Der Selfmade-Milliardär René Benko wittert wieder einmal eine Chance: 2017 steht das österreichische Möbelhaus Kika/Leiner vor der Insolvenz. Auf dem Spiel stehen nicht nur tausende Jobs, sondern auch Immobilien in Bestlage. Benko schmiedet einen Plan, um sowohl die Konkurrenz auszustehen, als auch die frisch angelobte türkis-blaue Regierung auf seine Seite zu bekommen.
Parallel dazu nimmt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Tiroler Immobilienmogul auf. Die Nähe zu einem ehemaligen Gemeinderat der Grünen, Christoph Chorherr, droht ihm Jahre später zum Verhängnis zu werden. Doch Benko kennt kein Halten und hat nach Immobilien und Warenhäusern bereits die nächste Branche im Visier: Medien. Mit der "Kronen Zeitung" will er wortwörtlich seine steile Karriere krönen, doch es läuft nicht alles nach Plan.
In dieser dritten und vorerst letzten Folge unserer Serie "René Benko: Der wundersame Erfolg des Immobilienmoguls" blicken wir darauf, wie weit die Macht des schillernden Unternehmers reicht und welchen Einfluss Politikerinnen und Politiker auf seine Deals nehmen. Wir fragen, ob Benko bei seinen Deals rechtliche Grenzen überschreitet und wieso er bei der größten Tageszeitung Österreichs einsteigt.

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Folge vom 12.03.2022René Benko: Der wundersame Erfolg des Immobilienmoguls (3/3)
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Folge vom 05.03.2022René Benko: Der wundersame Erfolg des Immobilienmoguls (2/3)Das Immobilienreich von René Benko wächst und wächst. Bereits Anfang der 2010er-Jahre zählt der einstige Schulabbrecher aus einfachen Verhältnissen in Innsbruck zu den reichsten Männern Österreichs. Mit Bürogebäuden, Luxushotels und Kaufhäusern erobert er mit seiner Signa Schritt für Schritt die Innenstädte. Und jetzt greift er nach Deutschland und noch mehr: Mit der Übernahme und Fusion der Ketten Karstadt und Kaufhof wird er in nur wenigen Jahren zum größten Warenhausbetreiber Europas. Es ist ein riesiges, krisengebeuteltes Geschäft mit zehntausenden Angestellten. Ein Geschäft, das mit mehreren Hundert Millionen Euro an Steuergeldern gestützt wird. Benko verspricht die Rettung dieser Traditionshäuser, doch es gibt Zweifel an seinen Motiven und Methoden. Und es gibt dabei nicht nur Kritik für sein knallhartes Geschäftsgebahren – auch das undurchsichtige Konstrukt seiner Firma und enge Verstrickungen mit der Politik werfen Fragen auf. In dieser zweiten Folge der Serie "René Benko: Der wundersame Erfolg des Immobilienmoguls" sehen wir uns die Warenhaus-Unternehmungen genau an, blicken in das verworrene Geflecht der Signa und darauf, wie ein Netzwerk aus Politikern und Geschäftsleuten den Erfolg von René Benko beschleunigt.
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Folge vom 26.02.2022René Benko: Der wundersame Erfolg des Immobilienmoguls (1/3)Luxusgebäude, Kaufhäuser, Hotels, die schönsten Immobilien in den Innenstädten – von Wien über Berlin bis nach New York. Ein riesiges Imperium, das einem Österreicher gehört: René Benko. Die Zahlen, die sein Immobilien- und Handelsunternehmen Signa schreibt, sind gigantisch: 46.000 Angestellte, eine Umsatzbilanz von 25 Milliarden Euro. Dabei ist der Self-Made-Milliardär gerade mal 44 Jahre alt. Und es gibt nur wenige Größen in Politik und Wirtschaft, die sich nicht um ihn scharren. Sei es aus finanziellem Interesse oder weil man in diesen Sphären immer seltener um Benkos Einflussbereich herum kommt. Aber die Geschichte vom genialen Investor hat auch Risse. Beinhartes Geschäftsgebaren und auch Korruptionsvorwürfe legen einen Schatten über seinen Werdegang. Und hinter all dem steht die große Frage: Woher kommt das viele Geld, das Benko für seine Megaprojekte einsetzt? Denn hinter dem unglaublichen Erfolg von René Benko stecken nicht nur ausgefeilte Deals, sondern auch ein schier undurchsichtiges Firmengeflecht. In den nächsten drei Folgen von Inside Austria blicken wir wieder auf einen Österreicher, der als geniales Wunderkind gilt. Aber diesmal geht es nicht um einen ehrgeizigen Politiker, sondern um einen mindestens so ehrgeizigen Unternehmer, der ein internationales Immobilienreich erschaffen hat. Wir zeigen in der ersten Episode, wo René Benko herkommt und wer ihm auf dem steilen Weg nach oben geholfen hat. Wir rekonstruieren, wo die Grundsteine seines Erfolges gelegt wurden und wo die Fassade seines Imperiums zu bröckeln droht.
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Folge vom 19.02.2022Schieberei, Intrige, Verrat: Die Abgründe in Österreichs InnenministeriumSommer 2017: Bei einem Betriebsaussflug des von der ÖVP geführten Innenministeriums fallen Handys ins Wasser. Beamte im Verfassungsschutz retten – und stehlen die Daten. Mit gestohlenen Chats stellen sie ihre eigenen Vorgesetzten bloß und zeigen: Das Innenministerium ist zum schwarzen Selbstbedienungsladen verkommen. Doch wie Ermittlungen heute zeigen, hatte es diese Gruppe abtrünniger Verfassungsschützer nicht bei Enthüllungen belassen. Illegale Geschäfte mit geheimen Informationen stehen im Raum, die offenbar auch den flüchtigen Wirecard-Vorstand Jan Marsalek involvieren. Wie schwer die Vorwürfe gegen die ÖVP wiegen, wie ihre Gegenspielerinnen und Gegenspieler vorgegangen sind und wieso die Staatsanwaltschaft heute noch einen größeren Coup dahinter vermutet, rekonstruieren wir in der heutigen Folge von Inside Austria.