"Wir untersuchen, wie Materialien sich verhalten, wenn wir sie mit Licht
beschießen", sagt der Physiker Michael Sentef vom Hamburger
Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie. "Wir rechnen
zum Beispiel in Modellen aus, wie Elektronen in einem Metall
herumfliegen und wie sie dabei dessen Leitfähigkeit beeinflussen." Ziel
sei beispielsweise herauszufinden, mit welchen neuen Materialien man
Energie sparen kann.
Sentef, 42, leitet seit 2016 eine Arbeitsgruppe am Institut. Natürlich
sei es schwierig, Laien zu erklären, was er genau mache, sagt er. Es
sind Begriffe wie alkali-dotierte Fullerene und Licht-induzierte
Supraleitung, die dann fallen. "Ich würde sagen, es gibt einige 100,
vielleicht auch ein paar 1.000 Menschen, die verstehen, was ich mache –
wenn man großzügig ist", sagt der Forscher. "Wenn man überlegt, dass es
mehrere Milliarden Menschen auf der Erde gibt, ist das natürlich schon
eine Nische."
Manche physikalischen Probleme beschäftigen ihn auch in der Freizeit.
"Ich denke tatsächlich beim Einschlafen oft darüber nach, gerade weil
man da ein bisschen zur Ruhe kommt", sagt Sentef. "Und wenn etwas
wirklich spannend ist, nehme ich das bis an den Pool in den
Italienurlaub mit. Dann ziehe ich mich nachmittags drei Stunden zurück
und denke noch mal nach."
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Talk
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Folgen von Frisch an die Arbeit
205 Folgen
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Folge vom 08.11.2022Was bringt die physikalische Grundlagenforschung, Dr. Sentef?
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Folge vom 25.10.2022Wie verändert der Krieg Ihre Arbeit, Alexander Krone?"Bei Soldaten ist der Unterschied im Gegensatz zu anderen Berufen, dass man am Ende Leib und Leben riskiert – man kann dabei schwer verletzt werden oder oder gar sterben", sagt Alexander Krone im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Krone ist Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen". Außerdem steht er einer NATO Response Force vor, den schnellen Eingreiftruppen des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses. Man müsse wissen, dass dieser Aspekt – Tod und Verwundung – auf beiden Seiten möglich sei, sagt er, bei einem selbst und bei anderen. Krone, 52, ist als NATO-Kommandeur für insgesamt 12.000 Soldatinnen und Soldaten verantwortlich, unter anderem aus Norwegen, den Niederlanden und Tschechien. Darunter sind auch 5.000 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland, die an sieben Standorten stationiert sind, vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. Seine Brigade umfasst beispielsweise Panzerbataillone, Bodentruppen, die im Verband organisiert sind, Pioniere, die Wege freiräumen und Brücken bauen und Aufklärer, die die Gesamtlage überblicken. "Das ist dann schon ein komplexes System", erzählt Krone, die für seine Arbeit viel von Standort zu Standort reist. Dass die Bundeswehr auch auf Ablehnung stößt und in den vergangenen Jahren immer wieder für Skandale verantwortlich war, unter anderem wegen Rechtsradikalen in der Truppe, ist Krone bewusst. "Es ist richtig, dass bei uns als Uniform und Waffen tragende Organisation genau hingeguckt wird, ob alle Soldatinnen und Soldaten für diese Werte und die freiheitlich demokratische Grundordnung einstehen oder im extremistischen Bereich unterwegs sind", sagt er. "Das müssen wir uns gefallen lassen." Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, erzählt Krone, habe sich die Wahrnehmung des Bundeswehr verändert. Zuvor habe er als Soldat nur bei beruflichen Reisen in die USA oder nach Kanada Wertschätzung erfahren. "Wenn ich da unterwegs war, passierte es ab und zu, dass irgendjemand auf einen zugekommen ist und sich bedankt hat, dass man Uniform trägt und Dienst leistet für das Land", sagt Krone. "Das ist mir jetzt auch hier in Deutschland passiert. Und das finde ich positiv." