Kanzler Scholz trifft US-Präsident Biden. In der Ukraine-Krise versichern sie sich Beistand. Doch warum umgeht Scholz immer wieder die Ostseepipeline?
Bundeskanzler Olaf Scholz hat US-Präsident Joe Biden besucht. Im Zentrum des Gesprächs: die Ukraine-Krise. Wenn Russland die Ukraine angreifen sollte, dann wäre das auch das Ende der Gaspipeline Nord Stream 2, sagt Biden. Und auch Scholz meint, dass eine Invasion "einen sehr hohen Preis" hätte. Nord Stream 2 erwähnt er nicht.
Die Ostsee-Pipeline ist "schon lange eine Irritation im transatlantischen Verhältnis", sagt SZ-USA-Korrespondent Hubert Wetzel. Ein Punkt, den auch jetzt nicht Scholz öffentlich gemacht habe, sondern der amerikanische Präsident. Vielleicht gehe Scholz davon aus, so Wetzel, dass allen klar sei, dass Nord Stream 2 bei einer russischen Invasian auf dem Tisch liege. Der Punkt sei aber: "Warum soll ich es dann nicht sagen?" Das irritiere nicht nur die Amerikaner sondern habe auch die Debatte über die Verlässlichkeit Deutschlands als Verbündeter losgetreten.
Weitere Nachrichten: Benedikt entschuldigt sich, mehr Geld für Pflegekräfte.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Justin Patchett
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters und CNN.

Nachrichten
Auf den Punkt Folgen
Die Nachrichten des Tages - von der Süddeutschen Zeitung als Podcast auf den Punkt gebracht. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit aktuellen Meldungen, Interviews und Hintergrundberichten. Kostenlos und immer aktuell. Jeden Montag bis Freitag gegen 17 Uhr und am Samstag gegen 7 Uhr.
Folgen von Auf den Punkt
1964 Folgen
-
Folge vom 08.02.2022Scholz bei Biden: Alles außer Nord Stream 2
-
Folge vom 07.02.2022Trotz Omikron: Warum Dänemark alle Maßnahmen aufhebtAuch in Dänemark sind die Corona-Infektionszahlen sehr hoch. Trotzdem kehrt das Land zur Normalität zurück. Was ist da anders?
-
Folge vom 04.02.2022Treffen bei Olympia: Wie Xi und Putin die Welt ordnen wollenBei ihrem Treffen zu Olympia lassen Xi Jinping und Wladimir Putin auch erkennen, wie sie sich die künftige Weltordnung vorstellen. Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele, dann Festbankett – und vorher nochmal zeigen, wie gut man sich versteht und wie mächtig man ist. Das ist das Programm von Xi Jinping und Wladimir Putin an diesem Freitag in Peking, den Staatschefs von China und Russland. Aber wieso ist dieses Treffen auch für die Demokratien im Westen und für die ganze Weltordnung so wichtig? Darüber spricht **Stefan Kornelius, Chef vom SZ Politik-Ressort**. China und Russland wollten eine Weltordnung etablieren "vor allem gegen die USA und gegen das demokratische Modell", sagt Kornelius. Deswegen verbündeten sich die beiden autoritären Systeme, um diese Botschaft nach außen zu transportieren. "Sie sagen ganz klar: Wir sind groß und mächtig. Wir haben sehr viele Leute, wir sind auch attraktiv, wir sind ökonomisch erfolgreich und wir müssen auf euch keine Rücksicht nehmen."
-
Folge vom 03.02.2022Olympische Spiele in China: Zwischen Corona und DiktaturIn Peking werden die Olympischen Winterspiele eröffnet. Unter harscher Kritik wegen der Menschenrechtslage. Ein Podcast über eine besondere Berichterstattung. Ein einziger positiver PCR-Test kann eine jahrelange Vorbereitung zunichte machen. Die Olympischen Winterspiele 2022 sind anders. Natürlich auch, weil sie in China sind, einem Land mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen. Und da müssen sich auch die Sportlerinnen und Sportler an chinesische Gesetze halten. "Wenn sie das nicht tun, dann können sie nach chinesischem Recht belangt werden", sagt Claudio Catuogno, Leiter der SZ-Sportredaktion. "Wir stellen uns natürlich auch die Frage, wie wir es verhindern, dass wir allein dadurch, dass wir berichten, Teil dieser chinesischen und IOC Inszenierung werden", fügt Catuogno hinzu. Es seien nun mal die wichtigsten Skiabfahrten, die wichtigsten Biathlonrennen der vergangenen vier Jahre. Gleichzeitig aber wolle man das "Gesamtbild" zeigen. Und das unter den erschwerten Bedingungen einer Diktatur mit vielen Spionagemöglichkeiten. Trotz aller internationaler Skepsis würden die Spiele das Image der Kommunistischen Partei innerhalb Chinas stärken. "Genau das ist der Plan." Weitere Nachrichten: Stiko empfiehlt vierte Impfung, IS-Führer getötet, Russland verbietet Deutsche Welle. Den Transparenz-Blog finden Sie hier. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über IOC Media.