Heute vor 30 Jahren bröckelte die Berliner Mauer. Mit wem könnte man besser darüber sprechen, was Deutschland teilt und eint, als mit einem Westdeutschen und einem Ostdeutschen: Grim104 und Testo von Zugezogen Maskulin zu Gast im Machiavelli Podcast. Fünf Minuten Fußweg sitzen Vassili und Jan entfernt von der Stelle, an der eine Mauer Deutschland trennte. Aber ist die Mauer wirklich weg, nur weil der Beton eingerissen wurde? Oder steht sie eigentlich immer noch in den Köpfen der Deutschen? Was unterscheidet Ostdeutsche von Westdeutschen? Gibt es überhaupt Unterschiede oder ist das alles nur übergestülpt und eingebildet? Ein Konstrukt von Medien und Politik? Darüber haben Vassili und Jan mit Grim104 und Testo von Zugezogen Maskulin gesprochen. Grim104, geboren und aufgewachsen im friesländischen Zetel und Testo, geboren in Lepizig, aufgewachsen in Stralsund, sind die schönste Liebesbeziehung im Deutschrap seit TicTacToe: präzise Beobachtungen, klug beschriebene, dichte Erzählungen mit Brechungen und ohne Klamauk. Genau so, waren sie auch in der neuen Folge vom Machiavelli Podcast.
Von Vassili Golod & Jan Kawelke.

Hip-Hop & RapPolitik
Machiavelli - Rap und Politik Folgen
Rap liebt Politik. Und Politik liebt Rap. Vassili Golod und Jan Kawelke sprechen und streiten über diese Liebesgeschichte. Es geht um Menschen mit einer Stimme, um Menschen mit Macht.
Folgen von Machiavelli - Rap und Politik
161 Folgen
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Folge vom 08.11.2019Der Mauerfall - mit Zugezogen Maskulin
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Folge vom 05.11.2019Erinnerungs-Kultur - mit Max Herre"Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte", rappte Max Herre 1997 und verknüpfte sein eigenes Leben mit politischen Ereignissen. Zwanzig Jahre später legt der berühmteste Sohn aus dem Schoß der Kolchose seinen Kopf wieder aufs Gleisbett. Auf seinem neuen Album "Athen" und mit Vassili & Jan im Podcast, horcht Max Herre in die Vergangenheit; entwickelt seine eigene Art der Erinnerungskultur. Zusammen denken sich die Drei zu den Anfängen, denen wir doch immer wehren sollen, zur politischen und persönlichen Geschichte Griechenlands und den ersten erinnerten Fetzen von Engagement. Die "Fridays-For-Future"-Bewegung weckt in Max Gedanken an seine ersten Erfahrungen mit Solidarisierung in seiner Abizeit auf Demos gegen den Golfkrieg. "Das war ein unglaublich tolles Gefühl. Es gab einen Cause, der uns wichtig war und es war dieses Gefühl von 'wenn wir uns das alle trauen, dann funktioniert das auch'." Woran müssen wir uns erinnern? Wie wollen wir uns erinnern? Und was lernen wir daraus für die Gegenwart? Von Machiavelli.
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Folge vom 22.10.2019Die Moral der Geschichte - mit 3PlusssWir wagen ein Experiment: die Machiavelli-Gesellschaft. Rund hundert Menschen in einem ehrwürdigen Club in Düsseldorf entscheiden über Moral. Kann man einen Rapper hören, der Frauen verachtet Das klingt ein bisschen wie die "ZEIT", die mal über die Seenotrettung titelte: "Oder soll man es lassen?" - zynisch und indiskutabel. Aber die persönliche moralische Grenze muss jeder für sich ziehen. Einer, der seit Monaten moralische Grenzen im Internet zieht und damit sehr erfolgreich ist, ist der Rapper 3Plusss. Der etwa schreibt: "Stellt euch vor: Übern alten Freund kommt raus, er hat seine Frau geschlagen […] würdet ihr mit ihm chillen? Frage für Rapper." Fragen für euch: Kann man einen Künstler hören, der promblematische Dinge rappt, sagt, tut? Und müssen Politiker moralisch sein? Sind sie ihrem Gewissen verpflichtet oder nur sich selbst? All das live vom Edelweisspiraten-Festival in Düsseldorf. Von Machiavelli.
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Folge vom 08.10.2019Wie geht’s? Mit Sahra Wagenknecht & KeKeWie geht’s - damit zu Leben? Mit der Last der eigenen Gedanken, dem sich selbst nicht genügen, mit dem "schwarzen Hund", wie Winston Churchill einst seine Depressionen nannte. Die Wiener Rapperin KeKe braucht keine Metaphern, sie spricht ganz offen in Songs und Interviews über ihre mentale Erkrankung. Auch Sahra Wagenknecht von den Linken will das Thema aus dem Tabu rücken. Im Frühjahr hat sie bekanntgegeben, dass sie nicht mehr um den Fraktionsvorsitz kandidieren wird. Der Grund: Burnout. Wir haben mit beiden gesprochen: Darüber, was blockiert und was hilft, über die Schwärze und das Stigma. Zwei Jahre ist es her, dass Jan einen langen Text für die JUICE über das Thema geschrieben hat. Damals haben sich viele US-Rapper öffentlich zu ihren mentalen Problemen bekannt. Zwei Jahre später ist viel passiert. Künstler haben sich positioniert und Künstler sind an den Folgen der Krankheit gestorben. Depression ist eine Erkrankung. Sie ist behandelbar. Wenn ihr Anzeichen spürt, an Depressionen erkrankt zu sein, könnt ihr euch Hilfe holen. Infos dazu findet ihr zum Beispiel auf den Seiten: www.buendnis-depression.de und www.deutsche-depressionshilfe.de. Oder ihr ruft bei 0800 111 0 111 an. Von Machiavelli.