Unser heutiger Gast hat das Pseudonym Modular mit Bedacht gewählt – schließlich fügt die Wahl-Hamburgerin diverse Einzelbausteine zu einem komplexen Gesamtkunstwerk zusammen. Neben den mal tanzbar treibenden, mal emotional-fragilen Songs spielen hierbei auch die visuellen Aspekte eine große Rolle, die sich von der Zusammenstellung der Outfits über die Gestaltung von Covers und Bühne bis hin zu den detailreichen Videoclips erstrecken. Dabei können die einzelnen Module nach Belieben variiert werden, was der Künstlerin durchaus zupass kommt, lässt sich doch dadurch das allzu voreilige Einsortieren in bestimmte Schubladen zumindest erschweren. War anlässlich ihrer Debüt-EP "Rauschgift" 2023 beispielsweise des Öfteren die Rede von "Neuer Neuer Deutscher Welle", was ein Cover des Joachim Witt-Gassenhauers "Der goldene Reiter" noch zu befeuern schien, erweiterte der im Sommer 2024 erschienene Nachfolger "Trümmer" das Spektrum und sprengte Erwartungen. Der Beinahe-Titeltrack "Trümmer der Stadt" etwa lieferte mit orchestralen Sounds und torkelnden Beats eine "Anti-Summer-Hymne für alle, die auch im Sommer traurig sein wollen" – und die natürlich auch im Winter noch fabelhaft funktioniert. Auch für das noch junge Jahr 2025 hat Modular einiges vor – eingeläutet von ihrer am Freitag erscheinenden neuen Single "Lonely Hearts Club", der eine gewisse "Y2K-Nostalgie" nachgesagt wird. Diese wird sie auf der kleinen Bühne im studioeins nebst ein paar anderen Songs auch live vorstellen, nachdem wir im Interview alles aktuell Wissenswerte erfahren haben.

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Folge vom 10.02.2025Modular
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Folge vom 07.02.2025BeatsteaksVon den großen Bühnen des Landes ins kleine Radiostudio: Torsten Scholz und Thomas Götz von den Beatsteaks sprechen über ihre Erfahrungen und Erinnerungen an die Vergangenheit. Sie erzählen von ihrer Gründung im Jahr 1995, von schwierigen Zeiten und wie sie es schafften, ihre Freundschaft zu bewahren. Anlässlich des 30. Geburtstags einer der größten Berliner Bands kommen ab dem 9. Februar Beatsteaks-Sänger Arnim Teutoburg-Weiß und Bassist Torsten Scholz einmal im Monat immer sonntags ins radioeins-Studio - stellvertretend für die gesamte Band versteht sich - und stets in Begleitung von Marco Seiffert, radioeins-Moderator und Beatsteaks-Fan der ersten Stunde.
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Folge vom 06.02.2025Melike ŞahinAls Sängerin der legendären experimentellen Psychedelic-Band Baba Zula aus ihrem Geburtsort Istanbul erlangte Melike Şahin in den frühen 2010er Jahren erste Bekanntheit und spielte Konzerte in mehr als 40 Ländern auf fünf Kontinenten. Seit 2017 nicht weniger erfolgreich unter eigenem Namen unterwegs, verbindet die 35-Jährige in ihrem Sound Elemente der anatolischen Pop- und Volksmusik, die sie von klein auf prägten, mit modernen Klängen und Ideen aus aller Welt, während sie textlich aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift und sich für die Rechte von Frauen, Kindern und marginalisierten Gruppen einsetzt. So auch auf ihrem Ende 2024 erschienenen zweiten Studioalbum "Akkor", das sie im Mai auf großer Tournee live vorstellen wird. "Mein erstes Album handelte vom Heilen, dieses handelt vom Überleben", erzählt Şahin, die besonders für ihren leidenschaftlich-emotionalen Gesangsstil, berührende Texte und einnehmende Bühnenpräsenz bekannt ist, zum Hintergrund des in London aufgenommenen Albums "Akkor". Explizit als Aktivistin würde sie sich nicht bezeichnen, doch freut es sie, dass ihre Lieder, die sich um Themen wie Weiblichkeit, Gleichberechtigung und Liebe drehen, zu Hymnen der türkischen Frauenbewegung geworden sind. Sicher nicht nur der Texte wegen – lässt doch ihr Sound, der die Message gekonnt in eine Melange aus traditionellen Klängen ihrer Heimat, funky Disco- und R'n'B-Beats und fesselnden Psychedelic-Vibes kleidet, unweigerlich an den schönen Satz denken: "Wenn ich nicht dazu tanzen kann, ist es nicht meine Revolution." Wir begrüßen Melike Şahin heute im studioeins, um zuerst mit ihr im Interview darüber zu sprechen, was sie seit der Veröffentlichung von "Akkor" so erlebt hat und was sie für die Zukunft plant – zum Beispiel, was uns bei ihrem Konzert am 9. Mai im Huxleys erwartet. Da aber ein anderer berühmter Satz ja (sinngemäß) besagt, über Musik zu reden sei wie über Architektur zu tanzen, folgt auf die Theorie sogleich die Praxis und wird es natürlich auch ein paar ihrer Lieder live auf der kleinen Bühne zu hören geben.
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Folge vom 06.02.2025Lena StoehrfaktorDie Berliner Rapperin bleibt sich auch nach 20 Jahren und auf ihrem fünften Album "Pretty World" treu – und ist damit wichtiger denn je. Die Bezeichnung "singender Sozialarbeiter" wurde manch einem Liedermacher verpasst und hat oft ein G'schmäckle von "Betroffenheitslyrik". Insofern ist Vorsicht geboten, Lena Stoehrfaktor eine "rappende Sozialarbeiterin" zu nennen. Denn, ja, sie ist Sozialarbeiterin und, ja, sie rappt. Und natürlich fließen die Erfahrungen aus ihrem "Day Job" in ihre Musik ein. Aber was sie daraus seit über zwei Jahrzehnten strikt im Do-It-Yourself-Ethos macht, hat – Nomen est omen – nichts mit romantischer Verbrämung zu tun. Nicht zu Unrecht urteilt der Tagesspiegel: "Als Rapperin und Sozialarbeiterin kämpft Lena Stoehrfaktor für Freiräume in den Köpfen der Menschen." Auch auf ihrem kürzlich erschienenen fünften Album "Pretty World" lassen geschmackvolle Beats bouncen und mitnicken, bleiben melodische Hooks im Ohr – und wirken die direkten Texte lange nach.