"Wer geht, sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt", schreibt Seume in einem späteren Reisebuch. Und das unterscheidet ihn von Goethes italienischer Reise – dieser war mit der Kutsche unterwegs. "Ich halte den Gang für das Ehrenvollste und Selbstständigste in dem Manne und bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge. Wo alles zu viel fährt, geht alles sehr schlecht." Auf seinem langen Spaziergang, der in Dresden begann, ist Seume, wie wir hörten, endlich nach Italien gelangt. Die folgenden Notizen werden in Bologna zu Papier gebracht, auch diesmal in Form eines an einen Freund in der Heimat adressierten Tagebuchs. Es liest Gert Heidenreich. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.

Literatur
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Folge vom 28.07.2025Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (5/16)
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Folge vom 28.07.2025Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (6/16)Auf seinem Spaziergang ist Seume, wie wir zuletzt hörten, inzwischen nach Rom gelangt, in die ewige Stadt, die nicht weniger, das heiß ersehnte erste Ziel seiner Reise war als bei Goethe. In Rom hat Seume die folgenden Notizen zu Papier gebracht, die die letzten Stationen seines Weges beschreiben. Es liest Gert Heidenreich. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.
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Folge vom 28.07.2025Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (7/16)Seume beschreibt den Weg von Rom nach Neapel, der ihn, den Fußgänger, an die Ufer des Flusses Garigliano führt. Dort bieten ihm zahlreiche Maultiertreiber ihre Dienste an, und zwar so nachhaltig und aufdringlich, dass er eine Wegstrecke auf dem Rücken eines Maultieres inmitten einer Karawane zurückzulegen gezwungen ist. Es liest Gert Heidenreich. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.
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Folge vom 28.07.2025Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (8/16)Unser Spaziergänger ist nun auf Sizilien angekommen und nah dem Ziel seiner Reise, der Stadt Syrakus, an der Südspitze der Insel. Seume richtete den Blick auf die soziale Realität Italiens. Besonders seine Eindrücke aus Sizilien mögen ihn in seiner politisch-radikalen, jakobinischen und antiklerikalen Haltung bestärkt haben. Mit seiner Seele suchte Seume das Land der Griechen: Er trug eine ganze Bibliothek der antiken klassischen Schriftsteller im Rucksack mit sich. Davon wird gerade im nächsten Abschnitt zu hören sein, in dem Seume eine Probe seiner Übersetzungskunst gibt. Und zwar aus Theokrit, einem seiner Lieblingsautoren, der im dritten Jahrhundert vor Christus in Syrakus lebte und als Ahnherr der bukolischen Dichtung gilt. Doch hören Sie wieder Gert Heidenreich mit Seumes Notaten, die er in Palermo zu Papier bringt. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.