Sie malt mit Spritzpistole. Ziemlich radikal. Überzieht Objekte und Architektur mit ihrer grellen Welt. „Zweidimensionale Malerei existiert für mich nicht“. Zuletzt hat sie mit ihrer Spray-Technik den Kunstbau am Stuttgarter Schlossplatz, im Volksmund „Kunsthaus zum Goldenen Hirsch“ genannt, in reine Farbgewalt verwandelt – für die Ausstellung „The Sprayed Dear“, ein Wortspiel mit dem englischen Begriff für Hirsch.
Seit mehr als 30 Jahren untersucht Katharina Grosse, geboren 1961 in Freiburg, die Möglichkeitsräume der Malerei. Und zählt damit zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart.
Ausstellungs-Tipp:
Staatsgalerie Stuttgart (Kunstgebäude am Schlossplatz):„The Sprayed Dear“ (bis 11. Januar 2026)

Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 01.05.2025Katharina Grosse: „Ich habe mich eigentlich nie an die Regeln gehalten“
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Folge vom 26.04.2025Holger Schultze: „Theater kann ein Korrektiv der Gesellschaft sein“Theater setzt Themen, ja. Beschreibt und kritisiert Gegenwart, auch klar. Oft durch Uraufführungen. Aber welches Stück wird nachgespielt und beweist dadurch seine Relevanz? Holger Schultze, Intendant des Theaters Heidelberg, gründete schon als Theaterleiter in Osnabrück „Spieltriebe 2“, ein Festival für Stücke, die zum zweiten Mal aufgeführt wurden. Wie man Gegenwartsdramatik fördert, praktiziert er seit 2011 beim „Heidelberger Stückemarkt“, mit einem Autor*innen-Wettbewerb, Gastspielen und Gastland. Insgesamt mit einer Theater-Avantgarde. 2025 / 26 wird seine letzte Spielzeit sein.
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Folge vom 21.04.2025Shi Heng Yi: „Lerne zu genießen, was ist – nicht, was sein könnte“„Meistere Dein Leben“. Mit Shi Heng Yi kann das gelingen. Zumindest hat der Leiter des Shaolin Temple Europe, eines buddhistischen Klosters bei Kaiserslautern, eine Anleitung dafür geschrieben. Er praktiziert die Kampfkunst der Shaolin-Mönche, hält weltweit Vorträge und lehrt Manager Gelassenheit. Zum Kung Fu ist er im Alter von vier Jahren gekommen. Heute unterrichtet er andere darin, über die Beherrschung des Körpers den Geist zu kontrollieren. Er ist überzeugt: Wer zur Freiheit will, sollte sich mit Beschränkungen beschäftigen. Seine YouTube-Videos werden millionenfach aufgerufen.
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Folge vom 19.04.2025Franzobel: „Ich fühle mich zu den Scheiternden hingezogen“ | Gespräch„Diese Zerrissenheit hat mich interessiert – diese Problematik der Migration, des Heimatlosen“, sagt der österreichische Schriftsteller Franzobel. In seinem neuen Roman „Hundert Wörter für Schnee“ erzählt er eine Geschichte, die sich heute so ähnlich ereignen kann: Ein weißer US-Amerikaner will den Nordpol entdecken und praktiziert „America First“. Er verhält sich in Grönland wie ein Kolonialherr, benutzt Inuit für sein Projekt und verschleppt sie anschließend in die USA – wo sie all das erfahren, was rassifizierte Migranten dort heute wieder erleiden. Und niemand will verantwortlich sein. Das Gespräch führte Jürgen Deppe.