Nein – Messer verkörpert in diesem Fall nicht den deutschen Post-Punk, sondern es handelt sich um den US-Amerikaner Mitch Grassi, der das deutsche Wort eben so wie die Band aus Münster für sein Künstler-Alter-Ego verwendet. Als Gründungsmitglied der überaus erfolgreichen a capella Gruppe Pentatonix, hat er mit dieser bereits drei Grammys gewonnen und einige Alben aufgenommen. Als Messer widmet sich Grassi nun auch dem Elektro-Pop. Berlin bezeichnet er neben Los Angeles als sein "Home". Geboren ist Mitch Grassi in Arlington, Texas – im Norden des US-Bundesstaats, gelegen zwischen Dallas und Fort Worth. Während der Pandemie hat Grassi Bilanz gezogen und die Zeit genutzt sich kreativ auszuprobieren. Das Ergebnis: nach einer Karriere mit Pentatonix ein eigenes Projekt zu starten, um sich künstlerisch unabhängig von dem Rest der Gruppe entfalten zu können. Im Juli ist nun das erste Album von Messer erschienen, mit dem schlichten Titel "Cuts". Im studioeins stellt der US-Amerikaner daraus heute einige der Songs vor und verrät vielleicht auch genauer, wie seine besondere Beziehung zu Berlin aussieht!

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Folge vom 12.08.2025Messer
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Folge vom 11.08.2025YAAMAIkebana ist die sehr minimalistische japanische Kunst des Blumenarrangierens, um Harmonie und eine besondere Ästhetik zu erzeugen – und sie ist die Inspiration für die neueste Single von Yaama ("Ikebana Flower"), die zudem ihre aktuellen EPs "Cut" und "Continuity" nach einem japanischen Ästhetik Prinzip benannt hat. "Cut/Continuity" ("Schnitt-Kontinuität") – unter diesem Titel hat Yaama acht Songs auf zwei EPs veröffentlicht, die eine Verbundenheit zwischen Leben und Tod oder Trennung und Verbindung ausdrücken sollen und eine direkte Übersetzung aus dem Japanischen sind: Kire Tsuzuki. Wenn also in der Kunst, Dichtung, Architektur oder auch der Naturdarstellung etwas "abgeschnitten" wird, entsteht gerade durch diesen Einschnitt etwas Neues, das die Phase des Übergangs sichtbar macht. Der Übergang in der Musik von Yaama besteht vor allem aus dem Zusammenbringen unterschiedlichster Anmutungen: Beats und Synthies treffen auf Folk und Jazz wie poetische Lyrics. Sounds, die an gewissen Stellen abbrechen, Verzerrungen und dann in ihren Songs wieder zu einer Einheit zusammenfinden. Inspirieren lässt Yaama, die zuvor auch schon unter ihrem bürgerlichen Namen Mariama Ceesay Musik veröffentlicht hat, allerdings nicht nur von japanischer Ästhetik, sondern auch von dem amerikanischen Poeten schlechthin: Dylan Thomas! Unter anderem ist Yaamas Interpretation seines Gedichtes "Do not go gentle into that good night" auch auf ihrer Doppel-EP "Cut/Continuity" gelandet. Über ihre Faszination japanischer Ästhetik – und natürlich über ihre neue Musik kann Yaama heute Abend im studioeins sprechen.
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Folge vom 08.08.2025Wendy MooreDie sogenannten "Ghosties" bilden eine ganz besonders enge Community um die Niederländerin Wendy Moore. Moore beschreibt selbst, dass ihre Ghosties ihr das Gefühl geben, weniger unsichtbar zu sein – und hat gleich einen eigenen Club gegründet. Um neue Mitglieder wirbt die Singer-Songwriterin heute mit aktuellen Songs im studioeins! Aufbruch und Empowerment – Wendy Moore beschreibt ihre Musik als Zufluchtsort "für Träumer" und orientiert sich dabei musikalisch an Paramore oder auch Avril Lavigne. Zuhause an der Nordseeküste in Zandvoort, hat sie eigentlich mal als Kind die Karriere einer Dressurreiterin einschlagen wollen, verbrachte als Teenie allerdings dann noch mehr Zeit mit ihrer Gitarre und schon offenbarte sich ein anderer Karriereweg. Heute hat Wendy Moore bereits ihr eigenes Label ("Moore Music Studio") gegründet, um unabhängiger agieren zu können. Im Juli hat sie ihre erste eigene, intime Headliner-Show im Konzert- und Kulturzentrum Cinetol Amsterdam gespielt und kommt nun nach Berlin, um auch im studioeins ihre aktuelle EP "Tangled Wiring" live vorzustellen!
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Folge vom 07.08.2025Marie BothmerAls hätte sie schon vorher von unserem Sommersonntag der "Ein-Wort-Songs" gewusst! Marie Bothmer liebt offenbar derartige Titel, besteht doch ihr aktuelles Album fast ausschließlich aus Songs benannt mit eben nur einem Wort. Lediglich der "Taxi Driver" bildet die Ausnahme zwischen Liedern wie "Ego", "Sweetspot" oder "Luftmatratze". Mit "Swimmingpool" hat Marie Bothmer 2021 ihren bislang größten Hit gelandet und perfektioniert seither immer weiter ihren eigenen Sound: deutschsprachige Popmusik mit akustischen Instrumenten wie elektronischen Sounds, bei denen sich die Beats zwischen treibend und sanft hin- und her bewegen. Während sie seit mehr als zehn Jahren Musik macht, ist in diesem Jahr nun der Zeitpunkt für ihr Debütalbum gekommen: "Geb dir alles, stimmt so". Im weitesten Sinn verhandelt Bothmer darauf das Leben aus ihrer Sicht in der Großstadt – und bringt in einer generationen-gefilterten Momentaufnahme Themen wie Selbstfindung, Liebe, Einsamkeit, Feiern und Heartbreak zusammen. In fast allen Liedern herrscht textlich ein leicht melancholischer Unterton. Marie Bothmer reflektiert mit besonderer Offenheit schwierige Beziehungen und Vereinbarungen im Musikbusiness, das eigene Selbstwertgefühl sowie ihr eigenes schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater. Musikalisch überwiegt letztlich das Aufbauende: energetischer Dance-Pop und Club-Vibes treffen auf Bothmers Singer-Songwriter-Skills und manchmal klingt ein Hauch 90er-Jahre-Hip-Hop durch.