"New York ist wie eine Maschine. Sie hält niemals an. Vielleicht wird sie langsamer, ruhiger. Aber sie läuft immer wieder an. Und nach jeder Krise wird sie stärker." Corinne Samios hat alle Krisen ihrer Heimatstadt erlebt - vom Pleite- und Drogenkollaps in den 1970ern über 9/11 bis zur Finanzkrise 2008. Kein Schlag hat New York so getroffen wie Corona. Aber nicht nur Künstlerin Corinne weiß: Die Stadt steht wieder auf. Ob der Fotograf, der den berühmten "Falling Man" beim Sprung aus dem World Trade Center festgehalten hat. Ob die Bankerin, die ihren Pappkarton beim Aus von "Lehman Brothers" durch die panische Menge trug. Alle wissen: New York bleibt immer New York. Die Stadt passt sich an wie ihre widerstandsfähigen Bewohner. Die die Krise als Chance nehmen: Ob der 28jährige, der gerade jetzt ein schickes Restaurant mitten in Manhattan eröffnet, wo rundherum alle anderen sterben. Ob die junge Nachhaltigkeitsexpertin, die durch Corona ihren Job verlor und sich einfach ein neues Geschäft ausdachte, das es sonst nie gegeben hätte. Oder Modedesigner Omar Salam, der sagt: "Nach grau wirken Farben besonders. Ich glaube, dass wir aus dieser Zeit sehr gestärkt hervorgehen. Und wir wissen, wie wichtig es ist, dass für füreinander sorgen." Das Feature zeigt die starken New Yorker, die ihrer Stadt mit Mut, Kreativität und Zusammenhalt dabei helfen, sich neu zu erfinden. Und mit diesem Spirit vielleicht auch den ein oder andern in Deutschland anstecken könnten.

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48°8' Nord - das ist der Breitengrad, auf dem München liegt. Für den Podcast "Breitengrad" gilt: kein Ort zu weit, kein Thema zu abgelegen, keine Reise zu beschwerlich. Von Tromsö bis Sydney, von Novosibirsk bis Bogota - die Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks berichten aus der ganzen Welt. In halbstündigen Auslandsreportagen über fremde Kulturen und Länder - anregend, authentisch, anders.
Folgen von Breitengrad
215 Folgen
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Folge vom 19.02.2021"Nach Grau kommt Farbe" - New Yorker erfinden sich in der Krise neu
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Folge vom 12.02.2021Symbol des Versagens. Der Streit um das bosnische Flüchtlingscamp LipaWenn Bosnien und Herzegowina in die EU will, muss es ein effizientes Migrationsmanagement etablieren - so kommentierte die EU-Kommission die katastrophale humanitäre Lage im bosnischen Flüchtlingscamp Lipa. Tatsächlich wirft die Situation im Camp Lipa kein gutes Licht auf die bosnischen Behörden. Doch die Lage vor Ort hat auch mit der Flüchtlingspolitik der EU zu tun, denn die Flüchtlinge und Migranten kommen vor allem aus Griechenland, Einen Tag vor Weihnachten wurden sie in Lipa obdachlos, denn die Internationale Organisation für Migration IOM zog ihre Mitarbeiter ab; ein Brand zerstörte am gleichen Tag fast alle Zelte. Auch rund 20 beheizte Armeezelte haben die Situation nicht entspannt.
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Folge vom 05.02.2021Amerikas Evangelikale - auf der Suche nach einer neuen politischen HeimatBei der zurückliegenden Präsidentschaftswahl in den USA ging es nicht nur darum, wer in den kommenden vier Jahren die Geschicke des Landes im Weißen Haus lenkt. Beide Kandidaten hatten den Urnengang zur Schicksalswahl stilisiert, bei der es um nicht weniger als die Seele Amerikas gegangen sei. Und tatsächlich schien es, als würden zwei konkurrierende Moralsysteme um die Vorherrschaft ringen. Hier Joe Biden, der Trumps Charakter zum Wahlkampfthema machte und versprach, die Würde des Landes wieder herzustellen. Und da Trump, der seine konservative Kulturrevolution zu Ende bringen wollte. Für diesen Kulturkampf begeisterte sich keine Wählergruppe so enthusiastisch, wie die religiöse Rechte in den USA. Feature von Sebastian Hesse
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Folge vom 01.02.2021Blaupause für Distanzunterricht - Australiens "School of the Air"Die Corona-Pandemie hat unser Leben gehörig durcheinandergewirbelt. Das gilt auch für die Schulen. Homeschooling lautet hier das Stichwort. Eine Praxis, die hierzulande heftig diskutiert wird, weil es vorne und hinten hakt. In Australien kann man die Aufregung nicht so recht verstehen. Der Fernunterricht ist seit 70 Jahren Alltag für die Kinder im Outback. Nicht wegen Corona, sondern aufgrund der weiten Entfernungen. Weil Schülerinnen und Schüler in entlegenen Gegenden und auf Farmen im Hinterland nicht in die Schule gehen können, kommt die Schule eben zu ihnen. Anfangs, in den 1950-iger Jahren, noch über Kurzwellenradio und -funk, heute per Internet, Satellit und mit Live-Videounterricht und Email-Hausaufgaben. Andi Stummer über die Blaupause für den Distanzunterricht - Australiens "School of the Air".