Das Kommando Spezialkräfte ist rechtslastig und jetzt sind auch noch große Mengen Kriegsmaterial verschwunden. Die Soldaten müssen auspacken. Denn jede Loyalität hat Grenzen.
Bei der 1996 gegründeten KSK gibt es immer wieder Skandale. Als Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) das KSK durchleuchten lässt, kommt heraus, dass 48.000 Schuss Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff fehlen. Außerdem sollen laut Militärischem Abschirmdienst mindestens 20 Soldaten Rechtsextremisten sein. Jetzt soll die zweite von vier Kompanien ersatzlos aufgelöst werden und die belasteten Soldaten sollen gefeuert werden.
Eine “verstörend große Anzahl” von KSK-Soldaten seien offenbar keine “Staatsbürger in Uniform”, sagt der Militärexperte Joachim Käppner aus der SZ-Innenpolitik. Es gebe in dieser Truppe eine massive “Mauer des Schweigens”. Doch jede Loyalität habe ihre Grenzen, wenn es um rechtsextreme Vorfälle gehe. Man dürfe nur solche Anwärter nehmen, die wirklich auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. Käppner: “Sobald sie daran irgendwelche Zweifel haben, gehören sie im Zweifel nicht in die Bundeswehr, zumindest nicht in solche Einheiten.”
**Weitere Nachrichten:** Arbeitslosenquote bei 6,2 Prozent, Festnahmen in Hongkong, USA ziehen Truppen aus Deutschland ab.
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Folge vom 01.07.2020KSK: Die Mauer des Schweigens bricht
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Folge vom 30.06.2020Paritätsgesetz in Brandenburg: Meilenstein der Gleichberechtigung?Das erste deutsche Paritätsgesetz tritt in Brandenburg in Kraft. Durch das Gesetz sollen in Zukunft gleich viele Frauen und Männer im Landtag vertreten sein. Die Parteien müssen ab sofort gleich viele Männer und Frauen auf den Landeslisten nominieren. Für Alexandra Pichl, Landesvorsitzenden und frauenpolitischen Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Brandenburg, ist das Gesetz erst der Anfang. Ähnliche Regelungen sollten auch auf Bundestags - und Kommunalebene und für Direktmandate gelten. Eine möglicherweise erfolgreiche Klage der AfD gegen das Gesetz hält Pichl für “katastrophal”. Ihrer Meinung nach würde so eine Entscheidung gegen die Gleichberechtigung im Grundgesetz verstoßen. **Weitere Nachrichten:** AKK will bei KSK durchgreifen, China erlässt umstrittenes Sicherheitsgesetz, Werbe-Boykott gegen Facebook. **Redaktion, Moderation:** Sophia Fehrenbach **Redaktion:** Lars Langenau, Gabriel Garbers, Vinzent-Vitus Leitgeb **Produktion:** Carolin Lenk _Weiteres Audiomaterial über MDR Thüringen Journal_
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Folge vom 29.06.2020Wie das Coronavirus die soziale Ungleichheit in Afrika verschärftDie prophezeiten Opferzahlen durch das Coronavirus in Afrika waren apokalyptisch. Doch dazu ist es bislang nicht gekommen. Wird der Kontinent doch nicht so schwer getroffen wie befürchtet? Nigeria verfügt über 100 Beatmungsgeräte für 200 Millionen Menschen, die Zentralafrikanische Republik hat drei Beatmungsgeräte, Somalia Null. Das Gesundheitswesen ist in vielen afrikanischen Staaten schlecht bis miserabel. Bei einem Massenausbruch würden die Gesundheitssysteme schnell kollabieren. Doch eine Reihe von Ländern konnten die Infektionsketten früh mit teils drakonischen Maßnahmen unterbrechen. Derzeit gebe es auf dem afrikanischen Kontinent 382 000 Infizierte. Bisher ist die Pandemie hier glimpflich verlaufen, aber das Tempo der Neuansteckungen nimmt gerade rasant zu, sagt SZ-Afrika-Korrespondent Bernd Dörries. Viele Staaten hätten früh mit einem harten Lockdown reagiert, der zunächst viele Leben gerettet habe. Gerade in Südafrika aber habe sich die Ungleichheit durch das Virus nochmals stark verschärft. **Weitere Nachrichten:** Mehr als 30 000 Spuren zu Verdächtigen im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach, Wirecard-Vorstand Marsalek will sich nicht der Justiz stellen, Bundestag stimmt Mehrwertsteuersenkung und Familienbonus zu. **Moderation, Redaktion:** Lars Langenau **Redaktion:** Sophia Fehrenbach, Julia Ongyerth **Produktion:** Valérie Nowak
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Folge vom 26.06.2020Clubsterben: Überlebenskampf der SzeneDurchzechte Nächte, Tanzen und Technobeats bis ins Morgengrauen. Das ist in Clubs seit Monaten Geschichte. Ist das das endgültige Ende einer langen Partynacht? Clubs sind die pulsierenden Schlagadern jeder Stadt. Doch jetzt schlägt der Puls nicht mehr. Seit die Clubs Mitte März ihre streng bewachten Türen geschlossen haben, liegt das Nachtleben lahm. All das "was wir machen, ist jetzt gerade kontraproduktiv". "Diese Enge und Nähe, Sex und alles was damit verbunden ist, ist ja gerade nicht so gut”, sagt die Münchner Clubbesitzerin Sandra Forster. Allerdings sehe man auch, was passiert, wenn es diese "Schutzräume und Verantwortlichen" nicht mehr gibt. "Da sind extrem viel Minderjährige, da werden viele Drogen verkauft und konsumiert. Da gibt es keinen, der schaut, ob jemand im Gebüsch liegt oder ob es denen noch gut geht." Lutz Leichsenring, Vorstand der Berliner Clubcommission, sagt: "Clubs bieten Räume für marginalisierte Gruppen, Kulturräume, in denen Künstler sich entwickeln und Arbeitsplätze geboten werden." Und: "Exzesse gehören zum Leben dazu." **Weitere Nachricht:** Merkel ruft Europa zu Solidarität auf. **Moderation, Redaktion:** Gabriel Garbers. **Redaktion:** Sophia Fehrenbach, Lars Langenau, Laura Terberl. **Produktion:** Valérie Nowak _Zusätzliches Audiomaterial über Artlist: "Phantom" by Zac Nelson_