Eine Volksinitiative der Juso verlangt, dass Erbschaften ab 50 Millionen Franken besteuert werden. Damit sollen Klimaschutzmassnahmen finanziert werden. Doch Unternehmerinnen und Unternehmer befürchten, die Initiative könnte negative Auswirkungen auf KMU haben.
Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten Juso wollen mehr Geld in den Klimaschutz investieren. Geld, das aus einer nationalen Erbschaftssteuer auf hohe Vermögen kommen soll. Wird ihre Initiative am 30. November angenommen, soll der Bund eine Steuer von 50 Prozent auf den Nachlass und die Schenkungen einer Person erheben, wobei die ersten 50 Millionen Franken nicht besteuert werden.
Die linken Parteien unterstützen das Anliegen, doch der Bundesrat, die bürgerlichen Parteien und Wirtschaftsverbände bezeichnen die Volksinitiative als schädlich. Etwa bei der Nachfolgeregelung von KMU-Betrieben würden die hohen Steuern anfallen. Die Erben könnten gezwungen sein, die Firma zu verkaufen, um die Steuer zu bezahlen. Die Konsequenz: Um die Erbschaftssteuer zu umgehen, könnten Wohlhabende aus der Schweiz wegziehen, so die Befürchtung.
Gäste im «Forum»
Über die Vor- und Nachteile der Juso-Erbschaftssteuer-Initiative diskutieren am Donnerstag, 30. Oktober, die folgenden Gäste:
- Mirjam Hostetmann, Präsidentin der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten Juso. Sie setzt sich für die Initiative ein.
- Silvan Wildhaber, Textilunternehmer im Kanton St. Gallen und FDP-Mitglied. Er bekämpft die Initiative.
                
                
             
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    Folge vom 30.10.2025Soll die Schweiz eine nationale Erbschaftssteuer einführen?
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    Folge vom 23.10.2025Protest der Bauarbeiter: berechtigt oder nicht?In der Baubranche tobt ein harter Arbeitskampf. Baumeister und Bauarbeiter können sich nicht auf einen gemeinsamen Landesmantelvertag einigen. Es droht ein landesweiter Streik. In der Schweiz arbeiten rund 80'000 Menschen im Bauhauptgewerbe. Dazu gehören alle Berufe, welche direkt mit dem Bau von Gebäuden, Straßen und Infrastruktur zu tun haben. Der bestehende Landesmantelvertag regelt die Löhne und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Er läuft Ende Jahr aus und wird deshalb neu verhandelt. Eine Einigung scheint schwierig. Was fordern die Gewerkschaften? Das Baugewerbe ist unter Druck. In den letzten 30 Jahren sank die Zahl der Bauarbeiter von 130'000 auf 80'000 Personen. Mit ein Grund seien laut der Gewerkschaft Unia die langen Arbeitstage, die ein normales Familien- und Privatleben erschweren. Die Forderungen: · Maximal 8-Stunden-Tage · Bezahlte Znüni-Pause · Garantierter Teuerungsausgleich · Bezahlte Reisezeit zur Baustelle (heute erst ab 30 Minuten vergütet) Was will der Baumeisterverband? Der Verband verweist auf die europaweit höchsten Mindestlöhne im Schweizer Baugewerbe. Er will: · Den Mindestlohn weiterhin der Teuerung anpassen · Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit (40,5 Std./Woche) beibehalten · Flexiblere Arbeitszeiten bei Schlechtwetter oder Hitze · Begrenzte Samstagsarbeit ohne Lohnzuschlag (aktuell 25%) · Mehr Gleitzeitstunden mit Freizeitkompensation · Kürzere Kündigungsfristen ab 55 Jahren Streitpunkte Die Gewerkschaften warnen: Die aktuellen Vorschläge würden längere Arbeitswochen (bis zu 50 Std.) und mehr Überstunden ohne Zuschlag ermöglichen. Das Risiko bei Auftragsmangel würde auf die Arbeiter abgewälzt. Zudem könnten ältere Bauarbeiter (55+) leichter entlassen werden. Der Baumeisterverband kontert: Die Gewerkschaftsforderungen würden die Löhne um 12–15 % erhöhen. Dies sei überrissen und unrealistisch. Die Ansprüche würden die Baukosten in die Höhe treiben und die Branche gefährden. Sind die Streiks legitim? 90 % von 20'000 befragten Bauarbeitern haben sich für einen Streik im 2026 ausgesprochen, falls keine Einigung erzielt wird. Aus Sicht der Gewerkschaften geht es zu wenig schnell voran, deshalb finden bereits diesen Herbst Protesttage statt. Der Baumeisterverband kritisiert die Proteste als Verstoss gegen die «Friedenspflicht» des GAV. Die Gewerkschaften widersprechen: Die Arbeitgeber seien informiert, und die Proteste würden durch Überzeitkompensation gedeckt – es handle sich demnach nicht um Streiks. Sind die Proteste der Bauarbeiter berechtigt oder nicht? Welche Forderungen stehen im Raum? Und was gibt es für Lösungsansätze? Darüber diskutieren im Forum: · Bernhard Salzmann, Direktor Schweizerischer Baumeisterverband · Nico Lutz, Geschäftsleitung Unia
