
NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 28.12.2024Winterliches Postkartenidyll im Berchtesgadener LandIn der Zeit vor einhundert Jahren, als die Klimaerwärmung noch nicht beim Verursacher angekommen war, stellten schneereiche Winter bis ins norddeutsche Tiefland keine Seltenheit dar. Dennoch war es auch damals schon das bayerische Hochland, das die in- und ausländischen Gäste in dieser Jahreszeit besonders in den Bann zog. Den Hamburgischen Correspondenten hat es am 28. Dezember 1924 in den südöstlichsten Zipfel des südöstlichsten deutschen Landes: ins Berchtesgadener Land verschlagen, wo Himmel, Sonne und Schnee sich zumindest im Bericht von Josef Niedermeier zu so strahlendem Weiß-Blau verbinden, wie das Gerüchten zufolge nur in Bayern der Fall sein soll. Für uns in die Winterfrische zwischen Jenner, Watzmann und Königssee gereist ist Rosa Leu.
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Folge vom 27.12.2024Nestersturm - Ernst Toller verarbeitet seine FestungshaftDer Schriftsteller, Dramatiker, Politiker und Revolutionär Ernst Toller wurde nach seiner Führungsrolle bei der Münchner Räterepublik bei drohender Todesstrafe zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Bereits während der Haft wurde er als expressionistischer Dramatiker mit Werken wie „Masse Mensch“ oder „Hinkemann“ bekannt. Nach seiner Entlassung im Juli 1924 veröffentlichter er offensichtlich auch Texte, die seine Haftzeit reflektierten, in Zeitungen – so auch im Hamburger Echo vom 27. Dezember 1924. Frank Riede liest für uns den poetisch-bitteren Text über Gefangene, Schwalben und Wärter.
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Folge vom 26.12.2024Glaubt nicht an den Weihnachtsmann!1924, das Jahr nach der so fatalen Überinflation, war für Deutschland dank des erfolgreichen Währungsschnittes in vielerlei Hinsicht ein Jahr der ökonomischen Stabilisierung. Dass der Zugewinn an Kaufkraft freilich sehr ungleich verteilt blieb und viele am Aufschwung nicht partizipierten, die volkswirtschaftliche Lage sich nach wie vor kompliziert gestaltete, daran erinnerte der Hamburger Anzeiger in seiner Weihnachtsausgabe. Die Stunde der mal mehr, mal weniger reich geschmückten Gabentische nahm der mit dem Kürzel „ho.“ zeichende Leitartikler zum Anlass für einen Appell an die überwiegend mittelständische Leserschaft der Zeitung, politisch und wirtschaftlich nicht länger an den Weihnachtsmann zu glauben. Was das genauer heißen soll, versucht für uns Rosa Leu zu ergründen.
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Folge vom 25.12.2024Weihnachten in OstpreußenWeihnachtsbräuche unterscheiden sich von Region zu Region teilweise erheblich, und so mutete für die Leserinnen und Leser des Hamburgischen Correspondenten gewiss teilweise exotisch an, was sie dort am 25. Dezember 1924 über die Festtagsriten in Ostpreußen erfuhren. Insbesondere nach Masuren blickt der kleine Artikel, den für uns Frank Riede liest, und weiß nicht ganz überraschend zu berichten, dass die dortige Weihnacht, auch in den deutschen Gemeinden, vielfältig von polnischen Traditionen inspiriert war.