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Der Zweite Gedanke Folgen
Hier wird nicht nur debattiert, hier wird auch zusammen nachgedacht. Über alles, was unser Miteinander betrifft. Bildung, Digitalisierung, Demokratie, Einsamkeit, Freiheit, Klima, Kultur, Städtebau, Visionen - die Themen liegen in der Luft, nicht erst, aber besonders deutlich seit der Corona-Pandemie. Jede Folge widmet sich einer Frage unserer Zeit. radio3-Redakteurin Natascha Freundel spricht jeweils mit zwei Gästen, die wissen, wovon sie reden. Philosophisch, aber nie abgehoben. Persönlich, aber nicht privat. Kritisch und konstruktiv. Hier soll es nicht knallen, sondern knistern. Immer auf der Suche nach dem zweiten, neuen Gedanken.
Folgen von Der Zweite Gedanke
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Folge vom 05.12.2024Schuldenbremse - Braucht es eine Reform?Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Marcel Fratzscher und Manfred Schäfers --- "It's the economy, stupid!" --- Die erste Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP ist über der Schuldenbremse zerbrochen. Jetzt bestimmt das Thema den Wahlkampf. Allen Beteiligten ist klar: Deutschland hat einen enormen Investitionsbedarf. Schulen, Straßen und Schienen sind marode. Energiewende und Verteidigung müssen finanziert werden. Aber muss man dafür die Schuldenbremse lockern? Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, meint: Eine Reform der Schuldenbremse ist überfällig. Manfred Schäfers, Wirtschaftskorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, argumentiert, dass hohe Schulden den Staat langfristig lähmen. Ein Streitgespräch. --- Manfred Schäfers, geboren 1961 in Münster. Ist seit 1993 Teil der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im September 1996 ist er als Korrespondent nach Bonn, drei Jahre später nach Berlin gegangen. Von dort schreibt er über Finanzpolitik und Entwicklungshilfe.--- Marcel Fratzscher, geboren 1971 in Bonn, ist Wissenschaftler, Autor und Kolumnist zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen. Er ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin.--- Mehr Infos s. www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de
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Folge vom 28.11.2024Geschichtsvergessen in die Zukunft? – Die Ostpolitik der SPDDie Debatte mit Natascha Freundel, Marko Martin und Michael Roth --- "Der Mittelweg ist der Tod." (Michael Roth) --- „Eine kleine Sternstunde dieser Demokratie in dunkler Zeit“ (Zeit) oder ein „Eklat“ (Tagesspiegel)? Bei der Gedenkveranstaltung zum 35. Jahrestag des Mauerfalls im Schloss Bellevue sprach der Schriftsteller Marko Martin von deutsch-deutscher „Geschichtsvergessenheit“. Er pries die polnische Freiheitsbewegung Solidarność und kritisierte „Lebenslügen“ deutscher Politiker, auch des Hausherrn: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Eine öffentliche Reaktion des Bundespräsidenten blieb aus. Der SPD-Politiker und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Michael Roth aber kontaktierte Marko Martin sofort. Hier treten sie in einen Gedankenaustausch über die Ostpolitik der SPD und über dissidentisches Denken gestern und heute. --- Marko Martin, geboren in Burgstädt/Sachsen, verließ die DDR kurz vor dem Mauerfall aus politischen Gründen.Zu seinen wichtigsten Büchern gehören „Dissidentisches Denken“ (2019) und „Brauchen wir Ketzer?“ (2022). Sein jüngstes Buch ist „Und es geschieht jetzt. Jüdisches Leben nach dem 7. Oktober“ (2024). Der Bundespräsident hat Martins Rede im Schloss Bellevue online gestellt: https://www.youtube.com/watch?v=2IkpAgxFwhE --- Michael Roth, geboren in Heringen/ Werra, ist seit 1998 direkt gewählter SPD-Bundestagsabgeordneter für Hersfeld-Rotenburg und den Werra-Meißner-Kreis und seit 2021 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Roth plädiert für eine starke Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den Aggressor Russland. Im März 2024 gab er seinen Rückzug aus der aktiven Politik zum Ende der Legislaturperiode bekannt. --- Mehr Infos s. www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de
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Folge vom 21.11.2024Luxus als MissionDie Debatte mit Ann Kristin Schenten, Jovana Reisinger und Yasmine M’Barek --- Aufzeichnung vom 20. November 2024 im radio3 Kultursalon – der rbb Dachlounge. --- "Pleasure kommt von unten." - Jovana Reisinger --- Jovana Reisinger schreibt in ihrem neuen Buch Pleasure über Glamour, Begehren und Exzess – und über die Geschichte eines Klassenaufstiegs. Ein Wandel, den auch die Journalistin Yasmine M'Barek kennt und den sie im Frühjahr für Zeit Online aufgeschrieben hat. Ihr Aufstiegsmoment: ein Paar 895 Euro teure Gucci-Schuhe. „Sich etwas endlich leisten zu können, ist der Traum“, schrieb sie. --- Kann Selbstermächtigung durch Konsum gelingen? Wie bewegt man sich in Kreisen, die man jahrzehntelang nur bewundert hat? Wie blicken die auf einen zurück? Und wann wird Luxus moralisch fragwürdig - gar obszön? --- Yasmine M'Barek, geboren 1999 in Köln, ist Redakteurin im Ressort X von Zeit Online. Im März 2022 erschien ihr Buch „Radikale Kompromisse“ im Hoffmann und Campe Verlag. --- Jovana Reisinger, geboren 1989, ist Autorin, Filmemacherin und bildende Künstlerin. Mit ihrem Roman "Spitzenreiterinnen" war sie 2021 für den Bayerischen Buchpreis nominiert. 2024 erschien ihr Essayband „Pleasure“ bei park x ullstein. --- Mehr Infos s. https://www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de
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Folge vom 14.11.2024Komm dahin, wo es still ist - Heimat und Rassismus in DeutschlandDie Debatte mit Natascha Freundel, Ahmad Katlesh und Vanessa Vu --- Aufzeichnung vom 11. November 2024 in der Anton-Saefkow-Bibliothek, Berlin --- Kooperation mit dem Bezirksamt Lichtenberg --- In Berlin, beim Tanzen haben sie sich kennengelernt: die vietnamesisch-deutsche Journalistin Vanessa Vu und der aus Syrien nach Deutschland geflohene Schriftsteller Ahmad Katlesh. Sie schreiben einander Briefe – über Herkunft und Heimat, Krieg und Flucht, Erinnerung und Zukunft, Möglichkeiten und Grenzen des Verstehens. Es sind zugleich Briefe an Deutschland: „Komm dahin, wo es still ist. Eine Erkundung“ heißt ihr gemeinsames Buch im Rowohlt Verlag. - Natascha Freundel denkt mit Vanessa Vu und Ahmad Kathlesh über Kernbegriffe ihrer Briefe nach. Heimat bedeutet für beide: offene Kommunikation; Lebensgeschichten mitzuteilen und zu verknüpfen. So kann ein Miteinander wachsen, in dem auch Stille zu finden ist. Doch warum versteht sich Deutschland immer noch nicht – vielleicht gerade immer weniger – als Einwanderungsland? --- Vanessa Vu & Ahmad Katlesh: „Komm dahin, wo es still ist. Einer Erkundung“ Rowohlt Taschenbuch Verlag, 256 S., 22 Euro. --- Mehr Infos s. https://www.radiodrei.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de