Es wird zunächst der Frage nachgegangen, was Literatur queer bzw. österreichisch macht; hierzu geht Veit Schmidt von gegenwärtiger Produktion aus und versucht thematische Stränge herauszuarbeiten, die sich in älterer lesbischer und schwuler Literatur finden. Die Leitlinien der Darstellung sind dabei erstens wechselseitige Verweise in der Literatur, das Aufgreifen von Motiven und Themen, eventuell sogar der bewusste Verweis eines Autors oder einer Autorin; zweitens eine rückläufige Zeitlinie, die von gegenwärtiger Literatur den Bezug zu älterer sucht; drittens werden die Entstehungsbedingungen von Büchern stark mitberücksichtigt, um insbesondere die Rolle von Verlagen bei der Buchproduktion hervorzuheben.
Folgen von Berggasse 8
203 Folgen
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Folge vom 04.05.2022Queere Literatur in Österreich
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Folge vom 17.04.2022Der Mann, der I am what I am, schrieb.In der Volksoper Wien läuft gerade das Erfolgsmusical „La cage aux folles“. Grund genug für uns, den Komponisten Jerry Hermann und sein gewaltiges Werk vorzustellen.
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Folge vom 20.02.2022Der letzte SchwanFlorian G. Mildenberger ist in seiner Haupttätigkeit Historiker und dabei seriöser Berichterstattung verpflichtet. Es liegt ihm aber auch, zu provozieren. Das kann er als Autor bei einer Nebentätigkeit. In frei erfundenen Romanen schreibt er, nahezu zügellos und ordnet dabei sein historisches Fachwissen fiktiven Personen und Orten zu. So geschehen in einer vermeintlichen Autobiographie des von Mildenberger erfundenen Philip Alexander v. Schwanenburg samt fiktivem Herzogtum in Thüringen. Die unvorbereitete Leserschaft des als Trilogie erschienen Werkes, tappt dabei gerne in die vom Schriftsteller ausgelegte Falle und Verlage verlangen mitunter die zugesandten Vertragsentwürfe zurück, als sie nach einiger Zeit bemerken, geleimt worden zu sein. Mildenberger ist amüsiert. Eine unterhaltsame Lektüre, die teilweise ebenso sympathisch wie schnoddrig ist und bisweilen unter die Gürtellinie geht. Wir lernen einiges über uns Menschen allgemein und den Autor Mildenberger selbst kennen.
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Folge vom 16.01.2022Der Reihe nachZur Frankfurter Buchmesse 1991 startete der Verlag rosa Winkel (Berlin) die „Bibliothek rosa Winkel“. Die Anregung kam von Wolfram Setz, der die Reihe bis heute betreut. Kernstück der Bibliothek sind grundlegende Werke zur schwulen Emanzipationsgeschichte. Verlegerisch ist die Reihe inzwischen beim Männerschwarm Verlag (Hamburg) angesiedelt, nachdem der Verlag rosa Winkel zu Beginn des neuen Jahrhunderts seine Tätigkeit eingestellt hat. 2021 liegen 79 Bände vor (hinzu kommen 9 Bände der 2002 begonnenen "Sonderreihe: Wissenschaft")