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    Folge vom 16.10.2025Immer mehr Ältere entscheiden an der Urne. Braucht es Massnahmen?Ältere Menschen beteiligen sich deutlich häufiger an Abstimmungen als Jüngere. Gleichzeitig nimmt ihr Anteil an der Bevölkerung stetig zu, wie Daten des Bundesamts für Statistik zeigen. Diese demografische Entwicklung verstärkt den Einfluss der älteren Generation auf politische Entscheide. Ältere dominieren an der Urne Der Generationenkonflikt rückt in der Schweiz immer wieder ins Zentrum, wenn über politische Entscheide diskutiert wird. Eine Tatsache ist klar: Jüngere Stimmberechtigte gehen deutlich seltener an die Urne als Ältere. Während bei den über 60-Jährigen oft mehr als 60 Prozent abstimmen, liegt die Beteiligung bei den unter 30-Jährigen meist unter 35 Prozent. Damit bestimmen die Älteren zunehmend über politische Fragen, deren Folgen vor allem die Jüngeren betreffen. Doch geht es dabei nicht um Schuldzuweisungen. Wichtiger ist die Frage nach den Ursachen: Warum verzichten so viele Junge auf ihr Stimmrecht? Und welche Schritte müsste die Politik unternehmen, damit klar wird, dass politische Entscheide alle betreffen? Debatte über Fairness Politologinnen und Politologen beobachten seit Jahren einen wachsenden Generationengraben, etwa bei der Altersvorsorge oder Klimapolitik. Während die Älteren ihre Erfahrung einbringen und die Schweiz mit aufgebaut haben, stellen sich Junge die Frage, ob ihre Anliegen genügend Gewicht erhalten. Was tun gegen das Ungleichgewicht? Wir diskutieren in der Sendung Forum, ob es Massnahmen braucht: von gezielten Programmen zur Mobilisierung der Jungen bis hin zu kontroversen Ideen wie einer Alterslimite beim Stimmrecht. Klar ist: Die demografische Entwicklung verstärkt den Einfluss der Älteren weiter. Wenn die Alten abstimmen und die Jungen fernbleiben, braucht es Massnahmen? Darüber diskutieren im Forum: • Laurin Hoppler, Grossrat (Grüne, BS) • Reto Cavegn, Copräsident Schweizerischer Seniorenrat (SVS)
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    Folge vom 09.10.2025Drohnenabwehr im Fokus – kann die Schweiz mithalten?Europa meldet vermehrt Drohnenalarme. München, Dänemark, Polen. Drohnen dringen in den Luftraum ein. Die Schweiz steht unter Druck und priorisiert die Abwehr. Reagiert die Schweiz rechtzeitig – oder zu spät? Drohnen sorgen in Europa immer öfter für Unterbrüche und Abklärungen. Es gab Drohnenalarm in Polen, dazu drangen drei russische Kampfjets 12 Minuten in estnisches Territorium vor. Wegen Drohnensichtungen musste auch der Flughafen München zweimal geschlossen werden. Flüge wurden gestrichen und Passagiere strandeten. Auch über Meiringen habe es mehr Drohnenflüge gegeben als bisher angenommen. Europäische Länder investieren jetzt gezielt in Systeme gegen Drohnen. Geplant ist ein abgestimmtes Schutznetz an der Ostflanke. Die Ukraine gilt als wichtiger Praxispartner, weil sie mit schnellen Innovationszyklen im Drohnenbereich arbeitet. Auch die Schweiz reagiert und priorisiert die Drohnenabwehr. Armeechef Thomas Süssli will sichtbare Schritte noch dieses Jahr. Am Freitag teilte die Armee mit, dass das Bundesamt für Rüstung neue Drohnenabwehrsysteme beschaffen soll. Reagiert die Schweiz rechtzeitig oder zu spät? Darüber diskutieren im Forum: · Georg Häsler, Militärexperte bei der NZZ und Oberst in der Armee · Andrea Zryd, SP Nationalrätin und Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission
