizieren und aufeinander abstimmen kann. Ein IGeL-Podcast vom EbM-Kongress im März 2024: Das Netzwerk geht dieses Jahr der Frage nach, wie und ob eine Gesundheitspolitik gelingen kann, die auf wissenschaftlicher Grundlage und Evidenz beruht. Gesundheitswissenschaftler des Instituts für Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung der Medizinischen Hochschule Brandeburg haben sich die Forschungssituation näher angeschaut und konstatieren einen Mangel an Kommunikation und Koordination zwischen akademischer Forschung und der Forschung in den Institutionen des Gesundheitssystems. Am Beispiel der Mindestmengen für Knie-Totalendoprothesen und des Lungenkrebs-Screenings zeigen sie in einem Vortrag auf der Jahrestagung, dass zu bestimmten Fragestellungen teilweise bis zu drei mal geforscht worden ist, von unterschiedlichen Universitäten oder Institutionen. Die Fragestellung ist dieselbe, die zu Rate gezogenen Studien sind gleich und die Systematischen Reviews kommen zu gleichen Ergebnissen. Das ist teuer und absorbierte Zeit und Energie. In dieser Episode des IGeL-Podcasts stellen die Forschenden diese Beispiele vor und diskutieren, wie man an diesem Punkt effizienter arbeiten könnte. Ein IGeL-Podcast mit Dr. Charlotte Kugler, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane Prof. Dr. Dawid Pieper, Leiter des o.g. Instituts. ______________________________________________________________ Materialien: Einen in BMC Systematic Reviews veröffentlichten Kommentar zum Thema des Podcasts finden Sie hier: https://rdcu.be/dBAPn ________________________________________________________________ Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.