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Folge vom 11.10.2022Wie wird man Zahnschmerzen los, Stefan Fickl?"Die Zahnmedizin ist eine der wenigen Disziplinen der Medizin, in der wir Patienten wirklich sehr schnell helfen können", sagt Stefan Fickl, Zahnarzt im fränkischen Fürth und Professor für Zahnmedizin an der Universität Würzburg. "Ja, die Behandlung beim Zahnarzt ist oft unangenehm – aber ein Zahnarzt kann auch sehr schnell Schmerzen nehmen. Und es gibt eigentlich nichts Unangenehmeres als Zahnschmerzen." Fickl, 44, stammt aus einer Zahnärztefamilie, schon sein Großvater und sein Vater übten diesen Beruf aus. "Bei den meisten, die Zahnmedizin studieren, gibt es einen familiären Hintergrund – und auch mich hat das natürlich beeinflusst, dass es am Abendessen ständig um Zähne ging", erzählt Fickl im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Was er an seinem Beruf sehr schätze, sei die Mischung aus mechanischer Arbeit und medizinischem Wissen. "Anders als ein Schreiner oder Schlosser kann ich nicht sagen: Ach, da mache ich einfach morgen weiter", sagt Fickl. Gleichzeitig sei die Zahnmedizin eine Branche, die alle Menschen beträfe und keine Saison kenne, er werde in den absurdesten Situationen um Hilfe gebeten. "Das passiert mir schon: Dass ich bei einer Gartenparty bin und jemand fragt: Du bist Zahnarzt? Kannst du mal schnell schauen?", erzählt Fickl. Besonders schwerfalle ihm allerdings bis heute, die Patientinnen und Patienten richtig anzusprechen. "Ich quatsche sie nach wie vor während jeder Behandlung zu", sagt er. "Alle meine Helferinnen sagen immer: Bitte fragen Sie sie doch wenigstens Fragen, die die Patienten mit Ja oder Nein beantworten können! Aber ich mag das einfach ein bisschen mit den Menschen zu interagieren und vergesse dann manchmal, dass meine Hände in seinem Mund stecken." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Folge vom 27.09.2022Was macht eine gute Bar aus, Laura Maria Marsueschke?"Wenn du was bestellst, was ich nicht empfehlen würde, dann bist es am Ende immer noch du, der ihn trinkt", sagt Laura Maria Marsueschke, die die Thelonious Bar auf der Weserstraße in Berlin-Neukölln betreibt. "Du bestellst den Drink, du trinkst ihn und im besten Fall bezahlst du ihn. Ob ich den jetzt gut finde oder nicht, ist absolut sekundär." Marsueschke begann ihre Karriere in einem Sterne-Restaurant, arbeitete dann in Hotels in Ägypten und später für eine Berliner Kaffeerösterei Andraschko, ehe sie 2014 die Thelonious Bar in Berlin-Neukölln eröffnete. "Ich habe geschaut: Was gibt es im Kiez? Wollen die Leute hier wirklich eine Cocktailbar? Damals gab es kaum Cocktailbars in der Gegend", erzählt Marsueschke im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Wichtig sei ihr das Theolonious ein angenehmer Ort sei, an den die Gäste gerne kämen. "Der nerdige Bartender, der seine Sachen mischt, nie lächelt und auch kein Gespräch aktiv fortführen kann: Den oder die gibt es bestimmt nach wie vor. Aber das holt die Menschen einfach nicht ab." Glechzeitig, erzählt Marsueschke, sei sie kein Freund von unnötigem Schnickschnack oder jährlich wechselnden Trends bei Getränken. "Garnitur – im Volksmund: Deko – macht für mich zum Beispiel oft keinen Sinn: Was soll das, so viel Salatbuffet in einen Gin Tonic zu kippen?", fragt sie. Eine gute Bartenderin macht ihrer Meinung nach etwas anderes aus: "Dass du sechs verschiedene Drinks machst, dann dir noch zwei Bestellungen mit Sonderwunsch merkst, nebenbei vielleicht jemanden abkassierst und dabei schauen dir sechs Leute auf die Finger und das über sechs Stunden hinweg – das ist die Kunst!" [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.