Bei Pilzen denken wir vielleicht zuerst an Champignons auf der Pizza, oder vielleicht an die lustigen Fliegenpilze mit den roten Hüten und weissen Punkten. Dabei ist der Hauptteil des Pilzes, das Pilzmyzel, meist nicht sichtbar. Es ist ein Geflecht aus hauchfeinen Pilzfäden, das sich durch den Erdboden gräbt auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen. Dieses Pilzmyzel ist das Fundament jedes funktionierenden Ökosystems und vielleicht sogar Lösung für viele Umweltprobleme. So kann damit Erdöl, Zigarettenfilter, Babywindelabfälle und einiges mehr an menschlichem Abfall zersetzt werden. Ausserdem lässt sich das stabile und flexible Pilzmyzel als Leder- oder Plastikalternative verwenden. So entstehen Flipflops, Lederjacken, Bodenplatten oder sogar Surfboards aus Pilzen, wie Alix Regenass recherchiert hat. Die weltweite Plastikverschmutzung ist ein dringendes Problem - die Schweiz ist europaweit Spitzenreiter in den Mengen des Plastikabfalls. Wie genau Pilze für die Zersetzung von Plastik eingesetzt werden könnten, erforschen Anja Wert, wissenschaftliche Assistentin, und ihr Team an der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Jeannine Pfister hat mit Anja Werz über das Projekt “Biologische Zersetzung von Plastik bei niedrigen Temperaturen” gesprochen. Ein Material, das weich, flexibel, stabil, hydrophob, atmungsaktiv und antibakteriell ist? Und dazu aus Pilz? Das Zürcher Start-Up Mycori arbeitet daran, Pilzleder als nachhaltige Alternative zu tierischem Leder zu entwickeln. Der Geschäftsführer Ben Weinberg erzählt im Gespräch mit Mona Siegenthaler von den Vorteilen und Herausforderungen von Pilzleder, welches in der Entwicklung noch in seinen Anfängen steckt. Buchtipp: Entangled Life (deutsch: Verwobendes Leben) von Merlin Sheldrake Spieltipp aus dem Drachenäscht: Fungi von PegasusMusik: Mycelium von King Gizzard & The Lizard Wizard
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Folge vom 22.01.2025Subkutan: Pilze, die Plastik zersetzen und Leder ersetzen
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Folge vom 22.01.2025Alternative zu Tech-Giganten - Einblicke in die Tour de Lorraine 2025Am Freitag startet in Bern die Tour de Lorraine: eine Gegenveranstaltung zum World Economic Forum (WEF) in Davos. Dieses Jahr steht das Festival unter dem Thema Technologie und diese Woche schauen wir ins Programm der Tour. Heute im Fokus: Das Projekt immerda. immerda.ch betreibt seit über 20 Jahren eine eigene Infrastruktur für digitale Plattformen. Immerda ist somit eine Alternative zu Tech-Giganten wie Google und co.Und: Donald Trump ist Präsident der USA, Elon Musk macht an seiner Vereidigung den Hitlergruss: Willkommen im Zeitalter des Postfaktischen. Inwiefern steht das Postfaktische in Zusammenhang mit dem Trumpismus? Darüber reden Katika Kühnreich, Politikwissenschaftlerin & Sinologin und Lars Wehring, Aktivist vom çapulcu redaktionskollektiv.
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Folge vom 21.01.2025Wenn die News nerven: Das Phantom der NachrichtenmüdigkeitAm Freitag startet in Bern die Tour de Lorraine, eine Gegenveranstaltung zum World Economic Forum in Davos. Dieses Jahr geht es im Festival um Technologie. Diese Woche schauen wir im Info ins Programm der Tour, heute geht es um das Phänomen der Newsmüdigkeit. Und: Die Armee will ihren Frauenanteil erhöhen. Dazu will die Schweiz einen obligatorischen Orientierungstag für Frauen einführen. Wir hören mehr dazu in einer Glosse von unserer Redaktionskollegin Ursi Grimm.
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Folge vom 20.01.2025Welche Gefahren bergen KI-Systeme?Am Freitag beginnt die diesjährige Ausgabe der Tour de Lorraine. Die Veranstaltungsreihe steht dieses Jahr unter dem Motto «Reclaim Technology». In Vorträgen, Workshops, Ausstellungen und Diskussionen dreht sich alles um Schlüsselfragen, Forderungen, Alternativen und Handlungsspielräume im Zusammenhang mit Technologie.In einer Beitragsserie stellen wir diese Woche einzelne Programmpunkte genauer vor. Den Anfang macht die Künstliche Intelligenz. Katika Kühnreich und Jürgen Geuter forschen zur gesellschaftlichen Auswirkung der Digitalisierung. An der Tour de Lorraine treten sie mit einem Vortrag zum Thema KI auf.Olga Baranova ist Geschäftsführerin der NGO CH++, die sich für eine handlungsfähige, nachhaltige und wohlhabende Schweiz durch Wissenschaft und Technologie einsetzt. Sie weiss wo die politische Debatte um den Einsatz von KI-Systemen in der Schweiz steht und fällt.