Eine Ausstellung zeigt, wie Sport, Gesellschaft und Mode zusammenhängen und wie sich dieses Zusammenspiel in den letzten gut hundert Jahren verändert hat. Und wir fragen nach dem Erfolgsgeheimnis von Beyoncé, die gerade zum grössten Popstar des 21. Jahrhunderts gekürt wurde.
Sport im heutigen Sinn ist jung. Um 1900 entdeckten die wohlhabenden Menschen der westlichen Welt Bewegung als Freizeitspass. Aktivitäten wie Reiten oder Tennis boten die Gelegenheit zur Geselligkeit. Und sie eröffneten ein ganz neues Feld für die Mode. Denn verschiedene Sportarten erforderten unterschiedliche Bekleidung, die Bewegungsfreiheit bot, Schutz, die gut aussah, aber auch der Schicklichkeit entsprach. Wie die Entwicklung von Sport, Gesellschaft, Mode zusammenhängen und sich immer wieder wechselseitig beeinflussen, davon erzählt eine Ausstellung im Musée Olympique in Lausanne.
Am 3. Dezember 2024 wurde Beyoncé von Billboard zum grössten Popstar des 21. Jahrhunderts gekürt. Doch Queen Bey ist nicht nur eine Pop-Sensation. Sie ist ein kulturelles Phänomen: Musikerin, Trendsetterin, Geschäftsfrau, Aktivistin, Workaholic, Mutter und Ehefrau – und scheint über jede Kritik erhaben. Doch wie wurde aus einem schüchternen Mädchen aus Houston die starke, selbstbewusste Frau, deren Alben sich heute millionenfach verkaufen und deren Songs zu Hymnen gegen rassistische und sexuelle Diskriminierung und Unterdrückung wurden? Und was ist Beyoncés Erfolgsgeheimnis?

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Folge vom 06.02.2025Sport, Mode und eine Musikerin der Superlative
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Folge vom 30.01.2025Dokfilm «Wir Erben» und die Ausstellung «Lighten up!»Einen Bauernhof in Südfrankreich, den niemand erben will – davon handelt der Schweizer Dokfilm «Wir Erben». Und was fasziniert Künstler und Künstlerinnen an der inneren Uhr? Das Gewerbemuseum Winterthur zeigt künstlerische Ansätze zur Chronobiologie. Vor 20 Jahren haben Simon Baumanns Eltern im Südwesten Frankreichs einen Bauernhof gekauft und sind ausgewandert. Nun, aufs Alter hin, stellt sich die Frage, was mit dem Hof passieren soll: Denn von den Söhnen – der eine Bauer, der andere Filmemacher – möchte keiner diesen Hof. Es besteht Redebedarf. Simon Baumann fährt nach Südwestfrankreich und nimmt die Kamera mit. «Wir Erben» ist ein intimes Familienporträt und zugleich eine politische Geschichte über Privilegien, wie sie vielleicht nur diese zwei Generationen kennen. Ein Gespräch mit dem Filmemacher, unter anderem über den Spagat zwischen Sohn und Filmemacher. Pflanzen, Insekten, Fledermäuse und Menschen haben eine innere Uhr, die vom Tageslicht synchronisiert wird. Der Tag- und Nachtrhythmus reguliert die Phasen von Aktivität und Erholung und steuert auch die Körperfunktionen. Wie das genau abläuft, erforscht die noch junge Wissenschaft der Chronobiologie. Ihre Messungen und Daten faszinieren auch Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt. Die Ausstellung «Lighten Up!» im Gewerbemuseum Winterthur zeigt eine Vielzahl künstlerischer Ansätze, den Tag- und Nachtrhythmus darzustellen und sinnlich erfahrbar zu machen.
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Folge vom 23.01.2025Zwei Sternstunden in der Geschichte der MusikproduktionBeinahe hätte das «Köln Concert» von Keith Jarrett vor 50 Jahren gar nicht stattgefunden – und die Welt wäre um eine musikalische Perle ärmer. Und das Zusammenkommen der grössten Superstars vor 40 Jahren, um in nur einer Nacht «We Are The World» aufzunehmen war eine Sternstunde der Popmusik. Von der Krise zur Sternstunde: 50 Jahre «Köln Concert» Redaktion: Jodok Hess Es grenzt an ein Wunder, dass es diese Aufnahme überhaupt gibt: Um ein Haar hätte der Abend in der Katastrophe geendet, weil anstelle des bestellten Konzertflügels für Keith Jarrett nur ein kleiner Schrottflügel auf der Bühne stand, die Tasten teils kaputt, eigentlich unspielbar. Dass Jarrett nicht sofort wieder abreiste, war der damals 17-jährigen Kölnerin Vera Brandes zu verdanken. Sie überzeugte den Pianisten, doch zu spielen. Und so entstand das «Köln Concert», eine der berühmtesten Aufnahmen überhaupt im Jazz. «We Are the World»: eine Sternstunde der Musikproduktion wird 40 Redaktion: Luca Koch Wie viel Glück steckt drin, Michael Jackson, Stevie Wonder und Tina Turner zur gleichen Zeit ins gleiche Studio zu bringen? Bei USA for Africa gelang das schier Undenkbare. In einer Sternstunde der Musikproduktion nahmen am 28. Januar 1985 die bekanntesten Pop-Stars der 80er-Jahre den Titel «We Are the World» auf, um Geld für die Hungersnot in Äthiopien zu sammeln. Sie hatten nur eine Nacht für diese Aufnahme, denn nur dank der American Music Awards waren alle Künstler:innen in Hollywood. Es gab nie mehr eine vergleichbare Musikproduktion, an der so viele grosse Namen des Musikbusiness beteiligt waren.
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Folge vom 16.01.2025Konsum in Zofingen, Bass im Studio 1Die Warenwelt erzeugt Nützliches – und Überflüssiges. Daraus kann Kunst werden, zeigen Pat Noser und Monsignore Dies aus Biel. – «So einen Bass-Sound hatte ich noch nie», sagt Heiri Känzig. Er und der Bandoneonist Michael Zisman haben als Letzte im Studio 1 im alten Zürcher Radiostudio aufgenommen. Ich kaufe, also bin ich? «Konsum!» im Kunsthaus Zofingen Shoppen macht Spass. Vielen Menschen zumindest. Doch nicht alles, was gekauft wird, wird auch gebraucht. Vieles wird gekauft, um Freude zu bereiten – sich und anderen. Die beiden Bieler Kunstschaffenden Pat Noser und Monsignore Dies haben sich mit Lust und Frust des Kaufens beschäftigt. Pat Noser malt grossformatige Stillleben mit zerdrückte Getränkedosen und in Plastik verpackten Snacks. Monsignore Dies verwandelt Fundstücke aus Brockenhäusern in skurrile Installationen. Gemeinsam haben sie im Kunsthaus Zofingen eine Ausstellung eingerichtet, die schlicht «Konsum!» heisst. Wer verliert, der findet: Die letzte Aufnahme im Studio 1 Er wird bald fündig, der Bassist Heiri Känzig, als er auf der Suche nach passenden Stücken für die Duo-Session mit dem Bandoneonisten Michael Zisman seinen dicken Ordner mit den Eigenkompositionen durchblättert. Dass es an der letzten Aufnahmesession im legendären Studio 1 im alten Radiostudio Zürich dann auf so vielen Ebenen um Finden und Verlieren geht, überrascht ihn dann aber doch. Im Gespräch erinnern sich beide Musiker, Michael Zisman und Heiri Känzig, an dieses ganz spezielle letzte Mal zurück und reden über die Entstehung des Albums «Lost & Found».