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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 08.01.2025Paul Löbe zum Reichstagspräsidenten gewähltEine neue Regierung zeichnete sich viereinhalb Wochen nach der Reichstagswahl noch nicht ab, immerhin vermochte die Schiffbeker Zeitung am 8. Januar 1925 aber die Wahl eines neuen Reichstagspräsidiums zu vermelden. Paul Löbe hatte als Reichstagspräsident bereits zwischen 1920 und 1924 gewirkt, bevor er sein Amt nach der Wahl vom Mai 1924 an den deutschnationalen Abgeordneten Max Wallraf abgeben musste. Bei der Wahl im Dezember 1924 hatten Löbes Sozialdemokraten nun so satte Zugewinne an Wählerstimmen und damit auch an Parlamentssitzen erzielt, dass es für Löbe bereits im ersten Wahlgang für die absolute Mehrheit und die Rückkehr ins Amt reichte. Welche Parteien ihn unterstützten und wer sonst noch ins Präsidium gewählt wurde, weiß Rosa Leu.
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Folge vom 07.01.2025Hamburgs Sorge vor der “Einpreußung”Was machen, wenn sich Großstädte über ihre politischen Grenzen hinaus ausdehnen? In Berlin hatte man diese Problematik 1920 mit dem nicht in allen neuen Stadtteilen beliebten Groß-Berlin-Gesetz beantwortet, das die Hauptstadt – und ihr Steueraufkommen – um ein Vielfaches wachsen ließ. In und um Hamburg lag die Sache noch diffiziler, weil hier nicht nur unterschiedliche Kommunen aufeinandertrafen, sondern ein eigenes deutsches Land, Hamburg, von preußischem Territorium umgeben war. Während man sich in dessen Hauptstadt Berlin mit allerlei administrativen Tricks dagegen wappnete, Harburg, Altona oder Wandsbek womöglich an Hamburg zu verlieren, hegte man in der Hansestadt die Sorge, dass es die Preußen als Gegenleistung für eine solche Verschmelzung auf den Hamburger Status als Bundesstaat abgesehen hatten. Die Details entnimmt Frank Riede für uns dem Hamburger Anzeiger vom 7. Januar 1925.
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Folge vom 06.01.2025Bahnbrechende Erfindungen 1924Was waren die bedeutendsten technischen Innovationen des Jahre 1924? Dieser Frage ging im Hamburger Anzeiger vom 6. Januar der für diesen Podcast regelmäßig beitragende Wissenschaftsvermittler Ernst Trebesius nach. Seine Bilanz fällt positiv aus. 1924 war ein großes Jahr der Technik. Unseren regelmäßigen Hörer*innen werden viele der erwähnten Highlights bereits aus den Folgen des vergangenen Jahres bekannt sein. Natürlich darf in diesem Rückblick auch der Hinweis auf die Unterdrückung Deutschlands durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht fehlen, die den Forscherdrang aber nicht aufhalten konnten, welcher sich im Luftschiff, das über den Ozean flog, materialisierte. Was es neben Fernsehern, Autos und Rotorschiffen in diesen Jahresrückblick schaffte, weiß Rosa Leu.
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Folge vom 05.01.2025Windstille bei der RegierungsbildungWie zu Berliner Zeiten sind wir bei Auf den Tag genau auch in den letzten hanseatischen Monaten bekennend großzügig beim Zuschnitt unseres Textcorpus verfahren: Obwohl weder Wandsbek, noch Harburg, noch Altona in den 1920er Jahren zu Hamburg gehörten, finden sich auch dort erschienene Blätter regelmäßig unter unseren „Hamburger Zeitungsnachrichten aus der Welt vor einhundert Jahren“. Heute gehen wir erstmals den umgekehrten Weg und präsentieren einen Presseartikel aus Cuxhaven, das mittlerweile bekanntlich in Niedersachsen liegt, seinerzeit, d.h. noch bis 1937 aber (ähnlich wie Geesthacht oder Bergedorf) als eigenständige Stadt im Hamburger Staatsgebiet firmierte. Die Zeitung Alte Liebe war benannt nach einem gleichnamigen Schiffsanleger und Wellenbrecher im Hafen von Cuxhaven. Entsprechend nautisch fällt auch die Metaphorik aus, mit der man am 5. Januar 1925 auf die eher schleichenden Fortschritte bei der Bildung einer neuen Reichsregierung blickte. Die spiegelglatte See im politischen Berlin betrachtet für uns Frank Riede.