
Hörspiel
Die Eisheiligen von Helga M. Novak
Am 15. Mai feiert Sophie ihren Geburtstag, welcher mit dem Gedenktag der Heiligen Sophie, der letzten der sogenannten Eisheiligen, zusammenfällt. Ihre Tochter, die sie adoptiert hat, nennt sie nicht grundlos "Kalte Sophie" und versucht verzweifelt, mit Rebellion gegen die gefühlskühle Art dieser Frau anzukämpfen.
Helga M. Novak schildert in bruchstückhaften Erinnerungen die Berliner Kindheit und Jugend des Mädchens. Diese Erzählung beginnt im Jahr 1939, unmittelbar vor Beginn des Krieges, und beleuchtet die komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Tochter durch die düstere Zeit des Faschismus bis hin zu einer "neuen Ära", in der das junge Mädchen vergeblich nach Liebe und Geborgenheit sucht. Novaks Sprache ist in diesen fragmentarischen Erinnerungen voller Intensität und Ausdrucksstärke, oft durchzogen von lyrischen und liedhaften Elementen, die in der Hörspielversion auch musikalisch illustriert wurden.
Zum Autor
Helga M. Novak, geboren am 8. September 1935 in Berlin-Köpenick und verstorben am 24. Dezember 2013 in Rüdersdorf, studierte anfangs Journalistik und Philosophie in Leipzig. Sie arbeitete in verschiedenen Berufen, darunter als Monteurin, Laborantin und Buchhändlerin. 1961 zog sie nach Island, um zu heiraten. 1965 kehrte sie nach Leipzig zurück, um Literatur zu studieren. Ein Jahr darauf verlor sie wegen ihrer sozialismuskritischen Äußerungen die Staatsbürgerschaft der DDR. Fortan besaß sie die isländische Staatsangehörigkeit und lebte zeitweise in Ländern wie Jugoslawien, Frankfurt am Main und Polen. Für ihre lyrischen Werke, kurze Prosatexte und autobiografischen Romane, darunter "Die Eisheiligen" (1979) und "Vogel federlos" (1982), wurde sie vielfach ausgezeichnet, darunter auch 1997 mit dem Brandenburgischen Literaturpreis.
"Die Eisheiligen von Helga M. Novak" im Überblick
Die Eisheiligen von Helga M. Novak
von Helga M. Novak
Mit Winnie Böwe, Eva Weißenborn, Martin Seifert, Bärbel Röhl
Produktion: 2006
Sendezeit | Mo, 08.09.2025 | 20:00 - 21:00 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Hörspiel" |