Plötzlich ist alles politisch – jede Ausstellung. Mit Hans Haacke und der Frage, wie korrumpierbar die Mächtigen sind. Mit Martha Rosler und ihren Kriegsbildern. Oder Selma Selman, Künstlerin mit Romageschichte, und der Frage von Diskriminierung und Deklassierung. Auch schon die Themen Blackness und Rassismus in Werken von Cara Walker. Das Programm der Schirn Kunsthalle Frankfurt verantwortet seit Sommer 2022 Sebastian Baden mit seinem Team. Bei der „art Karlsruhe“ spricht er darüber, welches Programm in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung angemessen ist. Und wie Kuratieren sich verändert.

Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 22.03.2025Sebastian Baden: „Wir wollen die Offenheit der Kunst in die Bevölkerung tragen“
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Folge vom 15.03.2025Tamina Amadyar: „Meine Farben machen ihre eigene Magie“Was ist Gedächtnis? Welche Spuren hinterlassen Erfahrungen? Manchmal nur ein Gefühl, eine Stimmung oder ein Wort? Was können wir uns jederzeit in Erinnerung rufen? Damit beschäftigt sich die Künstlerin Tamina Amadyar in ihrem Werk. Sie malt Erinnerungen an Orte, Situationen und Menschen. Verwandelt sie in Farben, dabei auch in geometrische und biomorphe Formen. Und reduziert sie aufs Wesentliche. Bei der art karlsruhe 2025 gestaltet sie gemeinsam mit Stefanie Patruno, Leiterin der Städtischen Galerie, die Sonderausstellung. Zurzeit ist sie Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin.
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Folge vom 08.03.2025Asha Hedayati: „Der Staat setzt die Gewalt gegen Frauen fort“Wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, versage der Staat systematisch, sagt die Rechtsanwältin Asha Hedayati. Sie vertritt von Gewalt betroffene Frauen in Trennungs-, Scheidungs- und Gewaltschutzverfahren. Dabei erlebt sie häufig, dass Gerichte Männer, denen die Gewalt vorgeworfen wird, zuvorkommend behandeln und die Nöte der betroffenen Frauen nicht ausreichend sehen. Für Asha Hedayati ein Beispiel, wie staatliche Institutionen Gewalt gegen Frauen unterstützen. Darüber schreibt sie in ihrem Buch "Die stille Gewalt. Wie der Staat Frauen alleinlässt". Geboren wurde sie in Teheran.
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Folge vom 01.03.2025Andreas Zick: „Rechtsextremismus ist in der Mitte verankert“Die Mitte der Gesellschaft teilt zunehmend demokratiefeindliche und rechtsextreme Einstellungen. Das ist das Ergebnis der Studie „Die distanzierte Mitte“ unter Leitung des Gewalt- und Konfliktforschers Andreas Zick: Jede zwölfte Person in Deutschland hat ein rechtsextremes Weltbild, fast jede*r dritte teilt völkische Ansichten. Was sich zeigt, wenn auf Sylt „Deutschland den Deutschen“ gegrölt wird. Oder die AfD nicht trotz demokratiegefährdender, menschenfeindlicher Parolen gewählt wird, sondern deshalb. Insgesamt, meint Andreas Zick, finde eine Normalisierung rechtsradikaler Positionen statt.