Am 7. Dezember 1970 sank der westdeutsche Bundeskanzler Willy Brandt am Ehrenmal der Toten des Ghettos in Warschau in die Knie und bat um Vergebung für die Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Bilder vom knienden Kanzler gingen um die Welt und stehen heute symbolisch für Brandts auf Annäherung und Versöhnung ausgelegte, aber innenpolitisch umstrittene "neue Ostpolitik". Mit dem Abschluss der Ostverträge legte die sozialliberale Koalition in den 1970er Jahren den Grundstein für politische Entspannung in Europa.
Unsere Literaturtipps zur Folge:
Alexander Behrens (Hrsg.), Durfte Brandt knien? Der Kniefall in Warschau und der deutsch-polnische Vertrag. Eine Dokumentation der Meinungen. Bonn 2010.
Bernd Rother (Hrsg.), Willy Brandts Außenpolitik. Wiesbaden 2014.
Wilfried Loth, Die Rettung der Welt. Entspannungspolitik im Kalten Krieg 1950–1991. Frankfurt/New York 2016.

Kultur & Gesellschaft
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Die beiden Historiker David Neuhäuser und Felix Melching stellen zweimal im Monat spannende Geschichten von Alexander dem Großen bis ins 21. Jahrhundert vor. Der Podcast wird präsentiert von DAMALS – Das Magazin für Geschichte.
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133 Folgen
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Folge vom 03.12.2020Folge 8 - Willy Brandt, der Kniefall von Warschau und die neue Ostpolitik
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Folge vom 19.11.2020Folge 7 - Der Turnvater und die DemagogenNachdem Napoleon die deutschen Länder besiegt hat, gewinnt dort die Idee der "Nation" schnell an Popularität. Auch der Hilfslehrer Friedrich Ludwig Jahn ist davon begeistert. In Berlin ruft er die Turnerbewegung ins Leben, die körperliche Ertüchtigung und nationale Ideologie verbindet. Nach den Befreiungskriegen gegen Frankreich gerät Jahn jedoch ins Visier der preußischen Polizei. Ihm wird Hochverrat vorgeworfen, Anstiftung zum Mord. Kein anderer als E.T.A. Hoffmann soll seine Schuld feststellen - eine Aufgabe, die den Schriftsteller und Juristen bald in Konflikt mit der Regierung bringt. Denn Hoffmann kann Jahn und seine Gleichgesinnten zwar nicht leiden, aber ihre Verfolgung hält er dennoch für falsch.
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Folge vom 29.10.2020Folge 6 - Wie Magellan nicht die Welt umsegelteIm Spätsommer des Jahres 1519 verließen fünf Schiffe die spanische Hafenstadt Sevilla. Ihr Ziel: Die legendären Gewürzinseln. Die meisten der Männer an Bord sollten die heimischen Gefilde nie wieder sehen. Jene aber, denen die Rückkehr gelang, hatten das größte Abenteuer ihrer Zeit erlebt: die erste Reise rund um den Erdball. Unsere Literaturtipps zur Folge: Christian Jostmann, Magellan oder Die erste Umsegelung der Erde. München 2019. Antonio Pigafetta, Mit Magellan um die Erde. Ein Augenzeugenbericht der ersten Weltumsegelung 1519–1522. Wiesbaden 2011.
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Folge vom 15.10.2020Folge 5 - Der Aufstieg AssadsIm Jahr 1970 entscheidet sich in Syrien der Machtkampf zwischen Hafiz al-Assad und Salah al-Jadid endgültig. Ein Putsch beendet das sozialistische Experiment und ebnet den Weg für die Dynastie Assads. Unser Literaturtipp zur Folge: Nikolaos van Dam, The Struggle for Power in Syria. Politics and Society under Asad and the Ba‘th Party. London/New York, 4. Auflage 2011. Patrick Seale, Asad of Syria. The Struggle for the Middle East. Berkeley/Los Angeles 1988.