Nach der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow herrscht Ernüchterung. Wer waren die Verhinderer - und was bleibt?
Selten war ein Treffen wie diese 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow so überladen mit Ängsten aber auch Hoffnungen. Jetzt ist nicht nur UN-Generalsekretär Antonio Guterres gefrustet. Aber es ist eben ein Kompromiss.
Und der war weder "historisch" noch eine "Blamage", meint der Umweltexperte der Berliner SZ-Parlamentsredaktion Michael Bauchmüller. So sei die Europäische Union mit den von der Klimakatastrophe am stärksten bedrohten Inselstaat Vorreiter gewesen. China, Indien sowie Saudi-Arabien und andere Ölförderländer seien hingegen die Bremser gewesen. Neben dem offiziellen Geschehen hätten sich einige "Allianzen der Willigen" gebildet, die wichtige andere Vereinbarungen zur Zusammenarbeit getroffen hätten.
Aber es hätte sich eben auch eine "Allianz der Unwilligen" gezeigt, zu der auch ein Großteil der deutschen Autobauern zähle, meint Bauchmüller. Die einzelnen Länder müssen jetzt eben selbst beim Klimaschutz ernst machen. Für Deutschland etwa bedeute das, dass dringend der Ausbau erneuerbarer Energien wieder auf genommen werde müsse, der in den jüngsten Jahren fast zum Erliegen gekommen sei.
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Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderied
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über den Twitter Account von Antonio Guterres.

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Folge vom 15.11.2021Bilanz UN-Klimakonferenz: Die Macht der Unwilligen
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Folge vom 11.11.2021Pfleger über die vierte Welle: "Alle, die noch da sind, haben doppelt so viel zu stemmen"Die Inzidenzen steigen und auch die Lage auf den Intensivstationen wird wieder schwieriger. Der Intensivpfleger Andreas Schäfer erzählt, was die Situation für das Pflegepersonal bedeutet und wie er mit Ungeimpften umgeht.
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Folge vom 10.11.2021COP26 will klimaneutrale Weltwirtschaft aufbauenAm Freitag endet die 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow. Zeit für eine erste Bilanz mit dem Chef des Bundesumweltamtes Dirk Messner. Die Klimakatastrophe ist bereits spürbar. Und doch hört man von der 26. UN-Klimakonferenz bislang nur wenig konkrete Entscheidungen zum Schutz des Planeten. Hübsche Fernziele und sonst nichts gewesen? "Hier werden ernsthafte Verhandlungen geführt", widerspricht der Präsident des Bundesumweltamtes Dirk Messner. Im Zentrum stehe der Aufbau einer klimaneutralen Weltwirtschaft. Dies sei im Grunde "ein neues Narrativ für die Weltwirtschaft, ein neues Leitbild". "Klimaneutralität kann sich kein Land mehr versperren", sagt Messner. Auch wenn die notwendigen Investitionen dafür "beileibe noch nicht hoch genug" seien. Deutschland und Europa müssen bei internationalen Kooperation allerdings mehr machen. "Wir werden Klimaschutz nicht hinkriegen, wenn wir nicht zugleich für sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit sorgen." Das sei auch ein Auftrag für die neue Koalition. "Wenn wir jetzt steigende CO2 Preise haben, dann können wir einen Großteil der Einnahmen direkt an die Bürgerinnen und Bürger zurückgeben", sagt der Leiter von Europas größter Umweltbehörde. Weitere Nachrichten: Belarus, Milliardenstrafe für Google, Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über Guardian, NBC News und COP26.